Am Hindernislauf Xletix Challenge in Bad Hönningen beteiligten sich über 5000 Sportler

Trotz Kälte gab es Schlammbäder

Trotz Kälte gab es Schlammbäder

Keine Angst vorm kalten Schlammbad hatten die Teilnehmer der Xletix Challenge in Bad Hönningen.

Trotz Kälte gab es Schlammbäder

Gerade auf den letzten Metern der Power Pipe war Teamgeist gefragt.

Trotz Kälte gab es Schlammbäder

Über das gelungene Event freuten sich der Geschäftsführer Jannis Bandorski (v.l.), Organisatorin Katja Beyer und Stadtbürgermeister Guido Job. HEP

Trotz Kälte gab es Schlammbäder

Ein aktuelles Video zu diesem Thema finden Sie im Internet unter: www.blick-aktuell.tvReinschauen lohnt! Viel Spaß.

Bad Hönningen. „Warum mache ich das immer wieder?“ stand auf der Rückseite des pinkfarbenen T-Shirts von Antje. Und viele Bürger fragten sich, warum machen über 5000 Leute bei Xletix, quasi ein Marathonlauf durch die Natur mit verrückten Hindernissen, überhaupt mit. Das erklärte gegenüber BLICK aktuell die wohl prominenteste Teilnehmerin, die von den Bürgern im Wahlkreis in den Landtag entsandte Abgeordnete Ellen Demuth: „Mich reizt total diese Herausforderung mit den Hindernissen, das ist ein riesengroßer Spaß und den will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und deshalb mache ich mit.“

Dass sie schon wenige Meter nach dem Start, wie fast alle Läufer, in den mit Dreckwasser gefüllten Graben plumpste, und dann pudelnass die acht km mit weiteren 15 Hindernissen lief, machte ihr nichts aus. Warum die Teilnehmer sich bei gerade mal acht Grad Celsius dabei nicht „den Tod holen“, erläuterte Jannis Bandorski, Geschäftsführer der Xletix GmbH: „Beim Laufen wird einem warm, wenn man sich danach schnell umzieht, passiert einem nichts.“

Für entsprechende Umkleidemöglichkeiten und Duschen hatte das Veranstalterteam, zu dem 60 Begleiter, fünf Securityleute, 30 DRKler und 50 freiwillige Helfer aus der Region gehörten, gesorgt. Die Organisation dieser Xletix Challenge (Herausforderung) ist wohl einfach perfekt. Dies lobte auch Verbandsbürgermeister Michael Mahlert: „Das sind Profis und ich habe selten mit solch professionellen Leuten zusammengearbeitet, sie sind hervorragend organisiert. Mir fällt nichts ein, wo man etwas hätte besser machen können.“ Mahlert verwies auch auf die Wertschöpfung dieses riesigen Events: „Dadurch gab es in der Region etliche Übernachtungen und einige Teilnehmer kommen wohl auch wieder.“ Das konnte Stadtbürgermeister Guido Job nur unterstreichen: „Viele kommen richtig von weit her und bei denen bleibt das eine oder andere hängen. Es ist ja auch eine schöne Location, die laufen durch Weinberge, am Schloss Arenfels vorbei, durch eine Kiesgrube und die Natur.“ Dass eine solche Veranstaltung nicht ohne gewisse Schäden abläuft, weiß auch Job, denn die ganzen Hönninger Rheinwiesen mussten, außer dem  Bereich bei Ariendorf wo Start und Ziel war, als Parkplätze dienen: „Für eventuelle Schäden haben die Veranstalter einen Betrag hinterlegt, vielleicht brauchen wir den ja nicht“, vermutete Guido Job, der diese Xletix Challenge auch gerne in den nächsten Jahren wieder in Bad Hönningen hätte. Dass dies ziemlich wahrscheinlich ist, sagte Organisatorin Katja Beyer: „Bad Hönningen liegt sehr zentral zwischen Koblenz und Köln und man ist hier sehr entgegenkommend mit allen organisatorischen Hilfen, die wir brauchten. Wir sind sehr zufrieden mit Bürgermeister, Ordnungsamt, Feuerwehr, DRK und Polizei, eine wunderbare Zusammenarbeit.“

Im nächsten Jahr geht der Termin wegen des Wetters wohl weiter in Richtung Sommer, denn jetzt war typisches Aprilwetter mit Regen und trockenen Phasen. Das schien die Xletixer nicht zu stören, schließlich gingen die meisten ja schon nach dem Start in Dragon’s Ditch baden und in den Dreck, weil sie den Sprung über den Graben nicht schafften. Es gab drei Kategorien von Hindernisläufen: S-Distanz mit circa acht Kilometern und 15 Hindernissen, (Startgebühr 79 Euro), M-Distanz mit circa 16 Kilometern und 25 Hindernissen (89 Euro) und L-Distanz mit circa 18 Kilometern und 30 Hindernissen (99 Euro). Schließlich verschlingt schon die Einrichtung der Strecke mit den Hindernissen riesige Geldsummen.

Dennoch sind die Xletix-Veranstaltungen – der Name kommt von extrem athletisch – sehr beliebt, denn die in Berlin am 21. Mai ist bereits jetzt schon ausverkauft. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist etwa zwei Drittel zu ein Drittel. Die Kernkunden von Xletix  sind zwischen 25 Jahren und 45 Jahren alt. Bemerkenswert ist eine deutliche Steigerung des Businesszweigs, denn es nehmen immer mehr Unternehmen bei einer Xlextix Challenge teil, um so den Zusammenhalt im Team unter den Kollegen zu stärken, was noch immer in vielen Unternehmen zu kurz kommt.

An Start und Ziel, die sogenannte Base, gab es denn auch für die Gäste viel zu sehen und zu erleben. Vor dem Start, es wurde immer nur eine gewisse Zahl von Läufern in den umzäunten Bereich gelassen, machten sich die Teilnehmer erstmal warm, nach Anweisung eines Animateurs unter viel Musik und noch mehr Disconebel. Etwa alle 20 Minuten startete eine Gruppe und schon bald näherten die ersten sich schon dem Ziel. Doch davor galt es die Power Pipe zu bewältigen. Das ist eine viereinhalb Meter hohe Rutsche, die oben senkrecht ist, und dann nur mit Hilfe der herabhängenden Seile bewältigt werden kann. Viele erreichten das Seil nicht und ab ging es wieder nach unten. Wer es fast geschafft hatte, konnte oben auf nette Helfer zählen, die einen auf das Holzgerüst hievten. Nebenan stand die Super Swing, ein Stahlgerüst, an dem fünf Meter lange Seile hingen. Nach Tarzanart sollten die X-Athleten sich am Tau über den Schlammgraben schwingen. Den meisten, die nach dem anstrengenden Hindernislauf völlig fertig waren, gelang das nicht, sodass sie erneut ein Schlammbad nahmen. Schließlich kam man, am besten im Team, im Ziel an in euphorischer Stimmung den eigenen Schweinehund überwunden und seine Grenzen ausgelotet zu haben. Und dann standen da schon die halben Liter Bier bereit, natürlich alkoholfrei, und danach ab ins Duschzelt, zum Umziehen und um die Belohnung in Form von T-Shirt und kleinen Erinnerungen abzuholen.