14. Hafenkonzert in den Brohler Rheinanlagen
Shanties zum 100. Geburtstag
Brohl-Lützing. Eigentlich hat der Brohler Kulturverein als Veranstalter einen guten Draht zum Wettergott. In diesem Jahr sollte das aber anders sein. Zum offiziellen Start mit dem Kölner Shanty-Chor schüttete es ordentlich. Die Sitzplätze unter den aufgestellten Schirmen waren gut besetzt. Der Kölner Shanty-Chor unter der Leitung von Reinhold Koytek gab alles, und als erfahrene Seeleute trotzten sie den Widrigkeiten und sangen ihre Lieder von Seemannsfreud und Seemannsleid. In der zweiten Vortragshälfte kam mit nachlassendem und zu Ende gehendem Regen dann Stimmung auf, und die bekannteren Lieder wurden mitgesungen. Neben dem Ortsbürgermeister Dr. Frank Gondert vertraten die Beigeordneten Hans Josef Marx und Dieter Korte den Verbandsbürgermeister. Ebenfalls war MDL Petra Schneider anwesend, die nach dem Auftritt des Chores Begrüßungsworte an die Gäste richtete. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stellte durch Herrn Winkler ihre Arbeit zur Rettung Schiffbrüchiger vor und bat um Unterstützung.
100. Geburtstag und Ehrungen
Gleichzeitig mit dem Hafenkonzert feierte der Kulturverein „Aalschokker Katharina“ den 100. Geburtstag genau dieses Aalschokkers, der zum Namensgeber des Vereins wurde. In einer Fotoausstellung waren Bilder aus 100 Jahren „Aalschokker Katharina“ zu sehen und in einem Waggon des Vulkanexpress´ konnte man sich einen Film über die Bergungsarbeiten des Schiffes und die Aufstellung an dem heutigen Standort in den Rheinanlagen ansehen.
Besonderes erfreulich war der Besuch von Nanny-Coetsier Ter Weijde zusammen mit ihrem Ehemann aus den Niederlanden. Sie hatte dem Verein schon vor ein paar Jahren einen Teil aus dem Nachlass ihres Vaters übergeben, der von Mai 1943 bis Mai 1945 auf dem Aalschokker für den damaligen Eigner August Friedrich in Fornich als Matrose und Fischer tätig war.
Ein Blick in die Geschichte
Dass der Verein jetzt seinen 100. Geburtstag feiern konnte verdankt er einigen Brohler Bürgern, die den Aalschokker vor der Verschrottung retteten. Hans-Joachim Boltersdorf war einer der Initiatoren dieser Rettung und Mitbegründer des Kulturvereins deren Vorsitzender er wurde. Ihm wurde durch den heutigen Vorsitzenden Helmut Rosenbaum eine Ehrenurkunde überreicht, die ihn jetzt als Ehrenvorsitzenden des Vereins ausweist. Gleichzeitig wurden zwei verdiente Frontleute des Vereins zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Für langjährige und besondere Verdienste im Verein waren das Doris Ohm und Erich Melcher, die entsprechend ausgezeichnet und gewürdigt wurden. Im zweiten Teil des Hafenkonzertes wurde zünftige Blechmusik geboten. In großer Besetzung waren die Goldbachmusikanten aus Kempenich angereist. Da nicht alle Akteure auf dem Bühnenwagen Platz finden konnten, wurden eiligst Zelte aufgestellt, damit Musiker und Instrumente trocken bleiben würden. Das breite Repertoire der Musiker unter der Leitung von Frank Weiß begeisterte die Zuhörer. Die Musiker bekamen reichlich Gelegenheit, sich als Solisten hervorzutun, was reichlich Beifall durch das Publikum auslöste. Die Musiker konnten sich nicht ohne Zugabe verabschieden und so beendete Bye, bye my love den Kölner Liederblock. Für das leibliche Wohl sorgten neben „Schmiddi`s Hafenschänke, die Prinzengarde, Frauen für Frauen und die Mitglieder des Kulturvereins, die alle zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen.
