Das Wort Wald steht in Kirchwald nicht umsonst
Mit Herzblut gegen den Borkenkäfers
Kirchwald. Das Wort Wald steht in Kirchwald nicht umsonst. Nur ein paar Gehminuten vom Ortsrand entfernt, beginnt das für die Menschen so erholsame Grün. Was vor zwei, drei Jahren noch ein ansehnlicher Wald war, ist in Teilen licht und braun geworden. Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer haben insbesondere der Fichte ordentlich zugesetzt. Aus der Ferne gesehen, wird das ganze Ausmaß unterschätzt, wer aber sich vor Ort begibt, wird erschreckt sein, wie dramatisch sich das Fichtensterben entwickelt hat.
Uli Freund, ein Urgestein Kirchwalds und ausgebildeter Forstwirt, tut es in der Seele weh, seinen so geliebten Kirchwald sterben zu sehen. Er macht regelrecht Rabatz, um auf die ernste Situation hinzuweisen, und möchte mit Tatkraft dem entgegenwirken. Verschiedene Privatwaldbesitzer hat er angesprochen und sie davon überzeugt, das Schadholz zu entfernen, das brauchbare Holz zu vermarkten und was noch wichtiger ist, die freien Flächen wieder aufzuforsten. Und es ist ihm gelungen, die ersten Kulturen zu räumen, aufzuarbeiten und wieder aufzuforsten. Hierbei setzt er weitestgehend auf Laubhölzer, wie Stieleichen und Bergahorn, ja selbst gesunde, junge Wildlinge aus dem heimischen Forst wurden verpflanzt. Insgesamt ca. 1.600 Pflanzen. Unterstützt haben ihn hierbei seine Brüder Joachim und Harald, die ebenfalls sehr stark mit der heimischen Natur verbunden sind. Für die harte Waldarbeit braucht es Kraft, die der 63-jährige Uli Freund in der Natur tankt. Hierzu zählen auch Aktivitäten im Hochgebirge, wie die Besteigung der Wildspitze in Österreich und in Kürze der Aufstieg zum Mont Blanc.
Eigeninitiative hilft, reicht aber nicht aus, um die Kosten der Schäden zu stemmen. Daher hat Uli Freund die beteiligten Privatwaldbesitzer auf die Förderung der Landesforstverwaltung hingewiesen. Der bürokratische Aufwand für die Anträge ist erforderlich, aber gering und das zuständige Forstamt Ahrweiler unterstützt die Anliegen wohlwollend, um die so dringenden Hilfen dem geschädigten Wald zukommen zu lassen. Auf jeden Fall einen Anreiz für Privatwaldbesitzer. Der Kommunalwald wird vom zuständigen Revierförster betreut und auch hier sollte die gegenseitige Ergänzung Kommunal- und Privatwald dem Wald insgesamt wieder ein sattes Grün verschaffen.