Weinbau-Bruderschaft Bad Breisig entdeckt die Bergstraße
Heppenheim begeistert mit Rotem Riesling und Spätburgunder

Bad Breisig. Das jährliche Weinseminar führte die Weinbau-Bruderschaft Bad Breisig in das Städtchen Heppenheim an der Bergstraße. Die zwischen Darmstadt und Heidelberg gelegene Region gilt als kleinstes deutsches Weinanbaugebiet und beeindruckt mit Burgen, Parks, Fachwerkhäusern, Wanderrouten und einer herausragenden Weinkultur, der das besondere Interesse galt. Ein Zwischenhalt in Bensheim-Auerbach sorgte mit dem Besuch des Staatsparks Fürstenlager, seinen weitläufig gepflegten Anlagen und historischen Bauten für Staunen und Genussmomente.
In Heppenheim erwartete die Gäste im Weingut Freiberger die erste Weinprobe. Gebietsweinkönigin Bergstraße und Bundesweinprinzessin 2017/2018 Charlotte Freiberger-Rabold stellte den „Roten Riesling“ Kabinett trocken vor – eine Rebe, die in der Region entwickelt und wiederentdeckt wurde und heute fast ausschließlich dort angebaut wird. Dieser edle Tropfen fand auch später in der örtlichen Gastronomie mehrfach seinen Platz. Die junge Kellermeisterin präsentierte zudem eine Auswahl aus der Spätburgunderfamilie, die den Weinbaubrüdern vom Breisiger Elzenberg vertraut war. Das traditionsreiche Familienweingut, seit 1906 in vierter Generation geführt, bewirtschaftet 16,5 Hektar und bietet über 40 Weinsorten an. Die dreistündige Verkostung erwies sich als anregend, fröhlich und erkenntnisreich.
Ein weiteres Ziel war das junge Weingut Amthor, das erst seit acht Jahren vom Winzerehepaar geführt wird. Anstelle alter Kellergewölbe prägt hier eine moderne Halle mit Stahltanks und technischer Ausstattung das Bild. Traktoren und ein Vollernter gehören ebenfalls zum Betrieb. Das zeitgemäße Erscheinungsbild spiegelte sich auch in den Weinen wider, die nach dem Motto „Zugänglich, ehrlich und mit viel Frucht am Gaumen“ hergestellt werden. Auch hier gehörte der „Rote Riesling“ zu den Favoriten.
Am Nachmittag folgte ein Besuch im „VINIVERSUM Bergstraße“, einer Winzergenossenschaft, in der Winzer mit kleinen Flächen und Nebenerwerbsbetriebe gemeinsam produzieren und vermarkten. Das Angebot reicht von Weinen in verschiedenen Qualitätsstufen über Eiswein und Sekte bis hin zu Primasecco und Destillaten.
Rund um den historischen Marktplatz warteten zahlreiche Restaurants mit regionalen Spezialitäten wie Schnitzel mit Kochkäse, Spinatknödeln oder Handkäs mit Musik. Den Abschluss der Reise bildete am dritten Tag ein Halt an der „Weinrast“ in Möhlsheim im Zellertal, dem nordwestlichen Zipfel des Anbaugebiets Pfalz. Dort bot sich bei einem Glas Wein ein weiter Blick über den Rheingraben bis zum Odenwald und zum Donnersberg.
Die Teilnehmer kehrten dankbar zurück – bereichert durch vielfältige Eindrücke, anregende Gespräche, kulinarische Erlebnisse und die lebendige deutsche Weinkultur.
BA