
Am 01.09.2025
Allgemeine BerichteHeimatheldin: Ingrid Lakotta ist ein echtes Vorbild
Koblenz. Wer Ingrid Lakotta begegnet, spürt sofort ihre Herzlichkeit und ihr aufrichtiges Interesse am Gegenüber. Mit 77 Jahren blickt sie auf ein erfülltes Leben zurück – sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und seit knapp zehn Jahren Teil der Südlichen Vorstadt in Koblenz. Doch an Ruhestand im klassischen Sinne denkt sie nicht. Stattdessen schenkt sie ihre Zeit und Energie den Menschen um sie herum – als engagierte Ehrenamtliche und als Kraftquelle für viele Nachbarn und Mitstreiter.
Ein Mensch fürdie Nachbarschaft
Als Jan Buchbender die Nachbarschaftshilfe Koblenz-Süd ins Leben rief, stand für Ingrid sofort fest: Da mache ich mit! Für sie war es eine wunderbare Möglichkeit, anderen Menschen Unterstützung anzubieten und gleichzeitig neue Kontakte in ihrer Wohnumgebung zu knüpfen.
Heute ist sie ein fester Bestandteil dieses Netzwerks, das aus engagierten Ehrenamtlichen besteht und unbürokratisch Hilfe im Alltag bietet. Ingrid organisiert und begleitet Einkaufsdienste, leistet Gesellschaft, führt Gespräche oder liest vor. Sie begleitet Nachbarn zum Arzt oder auf den Friedhof, hilft beim Ausfüllen von Formularen und ist da, wenn jemand einfach einen Menschen an seiner Seite braucht.
Besonders am Herzen liegen ihr auch die gemeinschaftsstiftenden Aktionen der Nachbarschaftshilfe wie Urlaub ohne Koffer, der Tag der Nachbarschaft oder das Adventscafé. Dazu kommen neue Projekte wie das Südstadt-Lastenrad, das soziale Institutionen unterstützt, und die Initiative „Radeln ohne Alter“, die Seniorinnen und Senioren in Rikscha-Fahrten wieder Mobilität und Freude schenkt.
Kraft aus eigener Erfahrung
Doch damit endet ihr Engagement nicht. Neben der Nachbarschaftshilfe leitet Ingrid Lakotta die Selbsthilfegruppe Mund-Kiefer-Gesichtstumore in Koblenz. Mit Unterstützung der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e. V. bietet sie Betroffenen Raum zum Austausch, organisiert Informationsveranstaltungen mit Fachreferenten und begleitet Menschen, die sich mit den Herausforderungen einer Tumorerkrankung auseinandersetzen müssen.
Ihre eigene Geschichte spielt dabei eine wichtige Rolle: Ihr Tumor wurde glücklicherweise früh erkannt, sodass sie weder Chemo- noch Strahlentherapie benötigte. Vielen anderen Betroffenen in ihrer Gruppe geht es anders – sie kämpfen mit Einschränkungen beim Kauen und Essen, oder leiden unter Fatigue. Ingrid weiß um diese Belastungen und versteht, wie wichtig es ist, in dieser schwierigen Lebensphase Unterstützung und Gemeinschaft zu erfahren. „Niemand soll das Gefühl haben, allein durch diese Krankheit gehen zu müssen“, betont sie.
Ob in der Nachbarschaftshilfe oder in der Selbsthilfegruppe – Ingrid Lakotta zeigt Tag für Tag, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement ist. Mit Geduld, Empathie und Tatkraft macht sie das Leben vieler Menschen ein Stück leichter und heller.
So ist sie ein echtes Vorbild dafür, was es bedeutet, Heimatheldin zu sein: Jemand, der in seiner unmittelbaren Umgebung anpackt, zuhört und da ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Jemand, der beweist, dass Gemeinschaft lebt – durch Menschen, die bereit sind, Zeit und Herzblut zu schenken. ROB