Neuanfang für die Lebenshilfe.  Foto: privat

Am 20.06.2025

Allgemeine Berichte

Lebenshilfe findet endlich Grundstück für neuen Standort in Sinzig

Neubeginn nach der Katastrophe

Sinzig. Es ist ein Tag der Hoffnung, der Zuversicht – und für viele auch ein Tag tiefer Erleichterung. Fast vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021, bei der im Lebenshilfehaus in der Pestalozzistraße in Sinzig zwölf Bewohnerinnen und Bewohner ihr Leben verloren, kann die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e.V. einen bedeutenden Schritt nach vorn verkünden: Der notarielle Kaufvertrag für ein neues Grundstück in zentraler Lage Sinzigs wurde unterzeichnet. Damit ist der Weg für einen Neubau geebnet – ein neues Zuhause für Menschen mit Behinderung, das weit mehr ist als nur ein Gebäude: ein Ort der Teilhabe, der Sicherheit und des Miteinanders.

Eine lange Suche mit vielen Rückschlägen

„Es war ein weiter, steiniger Weg“, sagt Ulrich van Bebber, Vorsitzender der Lebenshilfe Ahrweiler. „Seit der Flut war klar: Unsere Bewohnerinnen und Bewohner wollen zurück nach Sinzig, zurück in ihre vertraute Umgebung. Aber die Suche nach einem geeigneten Grundstück war schwieriger, als wir es je für möglich gehalten hätten.“

Über drei Jahre lang hat die Lebenshilfe intensiv gesucht. Rund 30 Grundstücke wurden geprüft – viele davon schieden aus rechtlichen oder planungsrechtlichen Gründen aus. Besonders bitter war das Scheitern eines Projekts in der Ausdorfer Straße: Trotz intensiver Planung und zahlreicher Gespräche scheiterte das Vorhaben letztlich an der fehlenden Zustimmung einzelner Nachbarn. „Wir hatten so viel Herzblut investiert. Das war ein herber Rückschlag“, erinnert sich van Bebber.

Doch die Verantwortlichen gaben nicht auf. Unterstützt durch engagierte Menschen aus Verwaltung, Politik und Bürgerschaft wurde weitergesucht, verhandelt, gehofft – und nun schließlich gefunden: ein rund 1600 Quadratmeter großes Grundstück im Stadtkern, an der Ecke Münzgasse/Renngasse, direkt neben dem Johanniterhaus.

Ein Ort der Rückkehr – und der Zukunft

Dort soll in den kommenden Jahren das neue Lebenshilfehaus entstehen. Geplant ist eine moderne Einrichtung mit rund 24 Wohnplätzen für Menschen mit Behinderung – angelehnt an das bewährte Konzept der früheren Einrichtung, aber mit einer neuen baulichen und sozialen Qualität. „Wir wollen nicht nur einen Ersatz schaffen“, so van Bebber. „Wir wollen ein Haus bauen, das den Menschen ein echtes Zuhause ist, das Teil des Quartiers wird und Inklusion im Alltag fördert.“

Die ersten Schritte sind bereits in die Wege geleitet: Die Lebenshilfe wird nun umgehend die architektonische Planung beauftragen und strebt eine enge Abstimmung mit der Stadt Sinzig, der Kreisverwaltung Ahrweiler und den Fachbehörden an.

Wenn alle Genehmigungen planmäßig erfolgen, könnte im Jahr 2026 mit dem Bau begonnen werden. Die reine Bauzeit wird auf rund 24 Monate geschätzt. Ein Einzug Anfang 2028 ist realistisch. „Mehr als sieben Jahre nach der Flut könnten unsere Bewohnerinnen und Bewohner dann endlich in ihre Heimat zurückkehren. Das ist eine sehr lange Zeit – aber es ist Licht am Ende des Tunnels“, so van Bebber.

