Cäcilia-Hütte auf dem Mühlenberg wurde offiziell eingeweiht

Von der traurigen Brandruinezum strahlenden Blockhaus

Von der traurigen Brandruine
zum strahlenden Blockhaus

Bürgermeister Andreas Geron und die Sänger von Cäcilia und Eintracht bei der offiziellen Einweihung.

Von der traurigen Brandruine
zum strahlenden Blockhaus

Schmuckstück auf dem Mühlenberg: Die neue Cäcilia-Hütte im finnischen Blockhausstil. Foto: BL

Von der traurigen Brandruine
zum strahlenden Blockhaus

Das Glaswappen des Kreises überreichte Beigeordneter Friedhelm Münch an MGV Chef Michael Griehl.

Sinzig. Von der traurigen Brandruine zum schmucken und strahlenden Blockhaus: So könnte man die jüngste Geschichte der Cäcilia-Hütte auf dem Sinziger Mühlenberg zusammenfassen. Jüngst wurde das Domizil der Chorgemeinschaft aus dem MGV Cäcilia und der Eintracht Bad Bodendorf und das beliebte Ausflugslokal auf dem Mühlenberg ganz hochoffiziell eingeweiht.

Zur Erinnerung: Im September 2016 war die Hütte nach einer Brandstiftung vollkommen abgebrannt. Ein herber Schlag nicht nur für die Sinziger, sondern auch für Wandererfreunde aus der gesamten Region. Denn die Cäcilia-Hütte auf dem Mühlenberg war „schon immer“ sozusagen eine allererste Adresse. Ihre Pforten geöffnet hat die neue Hütte übrigens bereits seit Anfang Dezember, wobei die neue Pächterin Beatrix Freund die Regie führt. Jetzt folgte dann die offizielle Einweihung mit „voller Hütte“. Die gemeinsame Einsegnung erfolgte durch Pfarrerin Kerstin Laumann und Dechant Achim Thieser.

Viele Erinnerungen zerstört

Durch die Brandstiftung wurde nicht nur die erste Cäcilia-Hütte die bereits 1976 eingeweiht worden war zerstört, sondern auch viele Erinnerungen der Sinziger Bürgerschaft und der Wanderer aus nah und fern. Sinzig Bürgermeister Andreas Geron hob dies besonders hervor und hatte auch seine eigene kleine Geschichte. Denn auf der Cäciliahütte hatte er seine Frau Esther kennengelernt.

Am Entstehen der neuen geräumigen Hütte im Blockhausstil, die aus finnischer Produktion stammt, waren viele Sinziger Vereine und Institutionen und auch Gerons Amtsvorgänger Wolfgang Kroeger entscheidend beteiligt. Aber auch die Kreisverwaltung spielte mit. Die Genehmigung für den Neubau im Außenbereich war sozusagen im Rekordtempo dar. „Wenn man etwas wirklich will, kann es auch schnell gehen“, meinte Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch. Der hatte für MGV-Chef Michael Griehl und Pächterin Beatrix Freund übrigens das Kreiswappen des Kreises dabei. Das alte Wappen war beim Brand zerstört worden.

Aber auch die Sinziger Kommunalpolitik aus Stadtrat und Ortsbeirat hatte Einigkeit demonstriert. Denn von der Versicherung gab es rund 180.000 Euro. Der Neubau war aber erheblich teurer und die Stadt Sinzig musste noch einmal 130.000 Euro zuschießen.

So weit zur neuen Cäcilia Hütte. Doch die Geschichte der Hütte und des in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Feltenturms reicht natürlich viel weiter zurück. Hans Kettler vom MGV Cäcilia hat dies in einer kleinen Chronik etwas zusammengefasst

Von 1968 bis 1995 war Direktor Josef Felten Präsident des MGV Cäcilia. Er hatte schon lange die Idee, auf dem Sinziger Mühlenberg einen Aussichtsturm und eine Hütte zu errichten. Bauingenieur Hermann Terporten lieferte ihm dazu die Entwürfe und Pläne. Am 30. April 1972 konnte der Aussichtsturm mit seinen 58 Stufen und dem herrlichen Rundblick eingeweiht werden. Er wurde nach seinem Hauptsponsor „Feltenturm“ benannt.

Schon bei der Turmeinweihung kündigte Josef Felten seine Pläne an, zu Füßen des Aussichtsturms eine Hütte zu errichten als Stätte für die stadtnahe Erholung, als Ausflugs- und Wanderhütte und Vereinslokal. Die Stadt Sinzig übernahm die Bauherrschaft, den Bau der Hütte übernahmen die Sänger in Eigenleistungen unter Verwendung einer günstig ersteigerten Holzbaracke. Die Bauleitung lag wie schon für den Turm in Händen von Bauingenieur Hermann Terporten.

Der erste Spatenstich für die Hütte erfolgte am 13. Mai 1973 durch Bürgermeister Heinrich Holstein. Am 9. Oktober 1976 konnte die Hütte offiziell eingeweiht werden. Fortan fanden die Chorproben auf der Hütte statt. Bis 2004 wurde die Hütte an Wochenenden und Feiertagen von Sängern und ihren Frauen bewirtschaftet, danach durch Hüttenpächter. Die Cäcilia-Hütte wurde über Sinzig hinaus zu einem beliebten Ausflugsziel mit dem jährlichen Turmfest als Höhepunkt. In der Nacht zum 24. September 2016 wurde die Hütte durch eine Brandstiftung ein Raub der Flammen. Sowohl die Stadt Sinzig mit Bürgermeister Wolfgang Kroeger so schnell wie möglich wieder aufzubauen; sie sollte als „Schmuckstück für Sinzig“ in neuem Glanz erstrahlen.

Stadt Sinzig ist Eigentümerin

Der Stadtrat genehmigte auf seiner Sitzung am 26. Januar 2017 den Neubau in Form eines Holzblockhauses. Das Richtfest konnte am 13. November 2017 gefeiert werden. Die Bauleitung hatte wieder Bauingenieur Hermann Terporten übernommen. Und ein Schmuckstück ist die neue Cäcilia-Hütte ja alle Mal geworden.

Eigentümerin der Hütte ist die Stadt Sinzig. Durch Nutzungsvertrag hat die Stadt die Betreibung und Instandhaltung der Hütte dem MGV Cäcilia Sinzig übertragen, der mit der Hüttenwirtin Beatrix Freund einen Unterpachtvertrag abgeschlossen hat. Am 1. Dezember 2018 konnte die Hütte für die Besucher wieder geöffnet werden.

Geöffnet ist die Sinziger Hütte übrigens Mittwoch und Freitag jeweils von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr und Samstag und Sonntag von 10:00 bis 22:00 Uhr. Letzteres gilt auch für Feiertage.