Projekt Beschäftigungspilot für Flüchtlinge - Landkreis Mayen-Koblenz
Staffelübergabe bei der Betreuungsarbeit
Kreis Mayen-Koblenz. Zur „Staffelübergabe“ des Projektes „Beschäftigungspilot für Flüchtlinge Landkreis Mayen-Koblenz“ kamen der Erste Kreisbeigeordnete Burkhard Nauroth, der Geschäftsführer des Jobcenters Rolf Koch, Referatsleiterin des Kreises Annette Feilen, Michael Kock als Flüchtlingskoordinator mit Fachbereichsleiter Matthias Eultgen, Projektmanagerin Evi Brandt und Beschäftigungspilotin Patricia Breitbach von der Komm-Aktiv GmbH im Kreishaus zusammen.
Das Projekt startete am 1. Januar 2016. Die Aufgabe des Beschäftigungspiloten bestand in erster Linie in der Kompetenzerfassung bei Asylbewerbern. Bis 30. Juni 2017 wurden 290 Kompetenzfeststellungen durchgeführt.
Zwischenzeitlich haben sich die Anforderungen in der Flüchtlingsarbeit verändert. Viele Geflüchtete sind mittlerweile anerkannte Asylbewerber und in der Betreuung des Jobcenters.
Die Arbeit des Beschäftigungspiloten zielt zukünftig darauf ab, eine über die Möglichkeiten des Jobcenters hinausgehende Begleitung und Unterstützung für erwerbsfähige Flüchtlinge anzubieten. Hierzu erläutert Herr Nauroth: „Da sowohl die soziokulturellen als auch arbeits- und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen in den Heimatländern der Flüchtlinge oftmals grundverschieden zu der Situation in Deutschland sind, bin ich sehr froh darüber, dass wir durch den Beschäftigungspiloten in der Lage sind, den Betroffenen eine konkrete Hilfestellung in ihren jeweiligen Lebenslagen zu bieten.“ „Die multikulturellen Sicht- und Herangehensweisen alltäglicher Herausforderungen zusammen mit der sprachlichen Barriere stellen eine hohe Herausforderung an die Arbeit des Beschäftigungspiloten dar“, ergänzt Herr Koch.
Der Beschäftigungspilot arbeitet eng an der individuellen Bedarfslage, die vielen Einflussfaktoren unterliegt. Entscheidend bei der Überwindung von Hürden sind unter anderem Herkunftsland, Bildungs- und Familienstand, Rollenverständnis zum Beispiel der Frau und des Arbeitnehmers.
Dabei stellen Bewerbercoaching, Begleitung und Vermittlung von Integrationskursen, sowie Vermeidung von Abbrüchen, Organisation fehlender Kinderbetreuung, Hilfen bei drohender Wohnungslosigkeit nur einige Schwerpunkte der Arbeit dar.
Eine enge Zusammenarbeit findet nicht nur mit dem Auftraggeber Jobcenters MYK, sondern mit den haupt- und ehrenamtlichen Akteuren im regionalen Netzwerk der Flüchtlingshilfe statt.
Wurden die Teilnehmer ins Projekt der Komm-Aktiv bisher durch die Kreisverwaltung zugesteuert, so erfolgt dies ab 1. Juli durch das Jobcenter des Landkreises Mayen-Koblenz. Der Übergang erfolgte jetzt symbolisch durch die Staffelübergabe vom Ersten Kreisbeigeordneten Burkhard Nauroth an den Geschäftsführer des Jobcenters Rolf Koch.
Das Projekt wurde bisher anteilig aus Mitteln des Kreises, des Europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz finanziert. Ab 1. Juli übernimmt zu den Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz das Jobcenter einen Teil der Finanzierung.