Fiaccolata 2022 – Der Fackellauf nach Solferino
Licht der Hoffnung und Menschlichkeit des DRK kommt durch den Kreis Ahrweiler
Kreis Ahrweiler. Seit 1992 erinnern tausende Menschen aus der ganzen Welt alljährlich an einem Samstag vor oder nach dem 24. Juni mit einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Die am 16. Februar 2022 in Berlin beim DRK-Generalsekretariat gestartete teilnehmende Fackel aus Deutschland wird am 6. Mai 2022 auf ihrem Weg nach Italien durch den Kreis Ahrweiler transportiert.
Mit dem Fackelzug in Italien wird an die Schlacht von Solferino vom 24. Juni 1859 erinnert. Sie prägte den zufällig anwesenden schweizer Geschäftsmann Henry Dunant und war nur wenige Jahre später Anlass zur Gründung der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Die Strecke der Fiaccolata in Italien zeichnet den Weg nach, den freiwillige Helferinnen vor 163 Jahren aus Castiglione nahmen, um Verletzte vom Schlachtfeld in ihren Ort zu bringen. Dort wurden die verletzten Soldaten, ohne Unterschied ob Freund oder Feind, versorgt. Der Gedanke der unterschiedslosen Hilfe allein nach dem Maß der Not war geboren.
Da nicht alle Rotkreuzler an der Fiaccolata teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz im Vorjahr erstmals ähnlich einem Staffellauf die Weiterreichung des „Lichts der Hoffnung und Menschlichkeit“ von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung auf jährlich unterschiedlichen Routen initiiert. Pünktlich zur Fiaccolata 2022 erreicht die Fackel Solferino in Norditalien und wird an dem internationalen Fackelzug teilnehmen. Viele auf dem Weg nach Italien beteiligte Rotkreuzgliederungen nutzen die Weitergabe der Flamme, um ihre Arbeit und Leistungsfähigkeit für die Mitbürger darzustellen.
„Als wir erfuhren, dass diese besondere Fackel des Lichtes der Hoffnung und der Menschlichkeit zur Fiaccolata 2022 dieses Jahr durch den Kreis Ahrweiler befördert werden muss, war uns sofort klar, dass wir das Gedenken an die 134 Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal in den Mittelpunkt stellen“, sagt DRK-Kreispräsident Achim Haag.
Am Vormittag wird die Fackel um 10:00 Uhr in Dorsel am Campingplatz Stahlhütte von Rotkreuzlern aus dem Kreis Euskirchen an die Kameraden des Kreises Ahrweiler übergeben. Dort werden gemeinsam die ersten Kerzen in Gedenken an die Flutopfer der Verbandsgemeinde Adenau entzündet. Die Rotkreuzler aus Euskirchen entzünden Kerzen in Gedenken an die Flutopfer des Kreises Euskirchen. Danach wird die Flamme die Ahr entlang weiter bis Altenahr transportiert. Vor der dortigen DRK-Rettungswache, die von der Flut erheblich beschädigt wurde, werden gegen 11:15 Uhr die Kerzen für die Opfer der Verbandsgemeinde Altenahr entzündet. Nach der weiteren Fahrt entlang der Ahr bis nach Bad Neuenahr-Ahrweiler findet um 14:00 Uhr eine zentrale ökumenische Gedenkstunde für alle Flutopfer im Kurpark Bad Neuenahr statt. Im Rahmen der Gedenkstunde werden die Kerzen für die Flutopfer der Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler entzündet. Nach der Gedenkstunde geleiten Rotkreuzler die Fackel bis nach Sinzig. Vor dem dortigen Lebenshilfehaus werden gegen 17:15 Uhr die Kerzen für die Opfer der Stadt Sinzig entzündet. Danach geht die Reise des Lichts der Hoffnung und Menschlichkeit mit Rotkreuzlern des Nachbarkreises Mayen-Koblenz weiter Richtung Solferino.
Zusätzlich zu den Gedenkkerzen für die Flutopfer des Kreises Ahrweiler werden weitere Kerzen für Opfer anderer Naturkatastrophen, Opfer bewaffneter Konflikte sowie für alle Menschen in Not mit angezündet. Bürger, die ebenfalls den Flutopfern gedenken oder sich vom Licht der Hoffnung und Menschlichkeit inspirieren lassen möchten, sind herzlich eingeladen, mit einer eigenen Kerze zu einem der genannten Punkte zu den angegebenen Uhrzeiten zu kommen oder an der zentralen Gedenkstunde im Kurpark Bad Neuenahr teilzunehmen. Rotkreuzler aus ganz Rheinland-Pfalz, die in diesem Jahr nicht auf der Route der Fackel liegen, haben bereits ihre Teilnahme an der Gedenkstunde angekündigt.
Pressemitteilung
DRK-Kreisverband Ahrweiler: