Zwischen Traum und Job: BLICK aktuell stellt berufliche Erfahrungen (außer)gewöhnlicher Menschen vor

„Talent hat jeder Mensch“

Interview mit Marcel Ewald, Soldat auf Zeit, der die Herausforderung darin sieht, die eigenen Talente zu erkennen

13.04.2021 - 13:11

Koblenz.In der Reihe „Zwischen Traum und Job: Mein Beruf“ stellt BLICK aktuell die ganz persönlichen beruflichen Erfahrungen einzelner Menschen vor. Diese Woche beantwortet Marcel Ewald den Fragebogen zu seinem Beruf. Die große Frage: Eher Traum oder eher Job?

BLICK aktuell: Welchen Beruf üben Sie aus?

Marcel Ewald: Soldat auf Zeit.

BLICK aktuell: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Marcel Ewald: Die Flexibilität im Berufsalltag lässt keinen Tag wie jeden anderen aussehen. Aber auch der sportliche Aspekt. Die Weiterbildungsangebote innerhalb der Bundeswehr sowie nach der Bundeswehr ist sehr lukrativ.

BLICK aktuell: Was überrascht die Menschen an Ihrem Beruf, wenn Sie davon erzählen?

Marcel Ewald: Die Menschen sind überrascht, wie viel von einem gefordert werden kann – aber auch, wie viel man gefördert wird zugleich. Und auch wie toll der Beruf mit Familie im Einklang sein kann.

BLICK aktuell: Gibt es bestimmte Momente, in denen Sie immer wieder aufs Neue davon überzeugt werden, dass genau dies der richtige Beruf für Sie ist?

Marcel Ewald: Die Momente, in denen ich aufs Neue überzeugt bin, sind meist diese, in der der Zusammenhalt innerhalb der Truppe (Kameradschaftsgeist) in guten sowie weniger guten Tagen zum Vorschein kommt.

BLICK aktuell: Gibt es etwas an Ihrem Beruf, das Sie überrascht hat? Wurde Ihre Vorstellung, wie es sein würde, diesen Beruf auszuüben, bestätigt, oder sieht der Alltag doch teilweise anders aus, als Sie es erwartet hatten?

Marcel Ewald: Natürlich kommt es ganz darauf an, was für einen Dienstposten man bei der Bundeswehr innehat.

Im Grunde arbeitet man sich in die jeweilige Stelle hinein. Arbeitet daran, seine Fähigkeiten zu verbessern. Irgendwann wird es zur Routine, wie im zivilen. Dennoch kann sich alles schlagartig ändern mit neuen Anweisungen oder Vorschriften. Dann heißt es Informationen verarbeiten und umsetzen.

BLICK aktuell: Was würden Sie gerne ändern: Womit verbringen Sie im Beruf mehr Zeit, als Sie es sich wünschen, und wofür haben Sie zu wenig Zeit?

Marcel Ewald: Ändern würde ich nichts – Stand jetzt –, da ich mich nicht beklagen kann. Wünschen würde ich mir noch mehr Sport. Aber das liegt daran, dass ich ein sehr sportbegeisterter Mensch bin.

BLICK aktuell: Hat sich Ihr Beruf im Laufe der Jahre stark verändert?

Marcel Ewald: Der Beruf hat sich natürlich verändert: einerseits durch das Arbeitsschutzgesetz andererseits durch die sozialen Medien – aber natürlich zum Positiven. Die frühere Zeit kenne ich natürlich nur aus Erzählungen von meinem Opa, der selbst aktiv gedient hatte, und durch Soldaten, die länger im Dienst sind als ich.

BLICK aktuell: Würden Sie heute einem Berufseinsteiger, der Sie um Rat bittet, dazu raten, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben?

Marcel Ewald: Ich würde jedem dazu raten, sich ausgiebig zu informieren was ihn erwartet. Aber auch, was er von der Bundeswehr als Arbeitgeber erwarten kann und welche Chancen ihm offen stehen.

Auf persönlicher Ebene würde ich jemandem, der sich mit den Werten identifizieren kann, definitiv eine Empfehlung mit auf den Weg geben.

BLICK aktuell: Welchen Rat geben Sie diesem jungen Menschen mit auf den Weg?

Marcel Ewald: Ich gebe den jungen Menschen den Rat mit, sich frühzeitig über ihre Zukunft Gedanken zu machen. Mit einem Ziel vor Augen und Disziplin schafft man alles, was man sich vornimmt. Talent hat jeder Mensch. Man muss den Rohdiamenten nur schleifen und das ist ein Prozess.

BLICK aktuell: Und zum Abschluss die ganz persönliche Stimmungsfrage: Ist Ihr Beruf momentan eher Traum oder eher Job?

Marcel Ewald: Ich sehe meinen Beruf als Job an. Da divergieren oft die Meinungen. Ich komme aus der zivilen Wirtschaft zur Bundeswehr und werde nach meiner Dienstzeit eventuell auch wieder in die zivile Wirtschaft zurückkehren. Aber bis dahin ist noch viel Zeit und die Meinung über meinen weiteren Werdegang kann sich jedes Jahr ändern.-MX-

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14.04.2021 01:05 Uhr
juergen mueller

Was ist an diesem Beruf aussergewöhnlich - im Endeffekt - NICHTS.
Eigene Talente zu erkennen, dazu brauche ich keine Berufssparte, die mich dazu bringt, befehlsmäßig u.U. Dinge zu tun, die ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, die mich mein Leben lang verfolgen, die mein Leben zerstören u. mich zu einem menschlichen Wrack deklarieren.
Dieses Interview ist genau das, was einen abschrecken u. zum Denken anregen sollte, da es genau das aufzeigt, was es darstellt - die verfälschte Wirklichkeit, die Meinung eines Einzelnen, der offensichtlich den Sprung in die Realität gemeistert hat, ohne sich große Gedanken über seine Aussage gemacht zu haben oder dafür entlohnt wurde.
Talent hat jeder Mensch, sollte nicht auf eine Berufssparte bezogen sein, in der Talent eine fragwürdige Rolle spielt.
Ich weiß aus Erfahrung wovon ich schreibe, vor allem davon, dass heute noch Rekrutierung unter Vorspiegelung falscher "Nachfolgen" erfolgt, die einen ein Leben lang begleiten.



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