Lebenshilfehaus in der Sinziger Pestalozzistraße
Spatenstich für umfangreiche An- und Umbaumaßnahmen
Deutliche Verbesserungen für die Lebensumstände der Bewohner sind das Ziel
Sinzig. Spatenstich im Lebenshilfehaus in der Sinziger Pestalozzistraße: Bei der Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung starteten am gestrigen Nikolaustag umfangreiche An- und Umbaumaßnahmen.
Diese sollen vor allen Dingen Verbesserungen für die Lebensumstände der Bewohner bringen. Ulrich van Bebber, der Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler, Geschäftsführer Stefan Möller und der neue Einrichtungsleiter Michael Müller nutzten den Startschuss, um gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und Nachbarn des Lebenshilfehauses und den Architekten Brigitte Adams und Wolfgang Rumpf zu feiern. Als besondere Gäste waren zum Spatenstich Landrat Dr. Jürgen Pföhler und Bürgermeister Andreas Geron gekommen.. Zum Hintergrund: Aktuell werden im Lebenshilfehaus in Sinzig 36 Menschen mit einer geistigen Behinderung in zwei Zwölfer-Gruppen und drei Vierer-Trainingsgruppen betreut. Die Größe von zwei Zwölfer-Gruppen und auch die Situation der Doppelzimmer sind nicht mehr zeitgemäß.
Anbau für acht Bewohner
Nun soll das bestehende Gebäude durch einen Anbau für acht Bewohner erweitert werden. Damit können Doppelzimmer aufgelöst werden und es wird dem veränderten Unterstützungsbedarf besser entsprochen. Zuletzt hat die Lebenshilfe Ahrweiler entsprechend der Vorgaben des regionalen Teilhabeplans des Kreises Ahrweiler und des auch von der Landesregierung verfolgten Grundsatzes „ambulant vor stationär“ konsequent den Ausbau der ambulanten Wohnformen vorangetrieben.
Im Zuge dessen konnte vielen bisher im Wohnheim untergebrachten Personen ein ambulantes Angebot gemacht werden. Nun soll auch die Lebens- und Wohnsituation der Menschen mit einem hohen und umfassenden Unterstützungsbedarf verbessert werden.
Die Lebenshilfe beabsichtigt durch den Anbau, die Doppelzimmer aufzulösen und die beiden Zwölfer-Gruppen in drei Achter-Gruppen umzuwandeln. So erhalten alle Bewohnerinnen und Bewohner ihre individuelle Privatsphäre und können gezielter begleitet und gefördert werden. Im Zuge der Umbauarbeiten wird zudem der Brandschutz im Gebäude deutlich verbessert. Das Bauvorhaben umfasst insgesamt ein Finanzvolumen von fast 945.000 Euro. Etwa 700.000 Euro sind dabei für den neuen Anbau eingeplant. Mit 245.000 Euro wird das Haupthaus umgebaut und der Brandschutz verbessert.
Die Aktion Mensch hat dem Bauvorhaben einen Zuschuss von 117.616 Euro zugesagt, von der Bonner Stiftung Wohnhilfe erhält die Lebenshilfe einen Zuschuss in Höhe von 95.000 Euro. Aber auch einige Spenden von Freunden der Lebenshilfe sind bereits eingegangen.
Hoffnung auf Patenschaften
Die Lebenshilfe möchte diese wertvolle Hilfe noch weiter ausbauen. Hierzu haben Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung Fliesen kreativ gestaltet, die mit dem Hinweis auf potenzielle Spender später im Neubau an einer zentralen Stelle angebracht werden sollen. Damit bleibt die wichtige und dringend erforderliche Unterstützung dauerhaft sichtbar. Schon beim Bau des Lebenshilfehauses haben viele Unternehmen und private Personen eine Patenschaft übernommen und den Bau der Einrichtung finanziell unterstützt. Diese unmittelbare Hilfe für den regionalen gemeinnützig anerkannten Verein will man durch diese Aktion wieder aufleben lassen, und der erforderliche Darlehensbetrag könnte mit jedem Spendeneuro schrumpfen. Landrat Dr. Jürgen Pföhler betonte bei seiner Festrede: „Ein zentrales Anliegen des Kreises Ahrweiler ist es, unseren behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Lebenshilfe ist uns hierbei seit vielen Jahren ein kompetenter, engagierter und zuverlässiger Partner.
BL
Ulrich van Bebber, Dr. Jürgen Pföhler und Andreas Geron bei der Feier zum ersten Spatenstich. Foto: Fotograf Ralf Schuhmann
