Camp schließt zum 31. Mai – Hilfe bleibt bestehen

Helfer-Shuttle schafftMarktplatz für ehrenamtliche Hilfe

Helfer-Shuttle schafft
Marktplatz für ehrenamtliche Hilfe

Thomas Pütz und Marc Ulrich vom Helfer-Shuttle. Foto: privat

Ahrtal. Die Naturkatastrophe im vergangenen Sommer stellte die Menschen vor eine neue Dimension von Herausforderungen. Nach der zerstörerischen Flut, die vielen alles nahm, entstand eine beispiellose Welle der Solidarität, die sich unter anderem in einer immensen Zahl an freiwilligen Helfern wiederspiegelte. Menschen, die über Tage, Wochen bis hin zu Monaten und bis heute einen unermüdlichen Einsatz zeigen, um im Ahrtal zu helfen.

Ging es in den Anfangszeiten des Helfer-Shuttles darum, die große Anzahl der Helfer ins Tal zu bringen ohne die Bergungs- und Einsatzkräfte zu behindern, entwickelte sich die Organisation stetig weiter und orientierte sich dabei stets am Bedarf und an der Situation im Ahrtal.

Auch das Tätigkeitsfeld der Helfer hat sich naturgemäß verändert: Waren es zu Beginn vor allem Wasser und Schlamm, die aus den Gebäuden oft über Eimerketten entfernt wurden, folgte schon bald darauf die Phase der Stemmarbeiten. Das Camp zog zum Jahresende um und wurde winterfest gemacht. Seit Jahresbeginn waren die freiwilligen Helfer weiter mit Stemmarbeiten und vor allem mit einer großangelegten Begrünungsaktion unterwegs. „Jetzt ist die Zeit für eine neue Phase gekommen“, erklären Thomas Pütz und Marc Ulrich, die den Helfer-Shuttle gegründet und ausgebaut haben.

Im Kern der neuen Transformation steht ein Online-Marktplatz, der Betroffene und Helfer direkt miteinander vernetzt. Der Helfer-Shuttle reagiert damit einmal mehr auf die veränderten Rahmenbedingungen. „Es werden täglich weniger Anfragen seitens der Betroffenen und es kommen seit einigen Wochen auch immer weniger Helfer. Der riesige Aufwand, der für die Bereithaltung des Camps betrieben wird, steht für die Anzahl der Helfer und Aufträge nicht mehr im Verhältnis“, erläutern Pütz und Ulrich die Notwendigkeit für die neue Phase.

Eine repräsentative Umfrage, die der Helfer-Shuttle in den letzten Tagen im Ahrtal bei Betroffenen durchgeführt hat, kommt zum gleichen Ergebnis: Natürlich wird weiterhin viel Hilfe benötigt, diese bezieht sich aber vor allem auf den Wiederaufbau durch professionelles Fachhandwerk. Den Bedarf an freiwilliger Hilfe für Rückbauarbeiten sehen die meisten Betroffenen stark rückläufig.

Der Helfer-Shuttle wird das Camp in der Grafschaft daher ab dem 31. Mai zurückbauen, bis dahin wird aber mit allen Kräften weitergearbeitet. „Wir haben noch etwa 100 Gärten zu bauen und auch noch einiges an Stemmarbeiten“, so Thomas Pütz. „Wir laden alle Helfer nochmal zu einem Sprint ein, damit wir bis Ende Mai möglichst viel abarbeiten können“, ergänzt Marc Ulrich.

Wichtig ist dem Gründer-Duo, dass die Fluthilfe nicht verschwindet. Der Helfer-Shuttle hört nicht auf, er passt sich nur erneut den veränderten Rahmenbedingungen an. Genau dafür hat das Team auch bereits im letzten Jahr mit weiteren Mitstreitern den „Spenden-Shuttle“ gegründet, der langfristig Betroffene im Ahrtal unterstützt. Bis

jetzt konnte der FördAHRverein bereits über zwei Millionen Euro an Spenden generieren und sowohl in Projekte als auch in Soforthilfen für Flutopfer investieren.

Der neue Marktplatz für die ehrenamtliche Hilfe startet Ende Mai auf der Internetseite www.helfer-shuttle.de. Hier können Betroffene ihre Projekte kostenfrei einstellen und freiwillige Helfer haben die Möglichkeit, direkt Kontakt zu den Flutopfern aufzunehmen. Es wird zudem weiterhin ein Projektbüro eingerichtet bleiben, das auch eine persönliche Erreichbarkeit sicherstellt. Schon jetzt sind viele direkte Patenschaften zwischen Betroffenen und Helfern entstanden – dieser Ansatz soll über die neue Plattform weiter verstärkt werden. Darüber hinaus sind auch weiterhin persönliche Treffen der Helfer wie Stammtische und Ahrtal-Events geplant.

Die Leistungen der freiwilligen Hilfe sind beispiellos: In den letzten neun Monaten konnte der Helfer-Shuttle eine Viertelmillion helfende Hände ins Ahrtal bringen. Über 15.000 Einzelaufträge wurden von den freiwilligen Helfern in fast einer Million Arbeitsstunden geleistet. „Wir hätten niemals gedacht, dass diese Idee ein solches Ausmaß bekommen kann und danken unserem großartigen Orga-Team sowie jedem einzelnen Helfer von ganzem Herzen. Bleibt dem Ahrtal bitte treu, ihr werdet weiterhin gebraucht!“, so Thomas Pütz und Marc Ulrich.

Pressemitteilung

Helfer-Shuttle