BLICK aktuell hörte beim Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz

Starke Erdbeben auch in Rheinland-Pfalz möglich

Starke Erdbeben auch in Rheinland-Pfalz möglich

Zerstörung in der italienischen Ortschaft Onna: Hier führte 2009 ein Beben mit einer Magnitude von 5,8 bis 5,9 zu großen Schäden. Foto: Pixabay.com

Rheinland-Pfalz. Die Bilder der Zerstörung, die ein Erdbeben über die Türkei und Syrien brachte, gehen um die Welt und lösen Bestürzung und Anteilnahme, aber auch eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus. Viele Menschen fragen sich nun, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass auch in Rheinland-Pfalz ein Erdbeben eines solchen Ausmaßes auftreten könnte. BLICK aktuell fragte die Experten am Landesamt für Geologie und Bergbau mit Sitz in Mainz. „Ein vergleichbares Erdbeben in Rheinland-Pfalz ist nicht zu erwarten“, erklärt Ansgar Wehinger Referatsleiter in den Sachgebieten Ingenieurgeologie und Erdbebendienst. Die größtmögliche Intensität läge je nach Bebentiefe bei einer Magnitude auf der Richterskala von etwa 6,0 bis 6,5. Dies entspräche dann jedoch einem mittelstarken bis starken Erdbeben. Die Auswirkungen eines Bebens in der genannten Intensität würde weitreichende Zerstörung anrichten. So heißt es in einem Merkblatt des Nachbarlandes Baden-Württemberg, das bereits im Januar 2006 herausgegeben wurde: Zu erwarten seien „Verbreitet schwere Gebäudeschäden sowie vereinzelte Totalschäden von Gebäuden in der Nähe des Epizentrums möglich. Leichtere Gebäudeschäden bis in eine Entfernung von über 100 km vom Epizentrum möglich. Wahrscheinlich Katastrophenfall in mehreren Land-/Stadtkreisen.“ Auch das zu erwartende Verhalten der Betroffenen ist laut Merkblatt vorhersehbar. „Erschütterungen in der Nähe des Epizentrums allgemein erschreckend spürbar, panikartige Reaktionen sind zu erwarten“, heißt es in dem Dokument.

Ein vergleichbares Beben in der genannten Stärke fand zuletzt am 13. April 1992 statt. Mitten in der Nacht bebte die Erde mit einer Stärke von 6,0. Das Epizentrum lag im niederländischen Roermond in einer Tiefe von etwa 17 Kilometern. Deshalb ging das Beben vergleichsweise glimpflich aus. Im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen wurden 60 Menschen verletzt, die Schäden gingen in deutliche Millionenhöhe. ROB