„Currywurstfestival“ und „ChocolART“ mit einem gemeinsamen Nenner
Verkaufsoffener Sonntag mit Currywurst und Schokolade

Neuwied. Ungeplant aber die konsequente Antwort auf den Trend des Jahres 2024 gaben die Chocolatiers und überraschenderweise die Imbissbetreiber, auf dem „Currywurstfestival“ und „ChocolART“. Die Rede ist von Dubai-Schokolande in jeglicher Form. Während das Erscheinen im Süßwarenbereich nicht überraschte, verblüffte die Bratwurst mit Curry- und Schokoladensoße sowie Pistaziencreme mit einer Garnitur aus Engelshaar und gehackten Pistazienkernen. Insofern erwies sich das Dubai-Thema als perfekte Klammer um das „Currywurstfestival“ und „ChocolART“. Das „Currywurstfestival“ ist seit 2007 der Aufhänger für den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres. Einkäufer mit dem Glück letzter Winter-Schnäppchen im Ausverkauf oder gerade eingetroffener Frühjahrstrends pausierten an den über fünfzig Ständen. Umgekehrt nutzten Currywurst- und Schokoladenfans, die für das bundesweit einmalige Erlebnis nicht selten weite Anfahrten in Kauf nahmen, die Gelegenheit für ein Shopping in den Läden und Boutiquen. Dass das „Currywurstfestival“ auch nach fast zwanzig Jahren ein Veranstaltungsexot ist, bewies das Interesse überregionaler Medien. Eigentlich war das „Currywurstfestival“ aus der Taufe gehoben worden, um den heimischen Imbissbetreibern ein eigenes Forum zu bieten. Zunächst noch von einer bunten Schar Marktschreiern begleitet, wurde das Festival schnell zu einem rasant wachsenden Selbstläufer. 31 Schausteller, Imbissbetreiber und Metzger aus nah und fern waren an diesem Wochenende dabei. Hinzu gesellten sich 21 Chocolatiers, Gebäck-, Pralinen- und Süßwarenstände aus Deutschland, Benelux und sogar Italien. Als „ChocolART“ gastieren sie in kühlen Monaten, durch mehrere deutsche Städte. Die Deichstadt wurde 2019 in den Tourplan aufgenommen. Weil das Geschäft nicht ganz so gut lief, die Neuwieder auf das „ChcolART“ aber nicht verzichten wollten, führte das Neuwieder Stadtmarketing beide Veranstaltungen zusammen.
Herausforderung für Besucher
Manchen Besucher stellte das vor Herausforderungen. „Erst was Herzhaftes und im Abgang Schokolade“, schlug Tilo Bach seinen Freunden vor. „Lieber erst was Süßes, dann kommt ganz schnell die Lust auf das Herzhafte“, meinte sein Freund Christian und die Diskussion der Freunde aus Horhausen kam in Gang. Einig geworden über die Gangfolge, standen die Besucher schon vor der nächsten Herausforderung. Schließlich gab es nicht nur 31 Imbissbetreiber zu entdecken, sondern jeder von ihnen hatte mindestens ein duzend Varianten zur Auswahl. Hinter der „wilden Hilde“ verbarg sich eine leicht scharfe Sauce mit süßer Tomate und Himbeere. In eine ganz andere Richtung ging die Currywurst „Jacky“ oder die Sauce eines Imbissbetreibers von der Mosel, die mit Riesling verfeinert war. Aus dem Schilderwald stach „die mit dem Blubb“ hervor. Diese pikante Currywurst wurde mit Blattspinat und Parmesan serviert. Apropos serviert: Manche Anbieter machten es den Kunden etwas leichter. Sie boten zur Wurst gleich mehrere Saucen auf einem Teller an. Im Vorteil war, wer wie die Westerwälder Jungs, in der Gruppe unterwegs ist. „Wir machen es wie beim Spanier mit den Tapas. Jeder holt eine andere Currywurst und jeder probiert bei jedem“, berichtete Tilo Bach. Die Geschmacksvarianten fanden einen Multiplikator im Fleisch. Neben Schwein und Rind, gab es die Wurst aus Lammfleisch, Wild oder heimischen Heckrind sowie Geflügel. An Veganer war ebenfalls gedacht: Sie genossen die fleischlose Currywurst, ersetzt durch Tofu, Linsen oder Kichererbsen. An den Ständen mit „feurig“ und „Scoville“ gekennzeichnet, trafen sich all jene, denen scharf nicht scharf genug ist. „In diesem Jahr möchte ich die 1.000 Scoville Marke reißen“, gab sich Ralf Weber zuversichtlich. Als Feuerwehr in Sachen „Durst löschen“ konnte wieder einmal auf den Festausschuss der Stadt Neuwied gezählt werden. Die ehrenamtlich Aktiven aus mehreren Vereinen betrieben den traditionellen Bierbrunnen. Die Durstigen taten nebenbei noch gutes, kommt ein Teil der Einnahmen doch dem Rosenmontagsumzug zugute.
Süße Versuchung
Bei den Ausstellern von „ChocolART“ lockten süßen Versuchungen in allen Varianten. Bereitwillig boten die Standbetreiber den Interessierten Kostproben ihrer Köstlichkeiten. Gern auch in flüssiger Form als Choco-Sekt oder Choco-Likör. Chocolatiers und Nougat-Manufakturen verwiesen auf die eigene Herstellung nach spezieller Rezeptur. Neben bekannten Gesichtern aus den Vorjahren bot „ChocolART“ viel neues. Darunter den Confi-Cup. Dahinter verbargen sich frische Früchte im Plastikbecher, zu denen man sich eine der Schoko-Saucen und ein Topic individuell zusammen stellen konnte. Bei trocken-kaltem, stellenweise sonnigen Wetter waren das „Currywurstfestival“ und „ChocolART“ einmal mehr ein Publikumsmagnet. Zu Stoßzeiten bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen. Da war es gut, dass das Stadtmarketing erstmalig das Sulzbacher-Rondell einbezog und den Markt auf diese Weise etwas entzerrte. Großer Beliebtheit erfreute sich das große Festzelt auf dem Luisenplatz. Bei frostigen Temperaturen konnte man hier in aller Ruhe essen und sich aufwärmen.
FF

Den süßen Verführungen und Verlockungen von „ChocolART hielt“ niemand stand.

Zum verkaufsoffenen Sonntag freuten sich die Händler über großen Zuspruch und reges Interesse.

Selbst gemachter Nougat in allen Variationen und Geschmacksrichtungen.

Für sein einzigartiges „Currywurstfestival“ ist Neuwied über die Region hinaus bekannt