Allgemeine Berichte | 28.08.2019

Ahrweiler Gesprächskreis Ahrwein

„Ökologische Bewirtschaftung in Weinberg und Keller“

Das „AhrWeinForum“ war bei der Veranstaltung gut besetzt. Foto: -KG-

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das „AhrWeinForum“ war kürzlich mit 70 Zuhörern gut besetzt, als Oliver Piel die zahlreichen Gäste, angeführt von der Ahrweinkönigin Eva Lanzerath und ihrer Vorgängerin Annika Schooß, und den Referenten und Weinexperten Paul Gieler zum Gesprächskreis begrüßte.

Im Fokus des Abends standen die Themen des biologischen und biodynamischen Weinbaus, des biologischen Weins und schließlich die Nachhaltigkeit in Weinberg und Keller. Gieler machte zunächst klar, dass der heutige Weinbau nicht mehr mit dem konventionellen aus früherer Zeit vergleichbar ist, sondern umfangreiche Vorgaben der EU und der Gesetzgebung seit den 1980er Jahren ein beachtliches Stück Ökologie in die Arbeit der Winzer gebracht hat. Der Begriff konventionell sei daher fehl am Platz. Vielmehr ist der Ausgangspunkt für den alltäglichen Weinbau der in diesen Vorschriften integrierte Weinbau. Auch freiwillige Elemente, wie der Verzicht auf Insektizide, sind im Ahrwein-Anbau normal.

Ökologischer Weinbau auf dem Vormarsch

Ökologischer Weinanbau geht allerdings noch ein Stück weiter. Erfreulicherweise hat sich der ökologische Weinanbau in Deutschland seit Anfang 2000 auf das Achtfache ausgedehnt. Durch die gestiegene Nachfrage nach Öko-Weinen bewirtschaften die Winzer in Deutschland bereits 8.000 ha (von rund 100.000 ha) nach entsprechenden Vorgaben der Öko-Verbände. Der Steillagenweinbau an der Ahr mit Kleinparzellierung sowie einer eingeschränkte Wasserverfügbarkeit stellt den ökologischen Weinbau vor eine besondere Herausforderung, dennoch bewirtschaften immerhin sieben Betriebe, davon zwei in einer dreijährigen Umstellungsphase, eine Fläche von 25 ha.

Durch Offenlegung der Bücher und sonstiger vor Ort Kontrollen wird dieser Weinbau durch die Öko-Verbände ständig überprüft. Der Weinbergboden ist Ausgangspunkt für die Ernährung und Vitalität der Pflanzen. In einer Handvoll gesundem Weinbergboden sind mehr Organismen, als es Menschen auf der Erde gibt, so Gieler. Die Begrünung des Bodens ist die tragende Säule des ökologischen Weinbaus, sie nimmt die Schlüsselstellung zum Erhalt und Steigerung der Rebenfruchtbarkeit ein und sei Kraftwerk, Düngemittelfabrik und Sanatorium zugleich. Ohne Rebschutz gegen Pilzkrankheiten, wie der Peronospora, geht es auch im ökologischen Weinbau nicht. Dieser wird mit dem Schwermetall Kupfer vorgenommen und durchbricht die umweltschonende Kette.

Seit dem Jahrgang 2012 hat sich die Ökologie auch in der Weinbereitung ausgedehnt. Wo Öko drauf steht, ist auch Öko drin. Weinbehandlungsstoffe, wie sie zur Anreicherung des Mostes und zur Klärung des Weines verwandt werden, sind entweder verboten oder müssen aus einem biologischen Anbau stammen. Auch sind genmanipulierte Reinzuchthefen verboten.

Zum aktuellen Stand im Keller und im Berg

Im zweiten Teil „Ahrwein aktuell“ ging die Kellermeisterin der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr, Astrid Rickert, auf die 2018-er Rotweine ein, die inzwischen fast vollständig auf die Flasche abgefüllt wurden. Die Herbstvorbereitung ist im vollen Gange. Der mengenmäßige Ertrag wird hinter dem des 2018-er erwartet.

Diese Einschätzung vertrat auch der Winzermeister Marc Linden. Mehr als ein Drittel der diesjährigen Erntemenge sei dem Sonnenbrand zum Opfer gefallen. Bis zu 60 Grad Temperatur in der Sonne habe die Reben besonders durch die westlich ausgerichtete Nachmittagssonne stark geschädigt.

Das „AhrWeinForum“ war bei der Veranstaltung gut besetzt. Foto: -KG-

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