Traditionelles Krabbeln in Remagen bereitete große Freude
„Hillejet zante Määtes“
Remagen.Es ist schon etwas Besonderes in Remagen, das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder. Schon zwei Jahre hatte es ausfallen müssen wegen Corona. Endlich war es wieder soweit. „Hillejet zante Määtes“ erklang es am Donnerstagmorgen lautstark aus rund 250 Kinderkehlen in der Remagener Innenstadt. So mancher Käufer und Gast blieb stehen und beobachtete den alten Brauch in Remagen. So mancher Remagener, der das „Krabbeln“ noch aus seiner eigenen Schulzeit kannte, ließ sich das Spektakel auch nicht entgehen. Angesagt war das traditionelle „Krabbeln“ der Grundschulkinder. In zwei Gruppen, getrennt in Erst- und Zweitklässler und Dritt- und Viertklässler, und nicht in Owerstätzje und Bachstätzje, zogen die Grundschulkinder, zu weiten Teilen mit Fahrradhelm gesichert, durch die Innenstadt. Überall dort, wo großzügige Menschen mit Süßigkeiten, Mandarinen und Kleinspielzeug in den Türen standen, sangen die Kinder das Remagener Martinslied „Hillijet zante Määtes“ oder auch „Ich geh mit meiner Laterne“, um anschließend die geworfenen süßen Gaben der edlen Spender zu fangen. „Hier, hier“, riefen die Grundschüler, die von ihren Lehrpersonen, dem DRK und der Feuerwehr begleitet wurden, lautstark, um auf sich aufmerksam zu machen. Standen die etwas stürmerischen Kinder in den vorderen Reihen, so blieb der vorsichtigere Nachwuchs meist etwas abseits, um sich nicht zu sehr dem Gerangel auszusetzen. Doch auch die Vorsichtigeren wurden von den Spendern bedacht. Sicher eine gute Idee war es von dem ein oder anderen, dass erst alle Kinder gemeinsam krabbelten und dann die Kinder aus den vorderen Reihen schon zum nächsten edlen Spender weiterziehen sollten, um die hinteren Reihen nach vorne zu holen, damit auch sie großzügig bedacht werden konnten. Nach gut zwei Stunden zogen die Kinder müde und mit gefüllten Tüten nach Hause, um am Abend für den Martinszug wieder fit zu sein.
AB
