7-Wege-Gegenwind e.V. informiert

Neueste Entwicklungen zum geplanten Bau von drei Windindustrieanlagen

Neueste Entwicklungen zum geplanten Bau von drei Windindustrieanlagen

Windpark Haiderbachhöhe mit den geplanten drei Standorten. Quellen: 7-Wege-Gegenwind e.V.

Neueste Entwicklungen zum geplanten Bau von drei Windindustrieanlagen

Luftbild Windpark Haiderbachhöhe mit Detail Wildbrbhbücke.

Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach.Für die Bürgerinitiative (BI) „7-Wege-Gegenwind e.V.“ beginnt das neue Jahr 2022 mit großen Herausforderungen. Die BayWa r.e. (Projektierer) hat Ende Dezember einen neuen Antrag für den Bau von drei Windindustrieanlagen auf der Haiderbachhöhe bei der zuständigen Kreisverwaltung (KV) Westerwald in Montabaur gestellt. In diesem Zusammenhang gibt es u.a. Veränderungen, die die Standorte der Windräder und den Anlagentyp betreffen. Im neuen Antrag hat sich der Projektierer für einen Anlagentyp von Enercon entschieden (Nabenhöhe: 166 m plus Flügellänge: 80 m ergibt eine Gesamthöhe von 246 m und einen Rotor-Durchmesser von 160 m). Bezüglich der Standorte wurde der bisherige Standort WEA 5 verworfen, dafür gibt es nun den Standort WEA 2. Die Standorte WEA 3 und WEA 6 bleiben mehr oder weniger gleich und wurden aus dem alten Bauantrag von November 2018 übernommen.

Was die BI sehr verwundert, ist die Feststellung, dass Landesforsten über das Forstamt Neuhäusel bereits im Spätherbst die Fällung der vorhandenen Bäume (überwiegend Lärchen) am Standort WEA 2 durchgeführt und dabei ein „Bild des Grauens“ hinterlassen hat. „Jeder Baum zählt!“, nur nicht bei Landesforsten, so der Eindruck der BI. Diese Aktion geschah noch bevor der neue Antrag für den Windpark Haiderbachhöhe vorlag, geschweige denn eine Offenlage durch die Kreisverwaltung durchgeführt wurde und wirkt bei den Aktivisten der BI wie vorauseilender Gehorsam.

Was den Projektierer dazu veranlasst hat, den Standort WEA 5 aufzugeben und dafür den Standort WEA 2 auszuwählen, bleibt nach Überlegungen der BI Spekulation. Möglicherweise waren es die Nähe zu Ransbach-Baumbach und die zu erwartenden Belastungen für die Anwohner, die von dem Standort WEA 5 ausgingen. Das spricht nicht unbedingt von großer Solidarität seitens der Stadt und Verbandsgemeinde (VG) Ransbach-Baumbach, wenn sie Belastungen im eigenen Bereich scheut und diese an die Nachbargemeinden Oberhaid und Mogendorf abgibt.

Ein Aspekt, der der BI „7-Wege-Gegenwind e.V.“ sehr große Sorgen bereitet, ist die Gefährdung der örtlichen Trinkwasserversorgung. Die Verwaltung der VG Ransbach-Baumbach hat in den zurückliegenden Jahren im Hinblick auf die Zukunft große finanzielle Anstrengungen unternommen, um die Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger mit Trinkwasser sicherzustellen. So wurden in den Jahren 2019 und 2020 drei Erkundungsbohrungen nach Trinkwasser in der VG erfolgreich durchgeführt. Unter anderem auch eine Bohrung im Wittgerter Wald, nahe den Standorten WEA 3 und WEA 6. Die Aufbohrung zum Brunnen steht an, der Antrag für die Abgrenzung der Wasserschutzzonen ist durch die VG bei der zuständigen Behörde gestellt.

Nahezu der komplette Bereich (Regionaler Grünzug) zwischen der Haiderbach, Mogendorf und Ransbach-Baumbach ist Wasserschutzgebiet und daher auch als Vorranggebiet anzusehen. Es ist daher nach Auffassung der BI mehr als bedenklich und spricht nicht unbedingt für die Weitsicht der Verbandsgemeinde, die letztlich mit ihrem Beschluss zum Flächennutzungsplan, Teilplan Windenergie, die Entscheidung für den Windpark Haiderbachhöhe in diesem sehr sensiblen Gebiet getroffen hat.

Die BI „7-Wege-Gegenwind e.V.“ wird in den nächsten Wochen interessierten Mitgliedern des Vereins Führungen durch das betroffene Gebiet anbieten und auch durchführen. Entsprechende Einladungen erfolgen.

Laut BI ist es mehr als beklagenswert und auch fragwürdig, dass keinerlei offizielle Informationen zu dieser „gewaltigen und naturzerstörenden Baumaßnahme“ erfolgen. Allen Widerständen zum Trotz wird die BI weiterkämpfen und alle zur Verfügung stehenden, legetimen Möglichkeiten ergreifen, um den geplanten Bau der Windindustrieanlagen zu verhindern. Sie informieren die Bevölkerung und hoffen auf deren Unterstützung bei ihren Anstrengungen für den Erhalt der Umwelt, der Natur, des Trinkwassers, der Wasserschutzgebiete und der Landschaft (Regionaler Grünzug).

Pressemitteilung

7-Wege-Gegenwind e.V.