Verhandlungen mit Bonner Investor final gescheitert
Krankenhausschließung nicht mehr abzuwenden
Remagen. Nun ist es offiziell: Das Maria Stern Krankenhaus in Remagen schließt – und das bereits am kommenden Freitag, 28. November. Im Zuge der Verhandlungen mit einem Bonner Investor konnte somit keine Einigung erzielt werden.
„Die Schließung des Krankenhauses ist vor allem für die ältere Bevölkerung mit Schwierigkeiten verbunden. Eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung stellt für sie einen erheblichen Faktor dar“, so Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl.
Längere Anfahrten für Rettungsdienste, der fehlende Zugang zur Notaufnahme – auch bei kleineren Beschwerden, aber auch die Schließung der angegliederten Arztpraxen am Standort des Maria Stern Krankenhauses bereiten den Menschen Sorgen.
Doch die Krankenhausschließung betrifft nicht alleine die Bürger und Bürgerinnen in Remagen. Auch Menschen aus Sinzig und Bad Breisig haben das Maria Stern Krankenhaus in der Vergangegenheit regelmäßig aufgesucht.
Nicht ohne Grund richten sich nun die Notaufnahmen in Bad Neuenahr und den Bonner Kliniken auf steigende Patientenzahlen ein.
Gescheiterte Verhandlungen
„In den letzten 14 Tagen stand ich mit beiden Seiten im regelmäßigen Austausch“, schildert Bürgermeister Ingendahl. „Aus meiner Sicht wurde in den Verhandlungen mitunter von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen.“
Die Übernahme des Krankenhauses wäre immerin mit erhelblichen finanziellen Implikationen einhergegangen, so der Bürgermeister weiter.
Fragen danach, wer schlußendlich bestehende Verluste ausgleicht und die hohen Investitionen die nötig wären, um das Krankenhaus zwingend zu sanieren, stemmen würde, standen bei den Verhandlungen im Fokus und ließen sie am Ende scheitern.
Wiedereröffnung 2026 erstmal vom Tisch
Mit dem Scheitern der Verhandlungen ist auch eine diskutierte Wiedereröffnung des Krankenhauses im kommenden Jahr erst einmal vom Tisch.
„Natürlich ist der aktuelle Eigentümer des Krankenhaus weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger“, so Ingendahl. Die Möglichkeit einer Verwendung des bestehenden Krankenhausgebäudes außerhalb einer medizinischen Nutzung schließt Remagens Bürgermeister aus.
„Von Seiten der Stadt gibt es eine ganz klare Festlegung im Flächennutzungsplan zu einer medizinischen Nutzung des Gebäudes. Diese ist zeitlich nicht begrenzt und liegt zu 100 Prozent in der Verantwortung des Stadtrats. Und dieser wird daran festhalten – das hat er bereits in der Diskussion um den Nonnenwerth bewiesen“, positioniert sich Ingendahl.
Fortbestand des Standort Linz
Nach derzeitigen Erkenntnissen hat die Schließung des Krankenhaus Maria Stern in Remagen keine Konsequenzen für das Franziskus Krankenhaus Linz, das als Verbundskrankenhaus zur Trägerschaft der Krankenhausverbund Linz/Remagen gemeinnützige GmbH gehört.
Den Angaben von Björn Ingendahl zufolge ist der Angela von Cordier-Stiftung sehr am Fortbestand des Linzer Krankenhauses gelegen. Darüber hinaus wolle sich die Stiftung für den Erhalt des medizinischen Versorgungszentrums in Remagen einsetzen.
Arztpraxen schließen ebenfalls
Mit dem Ende des Krankenhauses Maria Stern gehen jedoch weitere Einbußen in der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Remagen einher.
Neben der der Klinik selbst, müssen auch die angeschlossenen Arztpraxen für Schmerztherapie, Gynäkologie und Onkologie ihren Betrieb einstellen.
„Ich führe bereits Gespräche zu alternativen Unterbringungsmöglichkeiten“, erklärt Bürgermeister Björn Ingendahl.
„Mir ist sehr daran gelegen, passende Räumlichkeiten in Remagen zu finden, damit die Bürgerinnen und Bürger diese Einschränkung in der medizinischen Versorgung nicht tragen müssen. Immerhin haben haben die Arztpraxen einenbestehenden Patientenstamm.“
Ob und wie schnell nun ein neue Investor für das Remagener Krankenhaus gefunden werden kann, bleibt offen.
RRO
Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl äußert sich zur Schließung des Krankenhaus Maria Stern und will für den Fortbestand der angegliederten Arztpraxen in Remagen einsetzen. Foto: pirvat
