„Jugendpreis für Zivilcourage“

Preisträger kommen aus Remagen

Preisträger kommen aus Remagen

Die beiden Preisträger Felix Gadsch (r.) und Patrick Donoghue mit ihren Familien und Kreisbeigeordnetem Horst Gies (2.v.r.). AB

Mainz/Remagen. Vor den Toren des altehrwürdigen Gebäudes der Industrie und Handelskammer in Mainz erklangen die altbekannten Lieder von Liebe und Hilfsbereitschaft über den Weihnachtsmarkt. Im großen Saal wurden bei einer feierlichen Veranstaltung Menschen ausgezeichnet, die sich in Notlagen für andere eingesetzt, Schaden abgewehrt und Leid gemindert hatten. Unter ihnen zwei junge Männer aus Remagen, die von Innenminister Roger Lewentz mit dem „Jugendpreis für Zivilcourage“ ausgezeichnet wurden. Mit vielen Familienmitgliedern waren sie in der Landeshauptstadt angereist, um ihren Ehrentag gemeinsam zu feiern. Zahlreiche Landräte, Bürgermeister und Beigeordnete zollten den Damen und Herren, den Jungen und Mädchen, bei der Ehrung Beifall für ihre Zivilcourage, die sie in brenzligen Situationen gezeigt hatten, während andere Menschen nicht nur weg schauten, sondern schreckliche Ereignisse auch mit dem Handy filmten, um sie ins Internet zu stellen, so der Innenminister. Felix Gadsch und Patrick Donoghue waren Rosenmontag in Oberwinter auf Tour, als sie sahen, wie ein auf dem Boden liegender Jugendlicher von anderen Jugendlichen inmitten einer großen Menschenansammlung mit Tritten attackiert wurde. Obwohl viele Menschen die Gewalttat beobachteten, schritt sonst niemand ein.

Felix und Patrick schritten ein, stellten sich schützend vor das Opfer und hielten die Täter von weiteren Angriffen ab. „Damit haben sie weitaus schlimmere Folgen für den 17-Jährigen, der am Boden lag, verhindert,“ betonte Lewentz.

Anschließend riefen sie den Rettungsdienst sowie die Polizei. Vom Ersten Polizeihauptkommissar Ralf Schomich erhielten die beiden Remagener für eine „solch umfassende, leider nicht mehr selbstverständliche Hilfeleistung“ bereits die Anerkennungsurkunde getreu dem Motto der rheinland-pfälzischen Präventionskampagne „Wer nichts tut, macht mit“. In Mainz sprach der Landtagsabgeordnete Horst Gies den beiden jungen Männern die Anerkennung des Kreises Ahrweiler aus, und für die Stadt Remagen erhielten sie durch den Beigeordneten Rolf Plewa im Namen von Bürgermeister Björn Ingendahl jeweils eine Saisonkarte für das Remagener Freizeitbad. Innenminister Roger Lewentz betonte in seiner Rede, dass couragiertes Verhalten im Alltag eine wichtige Voraussetzung für ein soziales, gerechtes, demokratisches und friedliches Gemeinwesen sei. „Zivilcourage nimmt jeden Bürger in die Verantwortung. Um Gerechtigkeit und Menschenwürde muss immer wieder neu gekämpft werden“, so der Staatsminister. Bereits zum 19. Mal wurde der Preis verliehen.

Die Preisträger wurden durch eine interdisziplinär besetzte Jury unter dem Vorsitz von Innenstaatssekretär Günter Kern ausgewählt. Im Anschluss an die Verleihung konnte noch im Foyer über die verschiedenen Ereignisse ausführlich diskutiert werden – oder, es stand ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt an.