Neue Publikation gibt zum 5. Geburtstag des Hospizes im Ahrtal
„Schlussakt“ in einem Haus des Lebens
Von Frohsinn, Feinsinn, Vertrauen, Seelennahrung und der „letzten Ma(h)lzeit“
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Es ist nicht unbedingt das, was manche denken. Und es ist nicht so, wie viele vielleicht glauben, bevor sie einmal da waren. Aber das stationäre Hospiz im Ahrtal ist mittlerweile zu einer Institution geworden. Seit fünf Jahren bietet es in zehn wohnlichen Zimmern ein Zuhause für Schwerstkranke und sterbende Menschen mit dem Ziel der Wiederherstellung und Erhaltung bestmöglicher Lebensqualität in der verbleibenden Lebenszeit. Auch für deren Angehörige ist das multiprofessionelle Team und das Team der ehrenamtlichen Hospizbegleiter da. Wie viel mehr hinter dem stationären Hospiz in Bad Neuenahr-Ahrweiler steckt, verdeutlicht die neue Publikation „Schlussakt. Fünf Jahre Hospiz im Ahrtal 2015-2020“.
„Es ist ein Haus des Lebens und dieses Leben im Hospiz in seinen so vielen Facetten bilden wir mit ‚Schlussakt“ ab“, sagt Ulrike Dobrowolny. Die Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr hat die Publikation gemeinsam mit dem Ahrtaler Künstler und Musiker Stephan Maria Glöckner, Hospiz-Botschafter 2020/2021, gestaltet: mit großformatigen Bildern und wohlgesetzten Texten, die die Mehrdimensionalität der Einrichtung widerspiegeln.
„Es begann wie so oft“, erklärt die Architektin und zeichnet die intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt nach, bis es „gebaute Wirklichkeit“ wurde. Prominente und bewusst auch weniger prominente Persönlichkeiten aus dem Kreis Ahrweiler finden darin sehr persönliche Worte und treffende Zitate für das Leben und Sterben, ihre Motivation und Inspirationen, sich in der Hospizbewegung zu engagieren, ihre Gedanken und Erlebnisse. Was sie eint, ist die enge Verbundenheit mit dem Hospiz im Ahrtal.
Sternekoch Hans Stefan Steinheuer, auch Schirmherr des Hospizes, berichtet über den Zusammenhang von Essen und Erinnerungen unter der Überschrift „Das letzte Ma(h)l“, Stephan Maria Glöckner spricht über seine persönliche „Seelennahrung“, Hospiz- und Pflegedienstleiterin Yasmin Brost über ihre „Kraftquelle“ und Geschäftsführer Christoph Drolshagen über den „richtigen Ort“. Breiten Raum erfährt zudem das Ehrenamt. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter etwa beantworten jeder für sich und jeder anders die Frage, warum sie ihre Aufgabe in der Sterbebegleitung und Trauerarbeit erfüllt. Besonders bewegend: Der Bericht des Sohnes eines Hospizgastes. Er beschreibt wie nach insgesamt 18-jähriger Krebserkrankung seiner beiden Elternteile nicht nur der Vater nach langer Leidensphase im Hospiz fachliche Betreuung ebenso wie Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Einfühlsamkeit erlebte, sondern dort die ganze Familie zur Ruhe gekommen ist.
„Schlussakt“ greift die Bedeutung von Kunst und Karnevalsfeiern im Hospiz, von Besuchen wie dem der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und von Haltung, Vertrauen und Seelsorge und vom Dasein von Hauskatze Feni und Hündin Nele auf. Vorgestellt werden überdies die Gesellschafter und die Ehrenamts-Koordinatorin, und nicht zuletzt werden Einblicke gewährt in die Räumlichkeiten vom Foyer übers Esszimmer und Angehörigen-Zimmer bis zum Raum der Stille und zum Garten.
Nach einem Jahr, in dem wegen der Pandemie weder Kulturveranstaltungen noch Empfänge im Hospiz stattfinden konnten, soll das Werk informieren und berühren. Es soll darüber hinaus Dank ausdrücken an alle Unterstützer der Hospizbewegung im Kreis Ahrweiler und für den Einsatz der verstorbenen Mitstreiterinnen Ulla Berretz und Resi Renninger. Gewidmet ist das Buch dem Gedenken an Dr. Hanneliese Langmann, Gründerin des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr.
„Schlussakt. Fünf Jahre Hospiz im Ahrtal 2015-2020“ ist gegen eine Spende von 20 Euro zu Gunsten der Hospizarbeit zu erhalten im Hospiz im Ahrtal, Dorotheenweg 6, sowie in der Geschäftsstelle des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr, Kreuzstraße 18, in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. 02641/2077969.
Pressemitteilung
Hospiz-Verein Rhein-Ahr e.V.
