Schauspielerin Antje Mies aus Ramersbach hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht

„Einheitsbrei ist nicht so mein Ding“

„Einheitsbrei ist nicht so mein Ding“

Antje Mies aus Ramersbach. Foto: Mathias Radke Photography

06.10.2020 - 09:42

Ramersbach. Ist die Schule erfolgreich absolviert steht für viele junge Erwachsene der Weg an die Uni oder in den Ausbildungsbetrieb an. Antje Mies aus Ramersbach hat einen anderen Weg eingeschlagen und ist Schauspielerin geworden. Im Gespräch mit BLICK aktuell erzählt die Jungschauspielerin von ihren Erfahrungen, Motivation und Träumen.

BLICK aktuell: Schauspielerin zu werden ist im Ahrtal nicht unbedingt alltäglich! Wie kamen Sie auf die Idee?

Antje Mies: Das stimmt! Und es ist auch immer noch ein Beruf, der für viele mit viel Glamour zu tun hat!

Aber das war für mich niemals der Grund, diesen wunderbaren Beruf zu erlernen oder - besser gesagt - dieser Berufung zu folgen. Ich stand bereits in der Grundschule das erste Mal auf der Bühne in der Theater AG der Aloisius Grundschule Ahrweiler. Seitdem wusste ich: „Das will ich machen“. Auch wenn ich damals noch gar nicht wusste, dass dieser Beruf sich „Schauspielerin“ nennt.

BLICK aktuell: Wo haben Sie ihr „Handwerk“ gelernt und wie waren Ihre Erfahrungen während Ihrer Ausbildung?

Mies: Gestartet habe ich meine Ausbildung an einer privaten Schauspielschule. Nach zwei Jahren stellt ich aber fest, dass es doch große Qualitätsunterschiede bei der Ausbildung gibt und somit bin ich nach Berlin gewechselt. Dort habe ich an der Schauspielschule Charlottenburg mein Studium mit Diplom 2013 erfolgreich absolviert.

Leider existiert die Schule seit 2019 nicht mehr, da der Schulleiter verstorben ist. Die Schule sowie die Zeit in Berlin waren sehr prägend und wichtig für mich was den Beruf der Schauspielerin angeht. Es ist tatsächlich ein Handwerk, welches gelernt und auch beherrscht werden muss. Es gibt fast keine weitere Stadt in Deutschland, welche in dieser Branche so viel zu bieten hat, weshalb der Umzug nach Berlin zwar Anfangs nicht leicht war, jedoch nach einer gewissen Zeit unglaublich bereichernd.

BLICK aktuell: Für Schauspieler gibt es viele Betätigungsfelder. Was liegt Ihnen mehr: Theater, Film, Werbung, Fotografieprojekte ... ?

Mies: Das Theater ist meine Leidenschaft. Es ist ein unglaubliches Gefühl eine Rolle, eine Charakter näher kennen zu lernen und zu spielen, zu sein. Und nicht zu vergessen ist, dass die Vorstellung vor einem Publikum stattfindet. Auch Lampenfieber gehört auch dazu.

Der Prozess von Beginn der Proben bis zur Derniere, also der letzten Vorstellung, ist jedes Mal anders neu und aufregend und tut unglaublich gut. Film und Werbung macht auch Spaß, zumal diese Projekt meist besser bezahlt werden. (lacht) Hier ist der Entstehungsprozess jedoch ein ganz anderer. Mir fällt es sehr schwer die beiden Bereiche Theater und Film/Werbung miteinander zu vergleichen. Die Arbeit daran ist zu unterschiedlich und beides hat auf seine Weise einen ganz besonderen Zauber. Fotoprojekte mache ich auch sehr gerne. Es ist auch eine Art den Betrachter erreichen zu können und etwas mitzuteilen. Es ist im Gegensatz zum Theater und natürlich gerade auch zum Film viel entschleunigender, damit meine ich, dass der Betrachter einfach mehr Zeit hat sich mit einem Bild oder Foto befassen zu können. Gerade in unser schnelllebigen Zeit, kann das sehr gut tun.

BLICK aktuell: Gibt es Projekte, die Sie besonders reizen würden? Haben Sie eine Traumrolle?

Mies: Sehr schwierige Frage. Mir ist es wichtig viele unterschiedliche Rollen spielen zu können und nicht in eine Schublade gesteckt zu werden. Kreative Projekte reizen mich besonders. Ich finde da ist in Deutschland noch Luft nach oben, zumindest beim deutschen TV-Programm. Da fehlt es mir oft an neue Ideen. Einheitsbrei ist nicht so mein Ding.

BLICK aktuell: Die Corona-Pandemie setzt Kulturschaffenden zu: Wie waren die letzten Monate für Sie in beruflicher Hinsicht?

Mies: Es ist wirklich krass, was passiert in unserer Welt. Die Corona-Pandemie hat vielen Künstlern ihre finanzielle Existenz geraubt.

Es ist so schon oft schwierig sich mit Kunst über Wasser halten zu können. Ich hatte da noch Glück, da ich einer nebenberuflichen Saisontätigkeit nachgehen konnte, wodurch ich nicht ganz verzweifeln musste. Gerade auch die Bundesländer haben da sehr unterschiedlich Unterstützung gegeben. In Nordrhein-Westfalen gab es viel mehr finanzielle Soforthilfe als hier bei uns in Rheinland-Pfalz.

Aber ich bin grundsätzlich ein Mensch, der auch aus schwierigen Zeiten das Positive ziehen möchte. Und das habe ich getan, indem ich eine Live Sendung auf Instagram namens „Schöne Aussichten“ ins Leben gerufen haben. Seit 20 Wochen interviewe ich Künstler*innen aus der Theater- und Filmbranche, sowie Musiker und weitere kreative Menschen. Die Themen der Sendung sind positive mindset, high energy, good vibes, Motivation und wie meine Interviewpartner damit umgehen. Mir war es wichtig auf der einen Seite eine Plattform zu bieten für die Künstler*innen sich präsentieren zu können, aber andererseits auch Zuschauern die Möglichkeit zu geben von der positiven Energie für sich etwas herauszuziehen und mitzunehmen zu können. Jeden Freitag findet die Sendung um 20 Uhr live für 30 Minuten auf meinem Instagram Account „actress_antje_mies“ statt. Mein nächster Gast am 9. Oktober kommt aus Los Angeles.

BLICK aktuell: Sie kommen aus Ramersbach: Wie ist Ihre Ihre Verbindung zu Ihrer Heimat?

Mies: Meine Verbindung zur Heimat ist sehr stark, denn nach meinem Studium bin ich wieder hierher zurück gezogen. Berlin ist interessant, aber vielleicht auch von allem ein bisschen zu viel und die rheinländische Frohnatur hat mir dort sehr gefehlt. Außerdem bin ich sehr naturverbunden. Da bietet sich Ramersbach einfach als bester Wohnort an. Und auch das Ahrtal sowie die Eifel ist einfach wunderschön, da kann Berlin dann doch nicht mithalten. (lacht) Also habe ich hier meine Basis und umspanne von hier die Welt. Wenn ich irgendwo drehe, fahre ich wieder hier hon und kann danach wieder Ruhe und Entspannung tanken für ein nächstes Projekt. Bonn und Köln sind für mich gut erreichbar, weshalb Theaterprojekte und Engagements dort auch kein Problem sind. Es ist sehr wichtig einen gesunden Ausgleich zu haben und den bietet mir meine Heimat.

ROB

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