Vortrag beim Plaidter Geschichtsverein
Maria Laach zwischen Gründung und Säkularisation
Pater Basilius Sandner referiert am Freitag, 16. März

Plaidt. 1093 gegründet Pfalzgraf Heinrich II. die Abtei Laach. Als Grundausstattung verlieh er ihr Kruft samt Kirche, Bendorf und Heimbach mit ihren Gemarkungen, Bell, Rieden, Alken und Willenberg. Nachdem Pfalzgraf Heinrich schon im Jahr 1095 verstarb, führte seine Frau, Pfalzgräfin Adelheid, das begonnene Werk bis zu ihrem Tod im Jahre 1100 weiter. Nach anfänglichen Erbstreitigkeiten erneuerte dann Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt, der Sohn Adelheids aus erster Ehe, 1112 die Stiftung seines Stiefvaters und übertrug das Kloster der Cluniazenserabtei Affligem in Brabant zur Besiedlung. Von dort kamen 40 Mönche, unter ihnen der erste Prior und spätere Abt Gilbert (1127-1152).
Abt Fulbert (1152-1177) setzte den Kirchen- und Klosterbau fort, sodass Erzbischof Hillin von Trier die Kirche am 24. August 1156 einweihen konnte. Zwei weitere Äbte ragen aus der Reihe der ersten Klostervorsteher als bedeutende Persönlichkeiten heraus: Abt Albert (1199-1217), der die Kirche durch den Bau des Paradieses und den eleganten Abschluss des Westwerks mit der Zwerggalerie vollendete, und Abt Theoderich (1256-1295), der die Gebeine des Pfalzgrafen Heinrich vom Kreuzgang in die Kirche übertragen ließ.
Am Ende des Mittelalters blühte die Abtei neu auf, indem sie sich 1474 der Bursfelder Kongregation anschloss. Aus Groß St. Martin in Köln kamen acht Reformmönche nach Maria Laach, und ihr erster Abt wurde Johann Fart (1470-1491) aus der Abtei St. Maria ad Martyres in Trier. Diese Reformbewegung bewirkte in Laach einen personellen und wissenschaftlichen Aufschwung. Unter Abt Simon von der Leyen (1491-1512) trat Johannes Butzbach aus Miltenberg in die Abtei ein, ein bedeutender Vertreter des rheinischen Klosterhumanismus.
Maria Laach war und blieb eine kleine Abtei, die bis zur Säkularisation nie mehr als 30 Mönche zählte. Am 6. August 1802 kam dann das Ende: Die Mönche wurden gezwungen, die Abtei zu verlassen, und alle Besitzungen wurden verstaatlicht.
Über diese spannende Zeit wird Pater Basilius Sandner OSB am 16. März auf Einladung des Plaidter Geschichtsvereins im Schrotteler-Saal der Hummerich-Halle einen Vortrag halten. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr.