Goetheanlagen, Rheinpromenade, Markt- und Luisenplatz: Positive Veränderungen in der Innenstadt werden immer sichtbarer
Entwicklungsrundgang beweist: Neuwied macht sich!
Zahlreiche weitere Attraktivierungen auf den Weg gebracht

Neuwied. Wenn jemand, der einst Marketing und Tourismus für die Stadt Hamburg verantwortete, anerkennend nickt, dann sagt das einiges. Thorsten Kausch begleitet Neuwied seit zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Innenstadt – und sein Fazit ist eindeutig: „Bei Ihnen ist ganz viel Bewegung“, stellt er fest und betont: „Es ist wichtig, dass Sie das sehen.“
Und um genau das zu zeigen, hatten Oberbürgermeister Jan Einig und das Stadtmarketing zu einem „Entwicklungsspaziergang“ durch die City eingeladen. Erfreulich viele Neuwiederinnen und Neuwieder nutzten die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von den Veränderungen zu machen und ihre Fragen direkt an Oberbürgermeister Jan Einig zu richten. „Das große Interesse zeigt, wie sehr den Menschen die Entwicklung ihrer Stadt am Herzen liegt“, freute sich der OB schon zu Beginn.
Startpunkt der Tour waren die Goetheanlagen – die gleichzeitig das erste Projekt im Rahmen der groß angelegten, konzeptionellen Neugestaltung der City waren. Die neue Fläche wird vor allem von Familien toll angenommen, ist aber auch für Veranstaltungen wie dem Rhein-Chillen äußerst beliebt. Hier wird auf absehbare Zeit noch eine Toilettenanlage gebaut. Zudem wird die Deichuferpromenade in Richtung Brücke erweitert.
Die Promenade selbst war der zweite Stopp. Sie ist bekanntlich ebenfalls komplett saniert und neugestaltet worden und wird vor allem im Sommer von den Menschen super angenommen. Die heimelig beleuchtete Deichmauer, die beliebten „Duscher“ (Alltagsmenschen-Figuren) und die spürbar eingedämmte Taubenproblematik machen den Bereich zusätzlich attraktiver. Kausch, als Hamburger mit dem Thema Wasser bestens vertraut, stellte fest: „Menschen suchen Wasser – was hier geschaffen wurde, passt perfekt ins Gesamtprofil.“
Positiv sind da natürlich auch die Fortschritte in Sachen Schifffahrt. So soll noch in diesem Jahr erstmals wieder ein Hotelschiff anlegen. An einem Steiger für Tagesschiffahrt wird parallel weitergearbeitet. „Wir sind auf dem richtigen Weg sind“, stellte Einig fest.
Das gilt auch für die Deichkrone, für die mittlerweile eine millionenschwere Förderzusage vorliegt. Die Sanierung und Re-Attraktivierung des wichtigen Gebäudes ist folglich auf den Weg gebracht. Voraussichtlich Ende 2026 sollen die eigentlichen Umbauarbeiten beginnen. Die von vielen erhoffte Nutzung als Restaurant wird es zwar nicht geben, weil ein solches Angebot schlicht nicht finanzierbar gewesen wäre. Aber das Museum wird einen frei zugänglichen gastronomischen Bereich bekommen.
Auch beim Historischen Rathaus wird die Sanierung bald konkret: Ab Oktober wird zunächst das Straßenpflaster in der Pfarrstraße erneuert, 2026 geht es dann an das Gebäude selbst. Und die beim Dach beginnende Sanierung wird deutlich umfassender sein, als der zunächst geplante Anstrich.
Das bisher wohl meist diskutierte Projekt der City-Neugestaltung ist der Marktplatz. Hier wurde ein Kompromiss gesucht: Zum einen ist der Platz deutlich grüner geworden - ohne ein Park zu werden -, zum anderen ist er als Veranstaltungsfläche nutzbar. Und das Stadtmarketing hat ihn mit verschiedenen Formaten bereits deutlich belebt – vom Feierabendmarkt über das StadtLesen bis zum bald anstehenden, wiederholten Besuch des Doppeldecker-Cafébusses. „Dass hier bereits sehr unterschiedliche Veranstaltungen erfolgreich stattfinden konnten, zeigt, dass die Richtung stimmt“, so OB Einig, der gleichzeitig darauf hinwies, dass die angepflanzten Bäume mit den Jahren weiter wachsen und mehr Schatten spenden werden.
Über die neugestaltete Marktstraße ging es schließlich zum Luisenplatz. Hier steht die Fertigstellung des neuen Wasserspiels kurz bevor. Die beleuchteten und unterschiedlich hoch sprudelnden Fontänen werden den zentralen Platz vor allem im Sommer beleben, kühlen und ihm eine angenehmere Atmosphäre geben, als sie die „nackte Fläche“ bislang hat. Gleichzeitig kann das Wasserspiel abgeschaltet und für Großveranstaltungen problemlos überbaut werden.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Engerser Straße – eine der letzten großen Baustellen der Innenstadt. Ziel ist es, den Verkehr zu ordnen und die Straße fahrradfreundlicher zu machen. Das gilt auch für die einst buckelige Schloßstraße. Hier ist der erste Bauabschnitt bereits fertig, sodass sich die Besucher ein Bild von der neuen Gestaltung machen können. Auch der Abschnitt vor dem Schloss steht kurz vor der Vollendung, ehe die neue Straße im Frühjahr komplett fertig sein soll.
Für Kausch ist klar: Der Prozess zeigt Wirkung. „Es war eine wichtige Grundsatzentscheidung, das Thema Innenstadtentwicklung überhaupt anzugehen – und sich auch der kritischen Reflexion der Bürger zu stellen“, betonte er. Dass rund 1500 Menschen an der begleitenden Online-Befragung teilgenommen haben, unterstreicht die große Resonanz.
„Neuwied ist eine Stadt mit vielen Stadtteilen – das ist eine Stärke. Aber wenn das Herz nicht funktioniert, haben auch die anderen Teile ein Problem“, so Kausch. Deshalb sei es entscheidend, dass die Innenstadt Schritt für Schritt ihre neue Qualität entfalte.
Die Botschaft des Rundgangs war somit klar: In Neuwied passiert etwas. Die Innenstadt verändert sich sichtbar und entwickelt sich positiv – mit Projekten, die bereits umgesetzt sind, und Plänen, die in den kommenden Monaten Gestalt annehmen. Oberbürgermeister Jan Einig brachte es beim Rundgang auf den Punkt: „Wir haben einen Plan und sind auf einem guten Weg – und wir gehen ihn gemeinsam mit den Menschen in unserer Stadt.“
Bürgerbus wird gut genutzt: Beim Entwicklungsrundgang wurde auch die Chance genutzt, ein kurzes Zwischenfazit zum neuen Bürgerbus-Angebot zu ziehen. Und die Zahlen können sich durchaus sehen lassen: Mittlerweile sind fast 100 Fahrgäste registriert, viele davon nutzen das Angebot regelmäßig. Ein Beispiel: Im Monat Juli wurden insgesamt 130 Fahrten gebucht. Das zeigt: Das Angebot wird gut genutzt.
Pressemitteilung Stadt Neuwied