Re-Start der Ahrweiler Freiheiter

Preise des Schülerwettbewerbs gehen nach Adenau und Remagen

07.07.2020 - 09:52

Adenau/Remagen. Auch die Ahrweiler Freiheiterwochen im März mussten coronabedingt fast vollständig abgesagt werden. Nun gab es mit der verspäteten Verleihung der Preise im Schülerwettbewerb einen vorsichtigen Re-Start. Unter dem übergeordneten Wettbewerbsthema „Musik & Kunst bewegen“ war als Themenstellung für den Bereich Kunst (für die Klassen 7-10) der Begriff „Kunst & Umwelt“ vorgegeben.

Den ersten Preis gewann nach einstimmiger Entscheidung der Freiheiter-Jury die Klasse 8, 1 der Hocheifel Realschule plus Adenau mit ihrem Projekt „Erde am Galgen“. Laudatorin und Jurymitglied Katharina Volkert betonte bei der kleinen Feierstunde in Adenau, dass es in der Jury keine Diskussion um den diesjährigen Sieger gegeben habe. Die Jury sei von vorneherein so beeindruckt vom Kunstwerk gewesen, dass der erste Preis unter den zwölf eingereichten Arbeiten aus fünf Schulen sofort feststand. Weiter erläuterte Volkert: „Globus am Galgen braucht keine erklärenden Worte. Die Aussagekraft eures Objektes ist stark und symbolträchtig. Der Blick, der über die 3 Ebenen (Galgen – Erde – Lunge) von außen nach innen führt, lässt den Betrachter erschaudern, es geht ihm unter die Haut. Er erkennt, er dringt ins Innere zum Wesentlichen vor. Die Botschaft ist unmissverständlich und eindringlich, sie lässt sich nicht wegdiskutieren oder beschönigen. „Holt mich vom Galgen, löst mir die Schlinge vom Hals und beginnt umgehend mit der Wiederbelebung, sonst versetzt ihr mir und euch den Todesstoß.“ „ Sie gab zusammen mit Jurymitglied Gregor Schürer und der stellvertretenen Freiheiter-Vorsitzenden Ghazel Wahisi ihrer Hoffnung Ausdruck, dass dieses Kunstwerk möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werde. Ghazel Wahisi erläuterte das Bild „Erde am Galgen“ anhand eines Beispiels aus ihrer afghanischen Heimat, als dort die Taliban auch Fernseher an Galgen aufhängten. Schulleiterin Monika Schüller-Diewald bedankte sich bei den Freiheitern für die Chance für ihre Schüler/innen, an diesem Wettbewerb teilnehmen zu können.

Die Idee für das Projekt entstand bei der Diskussion um die Amazonasbrände in Brasilien, die zum Zeitpunkt der Freiheiter-Ausschreibung wüteten.

Die beteiligten Schüler sind: Helvi Andersch, Jan Borowski, Kilian Cornely, Lina Friedrichs, Julian Hoffmann, Wotan Kossmann, Jasmin Müller, Maximilian Müller, Philipp Müller, Niklas Prämassing, Robin Retterath, Jan Philipp Schäffer, Leander Schmitz, Antonia Seidel, Marissa Stuntz, Timo Ulrich, Aram Wallo, Maxin Weibrecht, Nils Zahn. Betreuende Lehrkraft war Martin Grauer.


Der zweite Preis geht an die IGS Remagen


Den zweiten Preis gewann das Projekt: „Lost Things“ von Schülern/innen der Klasse 7 der IGS Remagen unter der Leitung der betreuenden Lehrkraft Dr. Alexander Schneider. „Lost Things“ handelt vom Umgang mit Konsumgütern in unserer Wegwerfgesellschaft. Wie Laudator und Jurymitglied Gregor Schürer erläuterte, hatten die Künstler/innen von Remagen das gleichnamige Buch und den Oscar-prämierten Kurzfilm „Lost Things“ als Anregung benutzt. Gregor Schürer sagte: „Anschließend haben die Schüler aus eigenen Fundstücken, die größtenteils aus der Entsorgung, also aus dem Müll stammten, mehrere Assemblagen gefertigt, also Collagen mit plastischen Objekten. Zwei davon habe ich mal mitgebracht und zeige sie hier. Diese Objekte wurden in Stop-Motion-Technik animiert. So entstanden poetische Filmsequenzen in denen fantastische Wesen zum Leben erwachen und zum Nachdenken anregen sollen. Das hat bei mir selbst und bei den Jurymitgliedern funktioniert!“

Schürer betonte, dass die Jury besonders die Originalität und Kreativität begeistert habe.

Damit ragte „Lost Things – Wenn Fundstücke zum Leben erwachen“ deutlich gegenüber den anderen eingereichten Arbeiten heraus. Erstaunlich, wie sich die Klasse 7 der IGS damit von den teilweise deutlich älteren Mitbewerbern abhob.

Die beteiligten Schüler sind: Daria Adamczyk, Zeyneb Ahmed, Daschar Kitoglov, Saskia Müller, Shahd Shorbatji, Polina Valeev, Nick Schuchart und Milk Schlepp. Betreuende Lehrkraft ist Dr. Alexander Schneider. MdL Horst Gies, Vorsitzender der Freiheiter überreichte zusammen mit seiner Stellvertreterin Ghazel Wahisi den Preis und die Urkunde. Die Preise in Höhe von 200 Euro und 300 Euro für die Schüler/innen wurden von den einheimischen Banken Volksbank RheinAhrEifel eG und Kreissparkasse Ahrweiler gestiftet. Zusätzlich gab es für beide Schulen ein handsigniertes Originalplakat von Prof. Klaus Staeck, dem diesjährigen Freiheiter-Preisträger. Prof. Staeck hat schon in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhudnerts auf die Umweltproblematik mit teils sehr umstrittenen Grafiken aufmerksam gemacht.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service