Treffen der Generationen: Engers feiert Kirmes 2016
Wegen der Kirmes von Kamerun nach Engers zurück
Engers. Wieder einmal unvergessliche Tage in Engers: Der Hauptjahrgang 1995/6 hatte zur Kirmes eingeladen, und wie immer feierten alle Generationen gemeinsam mit. Den verzogenen Mitgliedern der Jubiläumsjahrgänge war kein Weg zu weit. Allen voran Jonathan Kohl. Das Mitglied aus dem Hauptjahrgang hatte extra seinen Auslandsaufenthalt in Kamerun/Afrika unterbrochen, um dabei zu sein. „Unsere Erwartungen sind übertroffen worden“, berichteten Semiramis Ramseger und Christoph Weber strahlend. Das Präsidentenpaar des Hauptjahrgangs konnte mit dem Verlauf der Kirmes mehr als zufrieden sein. Zum Kirmesumzug gab es viel Lob und Anerkennung der anwesenden Ex-Präsidentenpaare.
Es gab eine eins für die Krone, Fips aus Biene Maya und eine eins für den Kirmesbaum, der prächtig-perfekt gewachsen war und schadlos aus dem Wald in den Flecken gebracht werden konnte. Den einen großen Höhepunkt gab es für den Hauptjahrgang nicht. „Eigentlich ist jeder Programmpunkt ein Höhepunkt für uns“, so Semiramis Ramseger. Dennoch hielt die Kirmes für sie und ihre Jahrgangsmitglieder schöne Überraschungen bereit: „Den Kommers mit den Eltern, Helfern und Unterstützern hatten wir bislang noch nicht gekannt“, so die Jahrgangspräsidentin. Komplettiert wird der Hauptjahrgang 1995/6 von Heiko Brücker, Stefanie Böckling, Christian Didi, Fabian Distelkamp, Vanessa Düngen, Anna Hahn, Jonathan Kohl, Pascal Ley, Manuela Mehlbreuer, Lucas Oster, Joshua Pütz, Jasmin Retterath, Elena Schunkert, Miriam Thiel, Katharina Weber, Jennifer Wilbert und Max Würsch. Kirmes in Engers, das ist auch immer ein Stück Ortsgeschichte, die lebendig wird. Daran erinnert der Kirmesumzug in besonderer Weise. Wie immer waren neben dem Haupt-, Vor- und Nachjahrgang wieder zahlreiche Jubiläums Jahrgänge am Start. Der Jahrgang 1927/28 richtete vor 65(!) Jahren die Kirmes aus. Damals, erinnern sich die wenigen Verbliebenen, war noch vieles anders. Einen Kirmesumzug gab es aber damals auch schon. Seinerzeit stellten die jungen Frauen und Männer je zwei Kirmesbäume an heute unvorstellbar einundzwanzig(!) Gasthäusern auf. Kirmes in Engers, das ist ein über Generationen gelebtes Brauchtum, bei dem es nicht unerheblich ist, ob man Grün/Weiß oder Rot/Weiß ist. Es soll sogar Eltern geben, die ihre Nachwuchsplanung danach auslegen. Der Großvater von Kirmespräsidentin Semiramis Ramseger und Jahrgangsmitglied Lucas Oster, Gerhard Klassmann feierte seine Kirmes 1961. Eine Kirmes, die aus traurigem Anlass in die Chronik einging. Damals und das ist einmalig in der Geschichte, brannte die Kirmeskrone ab. Mit 50 Jahre feierten die Kriegsjahrgänge 1943/4/5 ein echtes Jubiläum. Engers´ Ortsvorsteher Dieter Neckenig war auch einmal aktiver Teil der Kirmes.
Und als der Kirmespräsident und seine Präsidentin Brunhilde Frindert dem Hauptjahrgang versprechen: „Ihr werdet diese Zeit nie vergessen“, dann wussten sie, wovon sie sprechen. Immerhin war ihr Jahrgang 1955/56 für die Kirmes verantwortlich. „Wir hatten die letzte Eierkrone in der Geschichte der Engerser Kirmes“, erinnerte sich Josef Jachmich aus dem Schuljahrgang 1933. Oftmals bleibt ein Kirmesjahrgang für immer mit einem besonderen Ereignis verbunden. So war es 1996 als der Jahrgang 1975/6 neben der Kirmes den Gewinn der Fußball-EM feierte. Übrigens im gleichen Jahr, als die Mitglieder des aktuellen Hauptjahrgangs geboren wurden. Im EM-Jahr 2016 stand der Fußball gleich mehrfach im Vordergrund.
„Sommermärchen 2006“ titelte der Jahrgang 1985/86. Das Präsidentenpaar Gaby Keuler und Marcel Grätz und sein Leute schoben ein Fußballfeld samt Toren durch Engers. Einmal mehr hatten sich die Jahrgänge zum Umzug wieder originelles einfallen lassen. Mit dem aktuellen Hauptjahrgang bleibt für immer das Regenwetter verbunden. Aber während es im Ahrtal zur Jahrhundertüberflutungen kam und Rock am Ring abgesagt wurde, hatten die Engerser sogar noch Glück.
Unwetter: Engers im Glück
Pünktlich zum Aufhängen der Kirmeskrone machte das Unwetter eine Pause. Nicht anders zwei Tage später, als die Jahrgänge im Regen zum Aufstellplatz liefen. Erst einmal angelangt, wurde es plötzlich sonnig und die mitgeführten Regenschirme leisteten nun ihren Dienst als Sonnenschirme. Das Wetter war am Wochenende in aller Munde.
Und wie manche Jahrgangspräsidenten erzählten, spielte es in der Vergangenheit so manche Kapriolen. „Die 40 Grad vor vierzig Jahren waren auch nicht gerade angenehm“, sagte der Blues Brother aus dem Jahrgang 1955/6. Eine Besonderheit stellte der Jahrgang 1943/44 dar. Nicht nur, dass die Damen und Herren ihre Kirmes vor genau fünfzig Jahren feierten. Für den Umzug baute Jahrgangsmitglied Gerhard Kausen die damalige Krone, ein Wetterhäuschen, auf einem Motivwagen nach. Dass die Temperaturanzeige treffgenau bei 27 Grad eingestellt war, muss Intuition gewesen sein. Extra für das goldene Jubiläum hatten sich die 1943/44er Festkleidung anfertigen lassen. Genau 42 Blusen und Hemden. Wer in Engers einmal gemeinsam Kirmes gefeiert hat, verliert sich eben nie aus den Augen. FF
Der Jahrgang 43/44 feierte seine Kirmes vor 50 Jahren und erinnerte mit dem Kronennachbau eines Wetterhäuschens daran.
Semiramis Ramseger und Christoph Weber führten den Hauptjahrgang 95/96 als Präsidentenpaar an.
Nein nicht die Feuerwehr. Dieser Jahrgang war mit einem fahrenden Durstlöscher unterwegs.
Im EM Jahr 2016 stand der Fußball im Mittelpunkt. Der Jahrgang 1985/6 ließ das Sommermärchen aufleben.
