In Mayen wurde zum 74. Mal das Stein- und Burgfest gefeiert
Tradition und Neues haben nebeneinander Platz

Mayen. Das Mayener Stein- und Burgfest hat auch im 74. Jahr seines Bestehens nichts von seiner Attraktivität verloren. Am Wochenende zog es wieder Tausende von Besuchern in die Innenstadt, sei es zum Handwerker- und Bauernmarkt oder zum verkaufsoffenen Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Begonnen hatte der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Sankt-Clemens-Kirche. Es folgte der festliche Umzug der Fahnenträger. Anschließend stand der Fassanstich auf der Tagesordnung, den Oberbürgermeister Dirk Meid Markus Schmitt von der MY-Gemeinschaft und Ayla Rozera von der Brückengemeinschaft überließ.
„Das Stein- und Burgfest gehört zu den Höhepunkten unseres Jahres. Es verbindet Tradition, Geschichte und Gemeinschaft und macht genau das aus, was wir in Mayen so sehr schätzen: Zusammenhalt und Lebensfreude“, erklärte Meid in seinem Grußwort. Der Einzelhandel bringe Leben in die Innenstadt, schaffe Begegnungen und sorge entscheidend für die Attraktivität Mayens.
„Das Stein- und Burgfest trägt die beiden Symbole unserer Stadt im Namen: den Stein und die Burg. Der Stein, das ist unsere Wurzel. Er steht für Handwerk, für die harte Arbeit der Menschen, die Mayen über Generationen prägte. Unsere Tradition in Handwerk und im Zunftwesen wirkt bis heute, wie die zahlreichen Handwerksunternehmen beweisen“ so Meid weiter. Gerade heute, wo Nachhaltigkeit und regionale Kreisläufe wichtiger werden, zeige sich, dass die Handwerkstradition ihrer Zeit voraus war. Der Umgang mit Basalt und Schiefer stehe für Beständigkeit, Qualität und Langlebigkeit.
„Die Burg steht für unsere Geschichte, für Kultur, für den Wiederaufbau in schwerer Zeit und damit für den Zusammenhalt unserer Stadt. Sie ist Bühne der Burgfestspiele, Heimat des Eifelmuseums und das weithin sichtbare Wahrzeichen unserer Stadt“, verdeutlichte der Oberbürgermeister. „In diesem Jahr steht die Burg besonders im Fokus: Sie wird saniert. Der Kran neben der Burg ist ungewohnt, aber er erinnert uns daran, dass wir unser Erbe nicht nur bewahren, sondern mit Verantwortung weiterentwickeln.“
Gleichzeitig zeige dieses Projekt auch, wie es möglich ist, die Balance zwischen Tradition und Fortschritt zu finden. Die Welt werde immer digitaler, die Arbeitswelt verändere sich. „Gerade deshalb brauchen wir Dinge, die uns Halt geben. Unsere Burg, Handwerksbetriebe und Zünfte oder unsere Feste. Sie zeigen: Moderne und Geschichte schließen sich nicht aus, sondern sie ergänzen sich“, sagte Meid. „Das Stein- und Burgfest ist nicht nur Tradition, es geht auch mit der Zeit.“
Die Oktobergaudi, die am Samstag in einem nahezu ausverkauften Festzelt ihre Premiere feierte, zeigte, dass in Mayen Tradition und Neues nebeneinander Platz haben. „Mayen ist eine Stadt, die offen ist: für Menschen, für Ideen, für Vielfalt. Dass beim Stein- und Burgfest Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, Altersgruppen und Lebenswelten gemeinsam feiern, lachen, essen und sich freuen: Das ist ein starkes Zeichen. Ein Zeichen, dass Heimat nicht ausschließt, sondern verbindet. Das ist gelebte Gemeinschaft. Ein starkes Zeichen in einer Welt, die oft gespalten wirkt“, so Meid abschließend.
Auf dem oberen Marktplatz, im Eifelmuseum und in den Burggärten präsentieren sich die Zünfte der „Hämmerzunft zu Mayen“ mit ihrem „Handwerk zum Anfassen“. Zwischen historischen Mauern und grünen Gärten konnten friedliche Alpakas gestreichelt werden. Die Mayener Bogenschützen boten ein Bürgerschießen an. Für Kinder verwandelte sich der Irrgarten der Burggärten in ein Paradies: Kinderschminken, Olympische Spiele für den Nachwuchs, Spaß und Abenteuer inklusive. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Ein kulinarisches Highlight erwartete die Besucher am Burgaufgang: ein 80 Meter langer Apfelstrudel, dessen Verkauf der Freiwilligen Feuerwehr Mayen zugutekommt. In den Burggärten zeigten die Greifvögel aus Hellenthal um 12.30, 15 und 17 Uhr ihre majestätischen Flugkünste. Auf dem oberen Marktplatz begeisterten historische Traktoren die Liebhaber alter Landtechnik.

Ein ökumenischer Gottesdienst durfte nicht fehlen.

Ein 80 Meter langer Apfelstrudel wurde am Burgaufgang verkauft.

Die Zünfte präsentierten sich nicht nur beim Festumzug.