Feuer und Flamme weckt Moselkern aus dem Dornröschenschlaf!

Moselkern. Alles begann mit dem altersgemäßen Ausscheiden einiger, bis dato aktiven Feuerwehrmännern, die sich trotzdem weiter für ihren Heimatort Moselkern ehrenamtlich engagieren wollten. So entstand die Gruppe Feuer & Flamme!
Anfangs bestehend aus fünf Mitgliedern, doch mit wachsender Begeisterung für ihre neuen Aufgaben gewannen sie schnell neue dazu. So wuchs die Mitgliederzahl auf mehr als das Doppelte an. Dies ist vor allem Klaus Brixius zu verdanken, der mit Leidenschaft und Überzeugungsarbeit viele neue Mitglieder für seine Gruppe gewinnen konnte.
Inzwischen reichen für das Aufzählen bereits ausgeführter Projekte keine zehn Finger mehr. Es sind in den letzten Jahren weit mehr geworden, was selbst die Gruppe immer wieder ins Staunen versetzt.
Da sei zuerst die Restaurierung des Ölbergkapellchens an der K33 mit seinem, für Schmetterlinge und Insekten, angelegten botanischen Ruheplatz erwähnt, der zum Innehalten und Verweilen einlädt.
Ein weiteres Projekt wurde die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe an der St. Valerius Kirche.
Mannis Ranch, eine Herzenssache der Gruppe, brauchte ebenfalls nach dessen Tod vor Jahren, eine Rund – um - Erneuerung, um SEIN Andenken zu bewahren.
Die verfallene Treppe zum Moselkerner „Kringel“ wurde von den Aktiven der Gruppe nicht nur instand gesetzt, sondern auch die Stützmauer zur Treppe hin wieder mit neuen Bruchsteinen aufgebaut.
All die schon oben genannten und viele weitere Aktivitäten waren dringend notwendig geworden, um dem endgültigen Verfall zuvorzukommen. Alle hier aufzuzählen, würde den Rahmen des Beitrags sprengen.
Die neuesten Aktivitäten der Gruppe sind jedoch noch frisch und in aller Munde. Denn haben die Mitglieder ein Projekt abgeschlossen wird schon nach einem neuen Ausschau gehalten.
Ward eins gefunden, wurde darüber gemeinschaftlich diskutiert, Verbesserungsvorschläge durchdacht, die Ausführung geplant und zum guten Schluss die Ärmel hochgekrempelt, um mit der Arbeit zu beginnen.
Beim Friedhof schrieb sich die Gruppe zum Einen den Außenbereich, was aber noch viel wichtiger war, den Innenbereich ganz oben auf ihre To Do-Liste.
Manche Grabstätte war nach der abgelaufenen Ruhezeit von 25 Jahren sich selbst überlassen. Fünfundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit und so ist es auch dem Lauf des Lebens geschuldet, dass es keine, oft noch lebende Angehörige zu benachrichtigen galt, die sich um das Abräumen der Grabstätte kümmern konnten. Auch sah sich manch Angehöriger außerstande, den Grabstein sowie die Einfassung seines Verstorbenen nach Ablauf der gesetzlichen Ruhezeit zu entfernen. Hier bot sich die Gruppe Feuer & Flamme helfend an, diese Arbeit zu übernehmen, da sie über entsprechende Man Power verfügt. Eine kleine Spende für diese Tätigkeit ist hierfür gerne gesehen und kommt selbstverständlich wiederum dem Dorf zu Gute. Die neben der Friedhofskapelle für Grünabfälle und Grablichter befindliche Sammelstelle wurde ebenfalls geändert. Der Untergrund für das Sammeln in die bereitgestellten Container sowie der Weg zum Abtransport, wurde gepflastert.
In den letzten Jahren hat sich auch ein neuer Trend in Punkto Beerdigung – Beisetzung entwickelt. Urnenbeisetzungen werden immer beliebter. So entsteht zum Einen durch abräumen alter Gräber mehr freie Flächen, als Urnengräber benötigen. Spontan bildete sich eine Arbeitsgemeinschaft, die dem Friedhof mit dem Einsäen einer Rasengrünfläche ein völlig neues Ansehen bereitete. Daraufhin entfernte die Gruppe Feuer & Flamme den seit Jahren immer wieder aufgetragenen Schotter zwischen den einzelnen Grabreihen, verteilte Mutterboden und säte strapazierfähigen Rasensamen ein.
