Allgemeine Berichte | 24.03.2025

Kabarettist Matthias Ningel begeistert im Kapuzinerkloster

Über musikalische, kosmische und menschliche Harmonie

Kabarettist Matthias Ningel konnte mit seinem neuen Soloprogramm die Zuhörerschaft im Kulturzentrum Kapuzinerkloster erneut begeistern. Fotos: TE

Cochem. Musiker, Liedermacher, Texter, Musiktheoretiker, Humorist und vor allem Kabarettist. Das alles vereint der vielfach ausgezeichnete Bühnenjunkie Matthias Ningel in einer, nämlich seiner Person. Im Rahmen seines neuen Soloprogramms, das kürzlich auch die Besucher des Kulturzentrums Kapuzinerkloster mit Begeisterung verfolgen, avanciert er zusätzlich zum harmonischen Comedian.

Denn mit seinen neuen humorvollen Gefühlsausbrüchen zu eigener Klavierbegleitung, versucht er Harmonie unter die Menschen, in die Politik, sowie in die Natur und die Musik zu bringen. Dabei kommt er nicht umhin, diese von der Disharmonie mit herrlich spitzzüngigen und zum Teil derben Versen zu trennen. Parallel dazu entlockt er seinem Musikinstrument deftig markanten Tastatursound, der sich sowohl als musikalisches Beben wie auch als sanfte Streichelmusik offenbart und sich in ihrer jeweiligen Form trefflich in die mahnenden und lobenden Verbalattacken von Ningel einfügt.

Dabei werden auch grenzenloses Wachstum, der Raubbau am Planeten Erde, sowie der Klimawandel thematisiert: „Ich habe mir mit der Trennscheibe den Finger abgeflext – Scheiß drauf, Hauptsache die Wirtschaft wächst!“ Oder: „Ein Troll hat mich in Friedrich Merz verhext – Scheiß drauf, Hauptsache die Wirtschaft wächst!“ Und zum Megahit „When you say nothing at all“, von Ronan Keating, intoniert Ningel den melodischen Wettbewerb zwischen einem Sänger und einer Spargelschälmaschine. Ein liebevoll sanftes, wie amüsant kreischendes Gaudi für die Zuhörerschaft. Harmonie sollte sich nach seiner Ansicht auch dann einstellen, wenn man einem Tyrannen die Eier abschneidet. Während das Muskellied „Mein guter Schnuckelhase macht gerade Massephase“ den extrem aus dem Ruder laufenden Speiseplan eines Bodybuilders und seiner diesbezüglich verzweifelten Lebensgefährtin in den Fokus rückt, sieht man beim Publikum die ersten Lachtränen.

Die fließen auch weiter, wenn besagter Bodybuilder den Kühlschrank leergefressen hat und sich seinem „Öl einreiben zwischen den Hantelscheiben“ hingibt. „Nur für Freunde des subtilen Humors“, bemerkt Ningel grinsend dazu. Dieses Grinsen verabschiedet sich aus seinem Gesicht als er zum Sound eines Synthesizers, hellem Glockenklang und Soldatenaufmarschgeräusch seinen Song „Schicht um Schicht“ präsentiert. In diesem verarbeitet er doppeldeutig die Geschichte eines Hauses in den vergangenen 100 Jahren, wobei er dieses Schicht für Schicht, angefangen mit dem Laminatboden, abträgt. Beim Saunalied mit Aufguss kommen die Zuhörer nur schwer aus dem Lachen heraus. Gleiches passiert ihnen bei „Heute bleibt keine Hose trocken, wir saufen Bier und Schoppen!“ Weiterer Höhepunkt: Ningels Hörspiel über seine Nierenkolik mit festsitzendem Nierenstein, der ihn auf der Suche nach einem hilfsbereiten Urologen in einer Schmerzodyssee durch die Flure eines Krankenhauses kriechen lässt.

TE

Der vielfach ausgezeichnete Allrounder in Sachen musikalischer und kabarettistischer Bühnenpräsenz nahm das Thema Harmonie aufs Korn.

Der vielfach ausgezeichnete Allrounder in Sachen musikalischer und kabarettistischer Bühnenpräsenz nahm das Thema Harmonie aufs Korn.

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Kabarettist Matthias Ningel konnte mit seinem neuen Soloprogramm die Zuhörerschaft im Kulturzentrum Kapuzinerkloster erneut begeistern. Fotos: TE

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