Unvergessliche Momente bei der „Treff 81“-Freizeit
Saar-Nixe und Saar-Wassermann
Lahnstein. Raus aus der Eintönigkeit des Alltages, hinein in die Erlebniswelt einer frohen Gemeinschaft: Einmal mehr war die Herbstfreizeit des „Treff 81“, der Gruppe von Behinderten und weniger Behinderten aus der katholischen Kirchengemeinde Lahnstein, St. Martin und St. Damian ein schöner Erfolg. 20 Personen waren in dem Bundesland, in welchem man die Fleischwurst als Lyoner bezeichnet oder zum Brötchen auch Doppelweck sagt: Im Saarland, der Heimat von Fernsehfamilie Heinz Becker.
Einen Steinwurf entfernt vom Bostalsee, in Nohfelden-Bosen wurde für eine Woche Quartier bezogen. Auf der Hinreise wurde in Hermeskeil das Feuerwehrmuseum besichtigt. Im Strandbad des Bostalsees wurde die Badehose ausgepackt und Bekanntschaft mit dem kühlen Nass mitsamt toller Rutsche gemacht. In der Benediktinerabtei Sankt Mauritius in Tholey, dem ältesten Kloster auf deutschem Boden, staunte man über die bunten Chorfenster, welche Gerhard Richter, einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, gestiftet hat.
Auf dem Eselhof Neumühle in Heusweiler wurde mit Eseln aus aller Herren Ländern und mit Kaninchen gekuschelt. „Die Treffies verloren schnell die Angst in der Begegnung mit den zutraulichen Tieren“, so Ute Wagner. Mit dem Personenschiff „Saar-Stern“ ging es von Mettlach aus auf eine Rundfahrt am geografischen Wunder Saarschleife. Hier wurden Theresa Breitbach zur Saar-Nixe und Carsten Höller zum Saar-Wassermann gewählt und gekürt.
Marilyn Monroes Song „Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ (Diamanten sind der Frauen beste Freunde) mag in den Ohren geklungen haben, als das ganze Spektrum der Edelsteine im Edelsteinmuseum Idar-Oberstein in den Blick genommen wurde. Ein Kuchenbüffet im Pfannkuchenhaus der Edelsteinstadt wurde durch den „Treff 81“ vollständig leer geputzt. Große Augen machte nicht nur Eisenbahnfan Sascha Scholz bei einer Dampflokfahrt im Lebenshilfehof Gut Serrig. Die Lok ist ein Relikt einer historischen Weinbergsfeldbahn und fährt einen Rundkurs, vorbei an Viehweiden und Stallungen.
760 Mitarbeiter mit verschiedensten Behinderungen arbeiten im Lebenshilfe-Werk in unterschiedlichsten Abteilungen von der Verpackung über die Metzgerei bis zur Korbflechterei. Mit dem Wendelinushof in Sankt Wendel wurde ein weiterer Inklusionsbetrieb besichtigt. Die Teilnehmer überzeugten sich beim Stadtbummel in der Kreisstadt Sankt Wendel vom dortigen Werbespruch „Hier lebt das Leben“. Man sah die Wendalinusbasilika und schöne Fachwerkhäuser in der Altstadt. Theresa Wagner und Adrian Zmelty führten die Gruppe auf der Heimfahrt über den Bio-Bauernhof in Neuerkirch im Hunsrück. Für das Picknick wurde selbst Obst und Gemüse geerntet. Das Lied „Öffne Dich“, begleitet von Helmut Reuscher auf der Gitarre, erklang bei den täglichen Morgenimpulsen mit Pater Wolfgang Jungheim unter der Devise „Alles, was wir tun, tun wir in Liebe!“ Theresa Wagner sorgte mit „Schüttel-wach-werd Bewegung“ für Stimmung und Morgengymnastik. Abends wurden unter anderem Stofftaschen mit Textilfarben bemalt. Als Dank dafür, dass die Gruppe bereits zum zweiten Mal in Nohfelden weilte, gab es von den Wirtsleuten eine Stammgasturkunde. „Im kommenden Jahr werden wir nach Thüringen reisen“, so Jürgen Pirrong aus dem Betreuerteam.