Allgemeine Berichte | 07.08.2017

Theaterverein Lätitia Bachem e.V

Eine heitere Bühnentruppe mit jeder Menge Herzblut

Bachemer Theaterfreunde berufen sich auf eine über 100-jährige Schauspiel-Tradition

Quirlige Truppe: Die Mitglieder des Theaterverein Lätitia Bachem e.V.Foto: ROB

Bachem. Das war keine alltägliche Sitzung des Ortsbeirates Ahrweiler, die damals irgendwann im Jahre 2013 stattfand. Was seinerzeit im kommunalpolitischen Fokus stand, ist zwar nicht überliefert, doch das Engagement dreier theaterbegeisterter Damen ist noch in guter Erinnerung. Denn nach der Sitzung wandten sich Inge Schröder, Klaudia Kronen und Gaby Krug an die Bürgervertreter. Ihr Bestreben war es, eine Theatergruppe in Bachem zu gründen und zu erfragen, ob der Rat sie nicht bei ihrem Vorhanden unterstützen möge. Die Resonanz fiel unerwartet positiv aus und man war schlicht begeistert: Die Ortsbeiratsmitglieder erklärten, dass es bereits einen Bachemer Theaterverein gab, der im Jahre 1908 gegründet wurde und sich in den 1960ern Jahren in aller Stille auflöste. Der Wiederbelebungsversuch kam fantastisch an und schon hatte das Trio von Hobbyschauspielerinnen nicht nur die Unterstützung der Kommunalpolitiker, sondern auch einen Namen für Ihr neues Projekt: Lätitia Bachem wollte man sich nennen, so wie der Theaterverein von damals. Und schließlich, im Januar 2014, erlebte der Theaterverein Lätitia Bachem seine Renaissance und wurde offiziell gegründet. Schnell fand man Mitstreiter, die die Begeisterung für das „Hobby Theater“ teilten. Darunter war auch Reinhard Kuhn, der seinerzeit im Ahrweiler Ortsbeirat saß. Heute hat der Verein 45 Mitglieder aus allen Altersklassen; davon viele von außerhalb der Bachemer Ortsgrenzen.

Alles begann mit „Tina“

Schon im Gründungsjahr betraten die Schauspieler auch gleich die Bühne, „die die Welt bedeutet“. Im Dezember gab man „Em Konsum – Windräder für Bachem“ und spielte sich damit direkt in die Herzen der Zuschauer. Im Zentrum des Geschehens des heiteren Stücks steht Tina, die den örtlichen Lebensmittelladen „Konsum“ führt und sich gegen durchtriebene Lokalpolitiker, die einen Windpark für das beschauliche Bachem mit jeder Menge Klüngel durchsetzen wollen, behaupten muss. So entstand eine locker-leichte Heimatkömodie mit jeder Menge Missverständnissen und Humor, die in zwei weiteren „Konsum“-Stücken in den Folgejahren fortgesetzt wurde. Im Jahre 2015 präsentierte man den zweiten Teil der Trilogie. Schließlich fand man mit „Tinas Traumhotel“ einen würdigen und viel beachteten Abschluss. Der Erfolg war immer sensationell und die Ränge im Saal des Bachemer Winzervereins waren stets voll besetzt.

Inge Schröder ist die 1. Vorsitzende des Vereins und zugleich Drehbuchautorin und Regisseurin der Stücke um die resolute „Konsum-Tina“. Schröder kommt vom Fach und wirkte bereits hinter den Kulissen von TV-Produktionen mit. Bei Lätitia ist das natürlich etwas ganz anderes als im knallharten Fernseh-Geschäft: Der Spaß steht im Vordergrund und alles kommt von Herzen. Das ist den Schauspielern auch besonders wichtig. So grämt sich auch niemand, wenn man mal bei der Aufführung etwas schief geht. Im Gegenteil – das sind genau die Anekdoten, die man sich heute noch liebend gerne erzählt.

Auch die einzelnen Rollen leben von den Charakterköpfen aus den Vereinsreihen. So verpassen die recht unterschiedlichen Mitglieder des Vereins ihren jeweiligen Rollen stets ihre eigene persönliche Note und somit auch eine gewisse Tiefe. Das sorgt für das nötige Quäntchen Authentizität und so auch für das Erfolgsrezept der begeisterten Laienschauspieler.

Spaß am Schauspiel steht im Vordergrund

Sowieso herrscht bei den Theaterfreunden eine nahezu familiäre Stimmung. Und deshalb ist auch der Einsatz besonders groß und alle Projekte kommen ohne großes Budget aus. So sind beispielsweise die Bühnenaufbauten allesamt selbst gezimmert und auch die Kostüme werden von den engagierten Mitgliedern selbstständig organisiert.

Nun blickt die Gruppe voller Spannung auf das nächste Projekt. Um „Tinas Konsum“ soll es sich diesmal aber nicht mehr drehen, verrät Inge Schröder. „Wir sind gerade dabei, ein Drehbuch zu schreiben – aber es wird in jedem Falle lustig und ziemlich spannend“, so Schröder weiter. Noch haben die Theaterfreunde etwas Zeit, denn die Aufführung soll erst 2018 über die Bühne gehen, aber bald startet die Probephase. Auch neben den Hauptspielzeiten präsentiert sich „Lätitia“ als rundum engagierter Verein. So wird die Gruppe beispielsweise beim Pfarrfest in St. Pius am 26. August zu Gast sein um einige Sketche zum Besten zu geben. Außerdem engagiert sich der Verein beim Winzerfestzug in Ahrweiler- und das sogar mit eigenen Motivwagen. Dazu gesellen sich kleine, aber feine, interne Festivitäten wie zum Beispiel Sommerfest und Weihnachtsfeier. Übrigens feiert der Verein im nächsten Jahr ein kleines Jubiläum: Dann soll das Fünfjährige Bestehen des quirligen Vereins begangen werden.

Bühnen-Mitstreiter gesucht

Selbstverständlich suchen die Theaterbegeisterten neue Mitstreiter, die den Verein mit jeder Menge Lust auf Laienschauspiel bereichern möchten. Möglichkeit zum Kennenlernen bietet sich beispielsweise an jedem ersten Mittwoch des Monats. Hier trifft sich der Verein zum urigen Stammtisch in der Bachemer Dorfschänke. Interessierte Gäste sind hier herzlich willkommen. Außerdem bietet die Homepage viele weitere Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme.

ROB

Quirlige Truppe: Die Mitglieder des Theaterverein Lätitia Bachem e.V. Foto: ROB

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