Reisebüros demonstrieren in Ahrweiler und bundesweit für schnelle Staatshilfe

Touristik muss erhalten bleiben

Touristik muss erhalten bleiben

Die Reisebüromitarbeiter während ihrer Demonstration auf dem Marktplatz in Ahrweiler.Fotos: privat

Touristik muss erhalten bleiben

Leere Koffer symbolisierten die Krise der Reisebranche.

Ahrweiler. Reisebüro-Mitarbeiter haben als bundesweites Aktionsbündnis: ‚Wir zeigen Gesicht! Rettet die Reisebüros‘ - in Ahrweiler für schnelle Staatshilfe in der Corona-Krise demonstriert. Das erklärte Ziel ist eine branchenspezifische Lösung mit nicht rückzahlbaren Beihilfen für die Reisebüros - jetzt! Dies ist für den Erhalt der Touristik unabdingbar! Um auf ihre schwierige Lage aufmerksam zu machen, stellten sich ca. 20 Reisebüro-Inhaber und Mitarbeiter auf dem Marktplatz in Ahrweiler mit leeren Koffern, Sonnenliegen und Sonnenschirmen auf und forderten den von der Regierung nötigen Rettungsschirm für die Reisebüros. Die Proteste waren Teil einer bundesweit geplanten Aktion in mehr als 30 Städten, darunter in Berlin, Dortmund, Köln, Düsseldorf, Leipzig und München.

„Ein solches Bündnis gab es noch nie – aber ein Wegfall der Reisebüros ist ein Nachteil für die gesamte Touristik - deshalb ist es so wichtig und erstrebenswert, gemeinsam für die Branche zu kämpfen! Wir sind noch nicht tot, aber wir brauchen Hilfe und Unterstützung, denn wir alle haben das gleiche Ziel: Wir wollen weiterhin die schönsten Tage im Leben unserer Kunden schaffen“, vermelden die Demonstranten einheitlich – Urlaub für Alle und Alle für Urlaub!

Aus für Reisebürobranche

in Deutschland befürchtet

Die Demonstranten fürchten das Aus der gesamten Reisebürobranche in Deutschland durch die Corona-Krise. „Nicht nur das Neugeschäft ist vollständig zum Erliegen gekommen. Veranstalter buchen auch Provisionen für bereits gebuchte Reisen, die abgesagt wurden, zurück. Die Branche war als Erste von der Krise betroffen und wird als Letzte wieder dort herauskommen“, sagen die beiden Initiatorinnen dieser Bewegung, Marion Morassi vom Reisebüro Morassi in Ahrweiler und Elke Czech vom DER-Part Reisecenter Gies in Bad Neuenahr. Perspektivisch sei zunächst keine Besserung in Sicht. Das Auswärtige Amt hat eine weltweite Reisewarnung derzeit bis zum 15. Juni verhängt. In vielen Ländern gilt ein Einreisestopp. „Wenn wir keine schnelle und unkomplizierte Finanzhilfe vom Staat erhalten, etwa in Form eines Notfallfonds, wird die Corona-Krise unsere gesamte Branche vernichten – eine Gutscheinlösung kann uns nicht retten“, erläuterten die Sprecherinnen Edelgard Thelen vom THEWI Reisecenter in Ahrbrück und Karin Knopp vom Sinziger Reisebüro.

Hilfsaktionen der Politik konzentrierten sich bisher so gut wie ausschließlich auf Großkonzerne, wie z. B. TUI und Lufthansa. „Der Mittelstand der Touristik wird vergessen - Wir sind ein wichtiges, zu erhaltendes Gut für die Gesellschaft. So viele Arbeitsplätze sind in Gefahr - auch weitreichender gedacht, denn wir sind das Bindeglied zwischen Kunden, Reiseveranstaltern, Hotels, Airlines, etc.“, sagte Manuela Lorse von Petry’s Reisewelt in Remagen. Laut offiziellen Zahlen des Deutschen Reiseverbands (DRV) gibt es rund 10.000 Reisebüros in Deutschland. Bundesweit sind 80.000 Arbeitsplätze in Gefahr.

Pressemitteilung des

Bundesweiten Aktionsbündnis:

‚Wir zeigen Gesicht!

Rettet die Reisebüros‘