Allgemeine Berichte | 12.08.2021

„Stunde 0“ am Schwanenteich – Riesen Dank an alle Helfer

Fast alle Tiere konnten gerettet werden

Vereinsgelände gleicht einem Trümmerfeld

Foto: privat

inzig. Nur ein einziges „Gebäude“ am Schwanenteich hat die Flut in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli überlebt: der alte Taubenturm! Mit Hilfe des THW konnte das Häuschen während der Aufräumarbeiten in der dritten Woche „nach der Flut“ geborgen werden. Alle anderen Gebäude – alle Volieren, alle Ställe und Unterstände, die Futterküche, das Lager und nicht zuletzt das Vereinsheim samt gerade erst renoviertem Dach, aller Möbel, sonstigen Einrichtungsgegenständen und dem liebevoll restaurierten Toilettenwagen – sind Opfer der unvorstellbaren Wassermassen geworden.

Allein der Tatsache, dass das Hochwasser 2016 den Schwanenteich so schlimm erwischt hatte, ist es zu verdanken, dass es zur Rettung der Tiere einen ausgeklügelten Evakuierungsplan gab. Und dieser griff – kontinuierlich wurden die Pegelstände am 14. Juli beobachtet, gegen 15.45 Uhr wurden alle zur Verfügung stehenden Kräfte alarmiert. Zunächst wurden die Tiere in Sicherheit gebracht, die nicht flüchten konnten, und Gefahrstoffe vom Vereinsgelände entfernt. Dann folgte mit stetig steigenden Pegelständen ein Wettlauf gegen die Zeit, im Akkord wurden Tiere in Kisten, Käfige und Wagen gepackt und in Sicherheit gebracht. Nicht alle Tiere konnten gesichert werden – irgendwann wurden die Helfer von der Feuerwehr des Geländes verwiesen, zu groß wurde die Gefahr auch für die Menschen. Besonders um die Rote Zora, die dreibeinige Glückskatze, die schon den ganzen Mittwoch nicht auf dem Gelände zu sehen gewesen war, macht man sich am Teich Sorgen – die Hoffnung, sie noch zu finden, ist gering.

Wer wissen möchte, wie es den anderen Tieren in ihren Ausweichquartieren geht, der erhält regelmäßige Updates auf Facebook – unter www.facebook.com/Schwanenteich gibt es von fast allen Tieren bereits erste Meldungen, und jedes Mal erleichterte Antworten von den jeweiligen „Fans“. So grüßen Coco und Sanel aus dem Zoo Neuwied, die Sittiche aus dem Tierheim Neuwied, die Ziegen aus dem Wildpark in Rolandseck und Schlappi aus seinem privaten Einzelquartier. Um das blinde „Sorgenkind“ des Schwanenteichs hatten sich besonders viele Kinder Sorgen gemacht – und sind nun erleichtert, dass es ihm gut geht!

Die Ponys, Pferde und die Eselin, drei Halsbandsittiche und der schwarze Trauerschwan Paul haben im Moment Quartier auf dem Wilhelmshof bezogen. Der Familie Orth haben aber nicht nur die Tiere des Schwanenteichs viel zu verdanken – bei ihnen auf dem Hof durften die engagierten „Teichler“ sozusagen ihre Anlaufstation einrichten. Hier findet zurzeit auch das Sommerferienprogramm für die Kinder statt. Dies wollte man nicht einfach ausfallen lassen, denn besonders die Kinder haben schon in der Corona-Zeit sehr gelitten. Sogar ausgeweitet wurde das Angebot – auch jüngere Kinder nehmen jetzt teil, die Zahl der Plätze wurde erhöht und Kinder aus betroffenen Haushalten können kostenfrei teilnehmen. Gerade jetzt nach der Katastrophe im Ahrtal sind viele Eltern glücklich, wenn ihre Kleinen ein paar Stunden Programm einfach nur für sich genießen können und fröhlich plappernd abends nach Hause kommen. Und auch noch weitere tierische Gäste sind auf dem Wilhelmshof eingezogen – einige Gänse und zwei Warzenenten, die von weiter ahraufwärts den Fluss herabgetrieben wurden, haben temporär hier ein Zuhause gefunden und leisten Paul Gesellschaft. Ihr Besitzer ist bereits ausfindig gemacht und wird sie wieder zu sich nehmen, wenn er ihnen wieder ein Zuhause bieten kann.

Der Schwanenteich hatte schon immer einen Platz in der Mitte der Sinziger Gesellschaft und in den Herzen vieler Sinziger. Die Hilfsbereitschaft, die die Ehrenamtler und die Tiere in der Zeit nach der Katastrophe erfahren, ist entsprechend riesig. Alle helfen, wie sie können, jeder wie es ihm möglich ist, egal ob bei der Betreuung der Kinder, beim Kuchenbacken, Spenden sammeln und transportieren – ganz viele engagierte Menschen sind Teil der „Hilfsaktion Schwanenteich“. Da gibt es die Feuerwehrleute, die nach tagelangem Einsatz im Katastrophengebiet in ihrer Freizeit helfen, weil ihre Kinder die Tiere lieben. Die Helfer, die extra Urlaub nehmen, oder mal eben fünf Stunden Autofahrt auf sich nehmen, um Spenden vorbeizubringen. Die Eltern, die die Plätze des Ferienprogramms zugunsten von Kindern betroffener Familien freigeben. Die durch die Flut Geschädigten, die sich trotz ihrer eigenen Sorgen nach dem Wohl der Tiere und des Schwanenteichs erkundigen und teilweise sogar für die Tiere spenden. Auch der Austausch mit anderen Spendensammelstellen und die große Unterstützung durch die Stellen, die den Schwanenteich-Tieren nun über wahrscheinlich Monate eine Herberge bieten, sind unschätzbar wertvoll.

Erste Überlegungen, wie es in Zukunft weitergehen soll, gibt es bereits. Natürlich unter Berücksichtigung der Gefahren, die – so hat man bitter gelernt – von der Ahr ausgehen können. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. Aktuell laufen die Aufräumarbeiten, viel Schutt und Müll ist noch weg zu transportieren und viele Helferstunden werden noch benötigt. Und ohne Spenden wird es nicht möglich sein, die notwendigen Aufräumarbeiten und Neuanschaffungen zu tätigen. Wer also helfen möchte – egal, mit welcher Summe – ist herzlich willkommen. Denn nur durch die Hilfe vieler wird es möglich sein, dass der Schwanenteich wieder ein Treffpunkt für Jung und Alt, Tier und Mensch wird!

Spendenkonten:

Kreissparkasse Ahrweiler:

IBAN: DE81 5775 1310 0000 5104 61, BIC: MALADE51AHR

Volksbank RheinAhrEifel eG:

IBAN: DE19 5776 1591 0710 7206 00, BIC: GENODED51BNA

Spenden sind auch möglich über

- PayPal mit webschwanenteich@gmx.de

- Betterplace (hier fallen allerdings Gebühren in Höhe von 2,7 % und 0,35 Euro pro Spende an):

www.betterplace.org/p97927

Informationen zur Vereinsmitgliedschaft und zu Tierpatenschaften gibt es online unter www.schwanenteich.co.

ROB

Foto: privat

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