Simone Fischer stärkt als neue Krisenmanagerin der Stadtverwaltung die schnelle und koordinierte Reaktion im Ernstfall
Mit klaren Strukturen durch außergewöhnliche Lagen
Neuwied. Fünf Tage ohne Strom, die nächste Pandemie greift um sich, eine Havarie auf dem Rhein setzt Umweltgifte frei: Im Katastrophenfall sind Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW gefordert – aber nicht nur sie: Auch die Verwaltungen spielen eine zentrale Rolle bei der Krisenbewältigung. Damit Neuwied künftig für alle Fälle vorbereitet ist, gibt es in der Stadtverwaltung jetzt eine Krisenmanagerin.
Simone Fischer (50) ist gelernte Verwaltungsfachwirtin und geborenes Organisationstalent. Zuletzt koordinierte die ehemalige Heimbach-Weiser Karnevalsprinzessin die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer bei den 2025er-Wahlen des Bundestages, des Landrats und des Oberbürgermeisters in Neuwied und kümmerte sich um die Bereiche Kommunalrecht und Beteiligungsverwaltung. Seit 2021 ist sie in Neuwied, erlebte ihre Feuertaufe nach dem Wechsel aus der Stadtverwaltung Bendorf während der Coronapandemie und ist seit Tag eins das verwaltungsorganisatorische Rückgrat des Krisenstabs der Stadtverwaltung.
Der Krisenstab der Stadt Neuwied – genauer: die „Ständige Arbeitsgruppe Stab“, wie er verwaltungsdeutsch heißt –, wurde im Sommer 2022 als Reaktion auf die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste Gasmangellage ins Leben gerufen. Aufgabe eines Krisenstabs ist es, vereinfacht gesagt, all das zu koordinieren, was im Krisenfall nicht durch die „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, THW) abgearbeitet wird. Damit ein Krisenstab im Ernstfall arbeitsfähig ist, sind umfangreiche Vorbereitungen und regelmäßige Stabsübungen unabdingbar. Die organisatorische Federführung übernimmt dabei in der Stadtverwaltung künftig die Krisenmanagerin.
Simone Fischer hat Anfang 2025 erfolgreich den IHK-Zertifikatslehrgang „Resilienzmanagerin KRITIS“ absolviert. Die Weiterbildung des Instituts für Vernetzte Sicherheit (IfVS) vermittelte unter anderem Methoden zur Risikoanalyse, Risikobewertung und Notbetriebsplanung sowie rechtliche Grundlagen und das Handwerkszeug für erfolgreiches Risiko- und Krisenmanagement nach dem All-Gefahren-Ansatz.
„Krisen können viele Gesichter haben – von Naturkatastrophen über Stromausfälle bis hin zu Cyberangriffen oder Versorgungsengpässen“, sagt Fischer. „Wichtig ist, dass wir als Stadt vorbereitet sind und im Ernstfall schnell und koordiniert handeln können.“
„Wir leben in einer Zeit vielfältiger Herausforderungen. Extremwetterereignisse als Folge des Klimawandels, geopolitische Unsicherheiten und hybride Bedrohungen können sich auf das Leben in Neuwied auswirken“, betont Oberbürgermeister Jan Einig. „Mit Simone Fischer haben wir eine engagierte Kollegin für die Aufgabe gewonnen, Strukturen für eine erfolgreiche Krisenbewältigung zu schaffen.“
Einig und Krisenstabsleiter Sebastian Wolff betonen aber auch, dass nicht der Eindruck entstehen darf, dass sich die Stadt um alles kümmert. Jeder einzelne Bürger ist in der Pflicht, für Notfälle vorzusorgen. Dazu gehört zum Beispiel, einen Notvorrat zu pflegen, Erste-Hilfe-Kenntnisse zu haben und zu wissen, wo wichtige Notfallinformationen verbreitet werden.
Die konkreten Aufgaben der Bürgerinnen und Bürger in der Krisenvorsorge hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im 2025 neu aufgelegten Ratgeber „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ anschaulich zusammengefasst. Der Ratgeber mit praktischen Checklisten liegt in den Gebäuden der Stadtverwaltung zur Abholung bereit. Aufbauend darauf gibt es ein Notfallheft für Neuwied, in dem unter anderem die Adressen der Notrufpunkte, Wärmestuben und Infopoints zu finden sind, die im Krisenfall eingerichtet werden. Das Heft gibt es ebenfalls in den Verwaltungsgebäuden sowie zum Download unter www.neuwied.de/notfall.. „Krisenvorsorge ist Teamarbeit“, so Fischer abschließend. „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit allen Beteiligten Strukturen zu schaffen, die uns auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig halten.“
Pressemitteilung
Stadtverwaltung Neuwied