Ein besonderer Dank gilt dem früheren Bürgermeister der Stadt Sinzig, Norbert Hesch. „Er war es, der sich schon direkt nach der Flut bei uns meldete und seine Unterstützung anbot. Und er war es auch, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir dieses neue Grundstück finden konnten. Ohne ihn stünden wir heute nicht hier. Es schließt sich ein Kreis – vielleicht sogar ein Lebenswerk.“

Neuanfang für die Lebenshilfe. Foto: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
  • D. Borrmann: Altersdiskriminierung im Tarnmantel der Fürsorge Ich bin 70 Jahre alt und arbeite seit über fünf Jahrzehnten – seit vier Jahren in Teilzeit, aber mit voller Hingabe. Auch mit 71 werde ich weiterarbeiten, so der liebe Gott mich lässt.
  • Lothar Pohl : Mit der Pension die sich aus der Besoldungsgruppe ergibt lebt er auch mit einem Drittel weniger mehr als gut. Viel mehr tun mir die armen Menschen leid die alles verloren haben und bis heute auf Hilfe warten
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Stein- und Burgfest
Titel-Eckfeld - Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606
Stein- und Burgfest
Reinigungskraft
Stellenanzeige Kitas VG + Aushilfe Jugendpflege
Empfohlene Artikel

Kripp. Der Eine-Welt-Fairein beteiligte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal am Vito-Cup des SV-Kripp. Letztes Jahr fand eine Aktion zu fairem Handel mit einem Stand des Welt-Ladens Remagen-Sinzig statt und der Fairein beteiligte sich mit einem Quiz, bei dem die Gewinner faire Produkte gewinnen konnten.

Weiterlesen

Kreis Cochem-Zell. Insgesamt acht Schülerinnen und Schüler von der 8. bis zur 13. Klasse hatten die Möglichkeit, spannende Einblicke in die Arbeit einer modernen Verwaltung zu erhalten und die vielfältigen Aufgaben des öffentlichen Dienstes mitzuerleben. Ziel des Schnupperpraktikums war es, den Teilnehmenden die verschiedenen Ämter und deren Aufgaben näherzubringen und sie für eine berufliche Laufbahn im öffentlichen Dienst zu begeistern.

Weiterlesen

Bad Breisig. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Jugend- und Kulturbahnhofs in Bad Breisig, als im Rahmen der Kulturbühne, organisiert von der Tourist-Information Bad Breisig, Anke Jansen und ihre Musiker das Musiktheaterprogramm „So oder so ist das Leben – Eine Hommage an Hildegard Knef“ auf die Bühne brachten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Achtjähriges Kind blieb glücklicherweise unverletzt

Vallendar: Betrunkene Eltern bauen Autounfall

Vallendar. Am Freitag, 5. September, gegen 22.55 Uhr konnten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Bendorf nach Abschluss einer Verkehrsunfallaufnahme auf der B42 in Vallendar in einiger Entfernung einen Verkehrsunfall beobachten. Ein PKW befuhr die B42 in Fahrtrichtung Koblenz und überfuhr hierbei in der Ortslage Vallendar, auf gerader Strecke, eine Verkehrsinsel samt Verkehrsschild. Der PKW kam im Anschluss am rechten Fahrbahnrand zu stehen.

Weiterlesen

Mehrere Autos in Mitleidenschaft gezogen

Bendorf: 18-Jährige liefern sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Bendorf. Am Freitag, gegen kurz vor 13 Uhr, sollte in der Hüttenstraße, durch Kräfte der Polizei Bendorf, ein silberner Pkw DB, mit BIN-Kennzeichen, einer Verkehrskontrolle unterzogen werden. Der mit zwei männlichen Personen besetzte Pkw entzog sich zunächst der Kontrolle. Hierbei beschädigte er auf der Flucht mehrere am Fahrbahnrand abgestellte Pkw, die Schadenshöhe ist aktuell noch nicht bekannt.

Weiterlesen

Vallendar. Am Freitag, 5. September, gegen 22.10 Uhr wurde der Polizeiinspektion Bendorf ein Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem PKW in der Rheinstraße/B42 in Vallendar gemeldet. Durch einen unabhängigen Zeugen wurde angegeben, dass der 16-jährige Motorradfahrer aus dem Kreis Mayen-Koblenz die B42 aus Fahrtrichtung Koblenz mit überhöhter Geschwindigkeit befahren habe. In der Ortslage...

Weiterlesen

rund ums Haus
Baumfällung & Brennholz
Stellenanzeige Fahrer
Skoda Open Day
Weinfest in Altenahr
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Anzeige Willst Du mit mir arbeiten?
Kooperationsanzeige
Tag des Bades 2025
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Neukunden Imageanzeige
Ausverkauf - Allgemeine Anzeige
Herbstpflege
Titel
Kirmes in Plaidt
ZFA für Kinder- und Erwachsenenprophylaxe in Teil- und Vollzeit gesucht