Die Forstbetrieb Herter GmbH, eine große Stütze der Gemeinde Moselkern, die mit viel Herzblut und großem Engagement unentgeltlich helfend zur Seite steht, pflanzte fünf Rotahornbäume um den Friedhof mit einem grünen Himmel, einem Baldachin zu schützen. Die jungen, heranwachsenden Bäume werden in naher Zukunft nicht nur Schattenspender in den heißen Sommermonaten sein, sondern verhindern auch das Erhitzen der gesamten Friedhofsfläche. Drei weitere Rotahornbäume, gespendet von der Gruppe Feuer & Flamme, bereichern nun das neue Erscheinungsbild der letzten Ruhestätte unserer Vorausgegangenen.
Ein Friedhof ist auch immer ein Ort der Begegnung. Freunde, Nachbarn oder Verwandte laufen sich über den Weg und verweilen oft in anregenden Gesprächen. Sitzbänke, aufgestellt von der Gruppe Feuer & Flamme, laden hierzu ein und manchmal reicht ein spontanes Gespräch und die Seele fühlt sich gleich viel leichter.
Ein weiteres Highlight ist der, unterhalb der Weinlage „Moselkerner Rosenberg“, entstandene Insektenturm. Um ihn errichten zu können, musste zuerst der Wildwuchs ausgehauen und Mauern wieder freigestellt werden. Der Insektenturm ist eine Augenweide. Jeder weiß, dass durch Monokultur und Pflanzenschutzmitteln viele Insekten, insbesondere Schmetterlinge vom Aussterben bedroht sind. An der Mosel ist die Population des Apollofalters praktisch auf Null gesunken. Um diesem seltenen Schmetterling eine Überlebenschance bieten zu können, wurden mit Hilfe einer großzügigen Spende „400“ Skabiosen Flockenblumen gepflanzt, die Nahrungsquelle des Apollofalters. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass sich der Apollofalter dort ansiedeln wird.
Kein einladendes Bild bot sich Personen, die per Auto oder Fahrrad aus Richtung Hatzenport kommend auf unseren Ort Moselkern zufuhren. Ein über Jahrzehnte zugewachsenes Areal undefinierbaren Wildcampens und gärtnern konnte, nachdem diese Kleinparzellen in Gemeindeeigentum übergingen gerodet, planiert, mit Rasensamen eingesät und mit Nussbäumen landschaftlich aufgewertet werden.
Da fehlte natürlich nur noch ein schönes Plätzchen zum Rasten und Picknicken, dachte sich die Gruppe Feuer & Flamme und begann nach intensiver Planung mit der Umsetzung.
Das Errichten dieses schönen Rastplatzes war logistisch eine Meisterleistung. Der Untergrund des gesamten Tisch- und Sitzbereichs musste zuvor begradigt und mit Bruchsteinen eingefasst werden. Anschließend wurde, unter Zuhilfenahme eines Traktors mit Hebevorrichtung die schwere Basalttischplatte aufgeladen, um sie auf den zuvor gemauerten Fuß platzieren und festbetonieren zu können.
Entstanden ist ein einladender FühlDichWohlSitzplatz.
Ohne Mampf kein Kampf! Den Spruch kennt fast jeder und damit bei allen körperlichen und geistigen Arbeiten auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, werden die ehrenamtlichen Helfer der Gruppe Feuer & Flamme von Familie Herter, dem Besitzer der Ringelsteiner Mühle, ebenfalls ehrenamtlich beköstigt. Essen und Freude hält schließlich Leib und Seele zusammen und fördert das gute Miteinander.
Doch bei allen Aktivitäten und Planungen muss es eine Person geben, die für einen guten Zusammenhalt und Kameradschaft sorgt und immer wieder Ansprechpartner ist. Hier sei Klaus Brixius erwähnt. Er, der einst der Liebe wegen von Müden nach Moselkern gezogen ist, engagiert sich seit vielen Jahren in Vereinen für das Dorfleben. Am allermeisten aber schlägt sein Herz für die Gruppe Feuer & Flamme. Mit ihr hat er seine Passion gefunden und das sieht und merkt man in allen Ecken von Moselkern. Sein Engagement soll am 11.06.2025 ab 18.15 Uhr in der Landesschau Rheinland – Pfalz „Ehrensache 2025“ vorgestellt werden. Für den Landesentscheid zum „Ehrenamtstag“ am 31.08.2025 in Alzey ist er und die Gruppe bereits eingeladen. Dazu wünschen ihm die Familie, die Mitglieder der Gruppe, und noch mehr Bekannte von Herzen viel Glück und drücken Klaus feste die Daumen.

„Feuer & Flamme“: Ehrenamtliche beleben Moselkern mit vielfältigen Projekten.

Von der Kapelle bis zum Insektenturm – Moselkern erstrahlt dank engagierter Helfer
