Allgemeine Berichte | 01.08.2024

Im Club der „52 in 52“-Läufer aufgenommen

Koblenzer Sportler absolviert 52 Marathons in einem Jahr

Im Ziel: Der Freizeitläufer Olli Michaelis beim Vulkan-Marathon. Fünf Paar Laufschuhe hat er in 52 Wochen durchgelaufen. Sein Haus- und Hoflieferant war stets mit neuem Schuhwerk zur Stelle.  Foto: privat

Koblenz. Den Zustand „Erst mal die Nase voll“ dauerte bei Olli Michaelis neun Wochen. Nach ein paar Tagen Erholungsurlaub und zwei kleinen Volksläufen (um „geschmeidig“ zu bleiben), nahm der Koblenzer kürzlich beim Marburg Nachtmarathon. Denn nur die Königsklasse zählt für ihn. Oder die Spitzenklasse darüber: Ultramarathons und Laufserien.

Eine ganz besondere Challenge hat der Marathonläufer und Übungsleiter vom Verein Meddys Lauf- und Walkingtreff am 1. Mai beim Vulkan-Marathon in Mendig abgeschlossen: 52 Marathons ins 52 Wochen. Das hört sich schon verrückt an, ist aber bei genauerer Betrachtung noch verrückter: Denn für diese Challenge zählen nur Wettbewerbe über mindestens 42,2 Kilometer – die Marathondistanz – mit Zeitmessung und Urkunde. Da es diese Events im Winter und Hochsommer nicht an jedem Wochenende gibt, heißt es in den anderen Zeiträumen ranzuklotzen: an Laufserien teilnehmen oder auch mal ein „Doppeldecker“ absolvieren.

Olli, der seit zehn Jahren Marathon läuft, nennt ein Beispiel: „Im September bin ich freitags nach der Arbeit nach Erfurt gefahren, dort samstags gelaufen. Danach habe ich mich gleich ins Auto gesetzt und bin nach Karlsruhe gebrummt. Nach kurzer Nacht habe ich dann sonntags den Baden-Marathon abgespult.“ Wer das crazy findet, wird keine Worte über den Moravsk Ultra Marathon in der Tschechei finden. Dort lief der Koblenzer eine Woche lang jeden Tag einen Ultramarathon und legte so über 300 Kilometer über Wald und Wiesen zurück. „Das war wirklich hart“, so der Sportler, „denn zu der Distanz kamen auch noch ordentlich Höhenmeter!“

Von Comedian Wigald Boning motiviert

Wie kommt man auf die Idee; sich einer solchen Challenge zu stellen? Nun, er ist nicht der Einzige, der so etwas macht: Olli erzählt: „Zum Geburtstag bekam ich vor zwei Jahren das Buch von Comedian Wigald Boning `Lauf, Wigald, lauf!´, der diese Challenge bekanntgemacht hat. Das Buch lag erst mal nur da, irgendwann habe ich es durchgeblättert, dann gelesen und schließlich gedacht: Mensch, das könntest du doch auch mal probieren.“ Und so kam es, dass sich der Koblenzer bei der englischen Organisation anmeldete, welche die „52 in 52“-Challenge dokumentiert und die Helden mit einer Urkunde sowie einer extra großen Medaille auszeichnet. Natürlich nicht ohne Rücksprache mit seiner Frau Susanne. Denn Olli ist berufstätig, engagiert in drei Vereinen und eben auch Familienmensch. Also ganz bestimmt kein Lauffreak, der nur seinen Sport im Sinn hat!

Jeder Lauf eine Geschichte

Wer einen Marathon läuft, kann viel erzählen – wer 52 in einem Jahr absolviert, umso mehr: Ollis schnellster Lauf war der 20. Hunsrück-Marathon mit 3:48 h, wobei der Koblenzer nie „auf Zeit“ lief, sondern stets mit der Zielsetzung Ressourceneinteilung. Der Langsamste der 10. Zehn-Teiche-Marathon in Goslar mit 6:53 h. Hier eskortierte Olli aber einen Sportler, der seinen 900. Marathon absolvierte. Der Längste war die Brocken-Challenge mit 80 Kilometern – unglaublich. Der Historischste der 40. Athen-Marathon mit Runde im antiken Olympiastadion.

Finale mit liebevoller Überraschung

Was war der emotionalste Lauf? Natürlich der Finallauf! „Es war ein tolles Gefühl, es geschafft zu haben“, so Olli und berichtet von dem stimmungsvollen Abschluss. „Ich lief ins Ziel, sah meine Frau und meine Vereinskameradinnen und -kameraden von Meddys Lauf- und Walkingtreff mit einem goldenen Luftballon und der Challenge-Urkunde. Mit dem Papier habe ich in dem Moment gar nicht gerechnet.“ Für den Koblenzer war klar, dass er beim Vulkan-Marathon seine Challenge abschließt. Dort, wo er sie genau ein Jahr zuvor auch startete. Faktisch hatte er sie aber schon etwas früher beendet. Denn um auf Nummer sicher zu gehen, dass er durch Krankheit/Verletzung nicht scheitert, lief er ein paar Marathons in den 52 Wochen mehr, nämlich 55. „Daher kamen Urkunde und Medaille aus England auch schon im April und meine liebe Susanne hat beides gut versteckt“.

Und was kommt? Natürlich läuft Olli weiter. Er erklärt: „Denn jeder Citylauf ist für mich einfach eine schöne Stadtführung. Und gerne verbinde ich, wir, den Sport mit Urlaub“. Im Herbst reist das Paar nach Eindhoven sowie Athen. Und obwohl es zunächst nicht danach aussah, geht es auch in die Bundeshauptstadt zum 50. Berlin-Marathon. „Wie man vielleicht gemerkt hat, habe ich noch ein Faible – die Teilnahme an Jubiläumsläufen. Und der 50. Berlin-Marathon ist für mich einfach ein Muss. Ich freue mich wie Bolle darauf!“

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