KG Narrenzunft stellte mit der großen Prunksitzung ein gelungenes Programm auf die Bühne

„Su wor et immer, su muss et sin – Fastelovend fiere in Remagen am Rhing“

„Su wor et immer, su muss et sin – Fastelovend fiere in Remagen am Rhing“

Die Remagener, Kripper und Wölle-Tollitäten gemeinsam auf der Bühne. Fotos: AB

„Su wor et immer, su muss et sin – Fastelovend fiere in Remagen am Rhing“

Die Magic Dancers kamen als Indianer auf die Bühne.

„Su wor et immer, su muss et sin – Fastelovend fiere in Remagen am Rhing“

Kinderprinzessin Sara Muth und Hofdame Emily Kuhlen begrüßten ihr Publikum.

Remagen. Eine rundum gelungene Prunksitzung mit einer ausgewogenen und ansprechenden Mischung aus zündenden Büttreden, spitzenmäßigen Tänzen und mitreißender Musik stellte die KG Narrenzunft um Vorsitzenden Martin Dinkelbach und Sitzungspräsidenten Guido Selbach am Samstag auf die Rheinhallenbühne. Und die Jecken im Saal, eine gute Mischung aller Altersgruppen und natürlich viele bunt kostümiert, dankten es immer wieder mit spontanem Applaus und auch mehrmals mit Zugabe rufen.

Schon der Einzug der Akteure in die Narrhalle, wo sie von stehendem Publikum erwartet wurden, erwies sich als stimmungsgeladen. Ob die Magic Dancers der KG, die Gardepänz der Prinzengarde mit Kinderprinzessin Sara I. Muth und Hofdame Emily Kuhlen, der Kinder- und Jugendkarneval, der Elferrat mit Sitzungspräsident Guido Selbach, die Prinzengarde um Kommandanten Paul Alfter, sie alle waren die Vorbereiter für das strahlende Dreigestirn mit Prinz Werner II. Efferz, Jungfrau Wilma (Wilfried) Schwarz und Bauer Wolfgang Reisdorff, begleitet von den beiden Hofdamen Vera und Gabi. Ganz nach dem Motto „Su wor et immer, su muss et sin – Fastelovend fiere in Remagen am Rhing“ hieß Prinz Werner die Narren willkommen. Und das Dreigestirn sorgte dann auch für Stimmung auf der Bühne mit einem Tanz vom Stippeföttche bis zum Walzer. Da war die erste Rakete, die Sitzungspräsident Selbach, der seine Sache prima machte, animierte, fällig. Und weil gemeinsam feiern Spaß macht, holte das Dreigestirn auch die Tollitäten aus Oberwinter und Kripp auf die Bühne. Alle närrischen Herrscher aus der Gesamtstadt schunkelten und sangen „In unserm Veedel“ und die Jecken im Saal stimmten mit ein. Den Abschluss des närrische Auftaktspektakels auf der Bühne machte die Prinzengarde, die zu Ehren der Tollitäten ihren neuen Gardetanz präsentierten. Herzliche Grußworte zwischendrin gab es für die erste Beigeordnete Rita Höppner, die den Bürgermeister Björn Ingendahl vertrat, für den Ortsvorsteher Wilfried Humpert, für Pastor Frank Klupsch und für MdL Guido Ernst.

Das Eis in der Bütt brach „Et Klimpermännche“ Thomas Cüpper, der den Remagenern aus der „Kölschen Weihnacht“ im Foyer bestens bekannt ist. Mit kölscher Leedche, begleitet mit der Quetsch, und Krätzjer überzeugte Cüpper. Am Totensonntag komme immer die gesamte Familie zusammen. Da gebe es eine Tombola, für die Miete und die Schwiegermutter. Wer letztere ziehe, dürfe sie an Weihnachten bei sich haben. Und Weihnachten sei natürlich so ein Thema. Immer heiße es, wir schenken uns nix. „Die Männer halten sich dran. Die Frauen haben dann doch eine Kleinigkeit für die Männer. So kommt dann nach der Bescherung auch die Beschwerung“, so dat Klimpermännche. Und auch der Gutschein für die Bestattung sei bei der Schwiegermutter nicht gut angekommen. „Der galt nur für 14 Tage“, witzelte Cüpper. Er erinnerte an die alte Zinkbadebütt, in der erst Oma und Opa, dann Mama und Papa, und dann sämtliche Pänz nacheinander samstags zur Fichtennadelsprudeltablette steigen durften. Für die Oma habe es extra ein Bettlaken als Sichtschutz gegeben. Nach einigen kölsche Leedche gab es für Cüpper die verdiente zweite Rakete. Als laut geforderte Zugabe gab es das Lied von dem Mann, der in der Dachrinne lebt: „Ich kann nit treu sinn, lev in der Daach rinn“. Im Zwiegespräch kamen „Der Een on der Anne“, alias Udo Kohn und Thomas Berschbach, von Hönningen an der Ahr auf die Bühne. Mit ihren Gags machten sie auch vor dem Publikum nicht halt. „Du hast doch Spaß, du musst das nur noch deinem Gesicht sagen“, so der Anne. „Der hat doch seiner Frau wirklich 42 Snickers gekauft. Die wollte aber Sneakers in Größe 42“, unkte der Eene, „Wie du hast wirklich drei Jahre mit deiner Frau nicht gesprochen“, meinte der Eene. Der Anne dazu: „ich wollte sie ja nicht unterbrechen“. Auch beim Marmelade kochen zeigte sich der Eene sicher. „Wie machst du die denn“, fragte der Anne. „Ich hol mir in der Bäckerei zehn Berliner und schäle die“, so die Erklärung. Und immer wieder kam die Hose von dem Eene in Einsatz. Sie reichte von den Knien bis kurz unters Kinn. Spruch folgte auf Spruch, egal ob grammatisch oder mathematisch richtig. Das Publikum amüsierte sich bestens und es gab die nicht unerwartete dritte Rakete.

Doch auch spitzenmäßige Tänze folgten im weiteren Programm. Die Magic Dances präsentierten mit ihrem Indianertanz eine Superleistung bis hin zu mehrstöckigen Pyramiden. Eine tolle Choreographie, die die Narren im Saal restlos begeisterten. Auch die Grün-Weißen Funken vom Zippchen ließen nicht nur die Beine, sondern auch die Mariechen regelrecht fliegen. Da hielt das Publikum auch schon mal den Atem an. Ebenso wie beim Bonner Stadtsoldaten-Corps. Völlig aus dem Häuschen gerieten die Narren bei der kölsche Band Fiasko, die mit Kölsch-Rock das Publikum wirklich mitrissen. Da fehlte nicht der aktuelle Song „Immer wenn et Naach weed“. Das Publikum sang lautstark mit. Absolutes Heimspiel hatten natürlich die Paniker, die nach Karneval in den musikalischen Ruhestand treten, und bei der Prunksitzung unter ihrem total verrückten Stardirigenten Tommy Pieper noch mal so richtig Gas gaben. Der Saal stand und tanzte und wippte mit. Standing ovations gab es natürlich ebenso für „Et fussisch Julche“ Marita Kölner, die mit Charme, Temperament und Gesang die Remagener Jecken eroberte. Und nach einem tollen Programm, das noch mehr Publikum hätte vertragen können, ging es bei der After-Show-Party im Foyer weiter. Hier wurde die rundum gelungene Sitzung, die von der Kapelle Wahnsinn total bestens musikalisch begleitet wurde, noch ausgiebig gefeiert.