Klimarundgang in Selters zeigt Hitzeeffekte und Gegenmaßnahmen

Selters. Kürzlich fand in Selters ein informativer Klimarundgang statt, der von den Verbandsgemeinden Selters und Montabaur in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz organisiert wurde. Bettina Niestrath, Referentin für Klimawandel und Klimaschutz der Verbraucherzentrale, moderierte den Rundgang.
Ebenfalls nahmen VG-Bürgermeister Oliver Götsch sowie Stadtbürgermeister Rolf Jung teil. Die Organisation übernahmen Thomas Siry, Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Selters, und Julian Herbst, Klimaanpassungsmanager der Verbandsgemeinde Montabaur.
Die Teilnehmer beschäftigten sich mit Fragen wie: Wie wird sich die Hitzebelastung in der Gemeinde entwickeln? Wo werden die Auswirkungen besonders stark sein? Und vor allem, wo sind die Bürger direkt betroffen und was kann jeder Einzelne konkret tun? Trotz mäßiger Temperaturen am Veranstaltungstag konnten mit einer Infrarotkamera deutliche Temperaturunterschiede auf verschiedenen Oberflächen sichtbar gemacht werden. So wurden unterschiedliche Hitzegrade auf einer Parkplatzfläche, am begrünten Bachlauf des Saynbachs und auf Gehwegen dargestellt. Während des Rundgangs wurden zudem mögliche Maßnahmen zur Hitzereduzierung diskutiert.
„Besonders versiegelte und dunkle Flächen wie Asphalt speichern deutlich mehr Wärme als helle oder begrünte Flächen. Daher sind großflächige Versiegelungen nicht förderlich für das Mikroklima in urbanen Gebieten“, erklärte Niestrath. Selbst kleine Begrünungen oder unversiegelte Flächen zeigten messbare Abkühlungseffekte. „Die Verdunstung von Pflanzen und Wasser trägt wesentlich zur natürlichen Abkühlung bei. Daher ist es wichtig, Neubauten klimagerecht zu planen, auf Begrünung zu setzen und versiegelte Flächen möglichst zu vermeiden“, betonte die Referentin für Klimawandel und Klimaschutz der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz weiter.
Im Anschluss an den Rundgang hielt Niestrath einen informativen Kurzvortrag zum Thema Klimawandel. In der anschließenden Diskussionsrunde konnten weitere Fragen gestellt und Handlungsempfehlungen vermittelt werden, um künftig besser auf starke Hitzeperioden reagieren zu können. „Klima ist nicht einfach ein Projekt. Das geht nicht mehr weg, wir müssen den Weg ändern“, fasste die Referentin zusammen. In diesem Punkt waren sich alle Teilnehmer am Ende der Veranstaltung einig. BA