54. Kasernensturm unter veränderten Bedingungen

Kaserne in Rheinbachvon Narrenschar kampflos erobert

Kaserne in Rheinbach
von Narrenschar kampflos erobert

Die Vorstände der Karnevalsvereine der Kernstadt formierten sich von den Kasernentor. Fotos: EICH

Kaserne in Rheinbach
von Narrenschar kampflos erobert

Der Musikzug des NCR „Blau Gold“ 1966 spielte auf.

Kaserne in Rheinbach
von Narrenschar kampflos erobert

Prinz Tim I und Prinzessin Hannah I packten tatkräftig mit an.

Kaserne in Rheinbach
von Narrenschar kampflos erobert

Brigadegeneral Ralf Hoffmann schunkelte mit den Narren.

Rheinbach. Der Standortälteste der Rheinbacher Kaserne, Brigadegeneral Ralf Hoffmann und seine Unterstützer Kanonier Stabfeldwebel Stefan Kresse, der Kommandeur des Zentrum Cyber-Operation (ZCO) Oberst Christian Pawlik und Betriebsleiter BWI, Andreas Burow hatten beim 54. Kasernensturm hinter dem Kasernentor aufgerüstet.

Als Gast konnte Brigadegeneral Ralf Hoffmann den Kommandeur des BITS, Generalmajor Karsten Stoye begrüßen.

Schweigeminute

statt Kanonenböller

Aufgrund der Ereignisse von Hanau und aus Respekt vor den ermordeten Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie den Familienangehörigen hatten Brigadegeneral Ralf Hoffmann und der Bürgermeister Stefan Raetz entschieden, bei der traditionellen Erstürmung der Tomburg Kaserne in diesem Jahr auf Kanonenböller und Wortgefechte zu verzichten.

Stattdessen legten die Bürgerinnen und Bürger und die Angehörigen der Karnevalsvereine zusammen mit der Bundeswehr und der BWI an der Hauptwache eine Schweigeminute ein, um der unschuldigen Opfer von Hass und Gewalt zu gedenken.

Brigadegeneral Hoffmann und Bürgermeister Raetz erklärten gemeinsam, dass im Standort und in der Stadt Rheinbach kein Platz ist für jede Form von Rassismus, Extremismus, und Fremdenfeindlichkeit. Menschen mit ausländischen Wurzeln wären in der Bundeswehr und in der Stadt Rheinbach willkommene Kameraden und gern gesehene Bürger.

Die Festung der

Kaserne kampflos übergeben

Es war eine Erstürmung ohne Verteidigung. Die Tomburg Kaserne wurden kampflos an die Rheinbacher Tollitäten übergeben. Zu der Narrenschar gehörten der NCR Blau-Gold mit seinem Kommandanten Dieter Bückmann, der närrische Schonbusch mit seinem Vorsitzenden Peter Kochems, das Karnevals-Komitee Blau Weis mit ihrer amtierenden Vorsitzenden Petra Schmidt und die Gro-Rhei-Ka Prinzengarde von 1895 mit ihrer Vorsitzenden Astrid Faßbender.

Zudem waren, wie jedes Jahr, viele bunt kostümierte Schaulustige gekommen. Hierzu zählten auch Gäste aus Politik und Behörden. Die Armada von über zweihundert uniformierten Karnevalisten, an der Spitze das Stadtsoldatencorps von 1905 mit ihren Gardisten, waren zur Kaserne gekommen.

„Das sind ja nur Umzugskartons. Damit sind wir schnell fertig“, konstatierte Hohn. Und so strömten hunderte von Narren in die Kaserne, in der zur Zeit über eintausend Soldaten und Zivilisten ihren Dienst leisten. Hierzu gehören das Betriebszentrum IT –Systems der Bundeswehr, das Zentrum Cybersicherheit (ZCO) und gleichzeitig ein Standort des BWI, dem Dienstleister für Bundeswehr und Bund.

Bedienstete der Kaserne

feierten mit den Narren

Am Nachmittag wurde in der Kantine der Kaserne mit den Narren noch kräftig gefeiert. Die Tollitäten erhielten aus den Händen von Brigadegeneral Hoffmann eine Kapitulationsurkunde und er dafür die Jahresorden des Prinzen und der Dreigestirne.

Auf der Bühne präsentierten sich die einzelnen Vereine mit ihren Tanzgarden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sabine Wirsberg vom NCR Blau Gold, und von der Bundeswehr vom Hauptmann Michael Kruczinski, der schon Erfahrung aus den letzten zwei Jahren hatte.

Fürs leibliche Wohl wurde durch die Truppenküche bestens gesorgt. Herzhafte Gulaschsuppe und deftige Erbsensuppe fanden reißenden Absatz. Bis in den späten Abend wurde im Anschluss an die Erstürmung mit der Kasernen Band GATE 5 kräftig weiter gefeiert.