Tolle Atmosphäre in der Rheinhalle
„Sternstunden“ mit Konrad Beikircher
Geburtstag haben um die Weihnachtszeit ist einfach nicht der Renner.

Remagen. Die stillste Zeit im Jahr ist in unseren Städten die lauteste. Überall Weihnachtsmusik, hektisches Gerenne, Einkaufen bis zum Umfallen, da darf man auch auf der Bühne mal mit Zimtsternen werfen, oder?!
Konrad Beikircher hat zu diesem Thema Geschichten und das ein oder andere Lied zusammengesucht und das sind köstliche, abartige, zum Schreien komische und zum Kuscheln traute Geschichten. Anekdötchen und Geschichten, Grammatik und Völkerkundliches, wie beispielsweise die Frage: kann man den Charakter einer Gegend an ihrer Weihnachtsdekoration ablesen, ja auch solchen Fragen, widmete sich der rheinische Kabarettist in der Rheinhalle, Kölsche Weihnacht war es eher nicht, aber wunderbare rheinische Geschichten, „Verzällcher“ und Lieder rundeten den stimmungsvollen Abend ab. So lud Konrad Beikircher die rund 430 Fans in der Remagener Rheinhalle zu einer musikalisch–rheinisch–komisch–besinnlichen Einstimmung auf das Fest aller Feste, das Weihnachtsfest, ein. Da kam der weihnachtlich-stressige Irrsinn der Vorweihnachtszeit so richtig zum Tragen. Da fühlte sich so mancher ertappt beim eigenen Tun. Köstliche Geschichten erzählte Beikircher, der Kabarettist, der am häufigsten in der Rheinhalle auftrat und dort alle seine Programme zum Besten gegeben hat, auch aus seiner eigenen Kindheit. Der 73-jährige, der selbst am 22. Dezember Geburtstag hat, war natürlich, wie alle Geburtstagskinder rund um das große Fest, mit seinem Geburtstag immer schlechter dran. Da gab es zusätzlich zu den Stapeln von Geschenken für das Weihnachtsfest einen Hocker mit Präsenten zum Geburtstag. „Wie jedes Jahr: Socken, Unterhosen und Hemden. Die hätte ich im Januar sowieso gebraucht, weil ich aus allem herausgewachsen war“. Gewundert habe ihn schon als kleiner Junge, dass neben Mutter, die natürlich dem Christkind beim Weihnachtsbaumschmücken helfen musste, auch bereits Vater im festlichen Wohnzimmer gestanden habe. Beikicher ließ wie gewohnt, sehr zur Freude des Publikums, seiner kabarettistischen Ader freien Lauf und servierte allerlei Weihnachtsgeschichten auch aus anderen Gegenden von Deutschland, immer passend dazu den köstlichen Dialekt. Neben seinen persönlichen Anekdötchen aus seiner Heimat Südtirol und seiner Wahlheimat, dem Rheinland, gab es auch Texte von Erich Kästner, Loriot, Berthold Brecht und Kurt Tucholsky. Da wurde das Weihnachtsfest doch hie und da, ebenso wie der Trubel darum, mal kurz und liebevoll auf die Schüppe genommen. Dem Publikum gefiel´s bestens. Konnte es doch für zwei Stündchen einfach mal den eigenen Weihnachtstrubel ausblenden. AB