Allgemeine Berichte | 22.12.2025

Geschichte und Geschichten hinter Siegburger Stolpersteinen

Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“: Erinnern auf Schritt und Tritt

Rhein-Sieg-Kreis. Wer mit aufmerksamem Blick durch die Siegburger Innenstadt geht, begegnet ihnen sprichwörtlich auf Schritt und Tritt, vor Gebäuden und an Plätzen: den messingfarben schimmernden Stolpersteinen.

Das 1992 begonnene Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das sich mittlerweile über viele Länder Europas erstreckt, erinnert an das Schicksal der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind meist vor ihren letzten frei gewählten Wohnhäusern eingelassen. In Siegburg wurden zuletzt 2023 Stolpersteine verlegt, inzwischen gibt es hier fast hundert an der Zahl.

Bei einem Rundgang mit Dr. Claudia Arndt, die Leiterin des Archivs des Rhein-Sieg-Kreises, folgen die Teilnehmenden anhand ausgewählter Stolpersteine den Biographien und Familiengeschichten hinter den Steinen und damit einer schwierigen Zeit Siegburger Stadtgeschichte. Dabei werden auch zahlreiche historische Bilder gezeigt.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 27. Januar 2026, von 12:15 Uhr bis 13 Uhr statt. Treffpunkt ist das Stadtmuseum Siegburg, Markt 46, in 53721 Siegburg. Eine verbindliche Anmeldung beim Kreisarchiv unter 02241 13-2928 oder gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de ist erforderlich. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 25 Personen.

Die Führung findet anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Am 27. Januar 1945 – vor 75 Jahren – wurden die Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz von russischen Soldaten befreit.

Auschwitz steht wie kein anderes KZ als Symbol für den millionenfachen Mord des NS-Regimes vor allem an Juden, aber auch an anderen Volksgruppen. Deshalb wurde der Tag der Befreiung im Jahr 1996 zum ersten Mal als nationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Er soll, wie es der damalige Bundespräsident Roman Herzog in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag ausdrückte, als zentraler Gedenktag „aus der Erinnerung immer wieder lebendige Zukunft werden lassen“.

2005 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 27. Januar in einer Resolution offiziell zum internationalen Holocaustgedenktag.

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