Den Menschen vom Bernardshof liegt der Schutz der Umwelt sehr am Herzen
„Jeder kann und sollte seinen Beitrag leisten“
Das Mayener Jugendhilfezentrum hatte zum zehnjährigen Jubiläum seines „Umweltmanagements“ eingeladen
Mayen. Unlängst gab es einen wahrlich „sauberen Anlass“ zu feiern: Das zehnjährige Jubiläum für das bewährte Umweltmanagement im Bernardshof. Pünktlich um 9 Uhr konnte die Direktorin, Regina Freisberg, aus diesem Anlass viele Anwesende und Gäste, gleich vorne am Eingang der Gärtnerei begrüßen. Und als sie in ihrer exzellenten Ansprache einmal auf die Zeit zurückblickte, als es von exponierter Stelle hieß: „Was, ihr habt noch kein Umweltmanagement?“, kam einem unweigerlich die damalige Feierstunde zu Beginn der Aktion in den Sinn, als sich die Direktorin zum Auftakt ihrer Rede, gleich selber die Frage stellte: „Warum hat sich unser Jugendhilfezentrum auf das Umweltmanagementsystem ‚eingelassen‘?“ „Warum ist man für das große Engagement in Sachen Umweltschutz, mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden?“ „Warum erhielt man vom Umweltnetzwerk ‚Kirche Rhein-Mosel‘ den ‚Grünen Hahn‘? Nun, dieses Jugendhilfezentrum Bernardshof erfüllt alle Bedingungen der Verordnung über die freiwillige Beteiligung für das Umweltmanagement EMAS und wurde am 1. März 2010 als zweite Jugendhilfeeinrichtung Deutschlands in das EMAS Register eingetragen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz hat damit die höchste europäische Auszeichnung für betrieblichen Umweltschutz, (EMAS II), verliehen. „Wir verstehen diese Auszeichnung immer noch als Verpflichtung und Auftrag zugleich, nach dem Umweltleitbild zu arbeiten und die im Umweltprogramm vereinbarten Ziele und Maßnahmen umzusetzen“, freuten sich Regine Freisberg und ihr gesamtes Umweltteam bei der Jubelveranstaltung. Man konnte mit Freude auf vieles Geleistete zurückblicken. Es sind wahre Meisterleistungen durch „Umwelt Meilensteine“ die sich sehen und hören lassen können, und unter deren Verwirklichung ein hohes Engagement aller steht.
Die zahlreichen Umweltprojekte
Dachflächen wurden begrünt, Oberflächen wurden entsiegelt, Glühbirnen wurden ausgetauscht, Perlatoren wurden eingebaut, Insektenhotels wurden installiert, Müll wurde vermieden, Kopien wurden doppelseitig angefertigt, ein solarbetriebener Pferdeweidezaun wurde installiert, ein neuer Fettabscheider wurde in Betrieb genommen, zwei Elektroautos wurden angeschafft, die Nette wurde sauber gehalten, eine Streuobstwiese wurde angelegt, eine Bienen- und Insektenwiese wurde geschaffen, Wäschetrockner wurden an den BHKE angeschlossen, zwei Zisternen mit 30000 und 15000 Litern wurden gebaut, ein Jahr lang wurden eigene Busse stehengelassen und es wurde mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, Umweltpapier wurde angeschafft und durch das Weinbergprojekt wurde eine Brache gerettet. Im Bereich der Außenanlagen kümmerte man sich um die Themen Wärmeenergie, Strom, Wasser, Abfälle, Mobilität, CO² Bilanz und Lärm. „Und diese ganzen Maßnahmen haben sich schon messbar bezahlt gemacht“, so Regina Freisberg, ehe sie alle Anwesenden zum „gesunden Morgenfrühstück“ einlud.
Vorausgegangen war ein lockeres, von Mitarbeitern und Schülern konzipiertes Opening, bei dem es in theatralischdargebotener Form um diverse Impulse zum Bewahren der Umwelt und die Fitness ging. Musikalisch begeisterte die „Bernards-Hope-Band“ mit ihren Beiträgen. Besonders bei „Michael Jacksons „We Are the World“ machten alle mit.
Der Diplom Sozialpädagoge und Umweltmanagementbeauftragte Thomas Schwab brachte es in seinem Grußwort an die Anwesenden auf den Punkt: „Sie alle haben unser schönes Gelände in ein Schaufenster umweltfreundlicher Ideen und Projekte verwandelt. Denn hier gilt: Jeder kann und sollte seinen Beitrag leisten. Was wir essen, wie wir uns kleiden, wie wir wohnen, wie wir wirtschaften und wie wir uns fortbewegen – all das spielt eine Rolle für den Zustand der Meere, der Flüsse, der Wälder, Graslandschaften und Felder und der dort lebenden Tiere und Pflanzen – und damit für die Lebensqualität sowie die Gesundheit, die wir für uns und unsere Kinder erhalten wollen.“ Großes Lob und Worte der Anerkennung kamen im Laufe der Veranstaltung von Mayens OB Wolfgang Treis, Bürgermeister Rolf Schumacher, dem Kreisbeigeordneten Rolf Schäfer und dem VG „Vordereifel“-Chef Alfred Schomisch.
Die Informationsangebote
Am Stand der Mitarbeitervertretung (MAV) wurden Übersichtspläne mit den entsprechenden Angeboten und Projekten an die Gruppen, Schulklassen, Bereiche und Gäste verteilt. So konnte jeder seinen Weg über das Gelände planen, um sich an den einzelnen Ständen hautnah und fachlich versiert zu informieren. Und da wurde so einiges angeboten: Insektenhotels, Seed Bombs, ein essbarer Balkon, gute Mülltrennung, Herstellung von Taschen und T-Shirts, gesunder Betrieb, Fahrradparcours, BHKW Strom und Wärmeerzeugung, Sortenreichtum Gemüse, Wasseraufbereitung, erneuerbare Energien, „Die Milch macht´s“, Naturschutz, Schülerzeitung, Säuberung der Nette, Kompost mit Terra Petra, Bau einer Totholzhecke, Hochseilgarten, Bogenschießen, Weinbergprojekt, Weinpresse, Ziegen als Nutztiere, Seilbrücke, Wiederverwertung von Metallschrott, Arbeiten mit Farme, Putz oder gar Holz und Natur. Gegen 13 Uhr trafen sich alle wieder an der Gärtnerei zum gemeinsamen Mittagessen. Hier gab es dann auch Gelegenheit für einen regen kommunikativen Austausch, das Sammeln von Informationen sowie das Knüpfen von Kooperationen zur Entwicklung guter Strategien für Gesundheit und Umwelt. Als Fazit bleibt zu sagen: „Bernardshof – die tun was“. BS
„Unser Areal haben wir in ein ‚Schaufenster’ voller Umweltprojekte verwandelt“, so Umweltexperte Thomas Schwab und Direktorin Regina Freisberg.
Für alle Besucher und Teilnehmer gab es ein gesundes Frühstück.
Die Band „Bernards-Hope“ gestaltete den musikalischen Rahmen des Festes.
