Neujahrsempfang der Rheinischen Karnevals-Korporationen e.V. (RKK)
Stimme des rheinischen Karnevals bleibt auch 2020 nicht leise
Im historischen Saal der Handwerkskammer Koblenz wurde deutliche Kritik am Bundesfinanzminister geübt
Koblenz. „RKK in Bewegung“, diese Aufschrift trug der Orden, den jeder geladene Gast des diesjährigen Neujahrsempfangs der Rheinischen Karnevals-Korporationen e.V. (RKK) gleich am Eingang erhielt. Nach dieser im wahrsten Sinne des Wortes „ordentlichen“ Begrüßung wurde bei der Ansprache des RKK-Präsidenten deutlich, dass das Ordens-Motto nicht ohne Grund gewählt wurde: Die RKK hat im zurückliegenden Jahr in der Tat viel bewegt. Auch im Jahr 2020 wird der größte selbständige Regionalverband Deutschlands mit über 1.135 angeschlossenen Vereinen sich vielfältig für das Brauchtum Karneval einsetzen, wie RKK Hans Meyer in seiner Ansprache betonte. Zu Wort kam zunächst der Hausherr: HWK-Präsident Kurt Krautscheid betonte in seinem kurzen Grußwort, dass das Handwerk selbstverständlich den Karneval unterstütze. „Gerne haben wir daher auch diesen historischen Sitzungssaal zur Verfügung gestellt“, so der HWK-Präsident. Eine für beide Seiten dienliche Zusammenarbeit verbindet die RKK mit dem Landkreis Mayen-Koblenz. Dessen Landrat Dr. Alexander Saftig dankte für die gemeinsame Durchführung des Kreisnarrentreffens. In diesem Jahr findet die Großveranstaltung am 5. Februar in Kobern-Gondorf statt.
Vielfältiger Einsatz für das Brauchtum Karneval
Rückblick und Ausblick, diese beiden Schlagwörter bestimmten die Ansprache von RKK-Präsident Hans Mayer. Der Regionalverband hatte in der Vergangenheit einige kräftezehrende Hürden zu überwinden, wie Meyer betonte. Als Beispiel nannte er die Neufassung der Satzung, die nach rund sechsjähriger Diskussion im Jahr 2019 abgeschlossen werden konnte. „Wir haben uns bereits 2014 auf die Fahnen geschrieben: Wir wollen eine neue, moderne Satzung haben. Eine Satzung, die schlank und effizient ist“, so Hans Meyer. Ausführlich ging er auf die Herausforderungen im Digitalisierungsprozess ein, die sich beispielsweise beim Gardetanzsport zeigen: „Die Digitalisierung ist im ersten Schritt 2019 vollzogen worden. Der zweite Schritt wird in diesem Jahr sein, dass wir erstmals in diesem Jahr bei der Deutschen Meisterschaft eine große Media-Leinwand präsentieren können und dass die Wertungsrichter mit Tablets arbeiten werden“, so Hans Meyer.
Dass dem RKK-Präsidenten die Unterstützung des Ehrenamtes besonders am Herzen liegt, wurde ebenfalls deutlich. Deutliche Worte richtete er in die Richtung der Politik. Mit emotionalen Worten kritisierte er beispielsweise die Winterferien in Rheinland-Pfalz, die in diesem Jahr in die heiße Phase des Karnevals fallen: „In den Ländern, wo der Karneval lebt, wo das Brauchtum gelebt wird, da macht man eine Winterferien-Verordnung. In den Ländern, wo das nicht passiert, gibt es die Verordnung nicht“, so der Präsident der RKK Deutschland.
Besonders hart ging Hans Meyer mit dem Bundesfinanzminister in Gericht. Dessen Absicht, reinen Männer- oder Frauenvereinen die Gemeinnützigkeit zu versagen, sei besonders für Karnevalsvereine nicht akzeptabel. Frühzeitig habe die RKK daher auch einen entsprechenden Brief nach Berlin gesandt. Man werde in der Angelegenheit hartnäckig bleiben, bis die Pläne vom Tisch seien. Dies sei man insbesondere den Möhnen-Vereinen schuldig. In diesem Zusammenhang erinnerte er auch an das anstehende Möhnentreffen, welches die RKK am 29. Januar in Mülheim-Kärlich durchführt.
Hoher karnevalistischer Besuch
Eine Überraschung war der Einzug des Prinzenpaares Jens I. und Dennis I. aus Herkersdorf (ein Ortsbezirk der Stadt Kirchen im Landkreis Altenkirchen). Die beiden wurden samt dem Gefolge mit herzlichen Worten im historischen Sitzungssaal begrüßt. Auch das neue Koblenzer Prinzenpaar samt Gefolge besuchte zu fortgeschrittener Stunde den Neujahrsempfang. Prinz Marco und Confluentia Kim freuten sich ebenfalls über einen begeisterten Empfang durch den Vorstand des RKK und den Gästen des Neujahrsempfangs.
Im historischen Sitzungssaal der Handwerkskammer Koblenz fand der diesjährige Neujahrsempfang der der Rheinischen Karnevals-Korporationen e.V. (RKK) statt. Auch der Mayen-Koblenzer Landrat Dr. Alexander Saftig (l.) gehörte zu den geladenen Gästen.
RKK-Präsident Hans Mayer betonte, dass sich der Regionalverband auch im Jahr 2020 wieder mit Nachdruck für die Interessen der Karnevalsvereine einsetzen wird.
Marianne Wingen wurde für ihre langjährige Arbeit im RKK-Vorstand geehrt.
HWK-Präsident Kurt Krautscheid freute sich, dass die RKK erstmals den historischen Sitzungssaal für den Neujahrsempfang nutzte.
