
Am 04.07.2025
Allgemeine BerichteEin Schattenspender mit Geschichte: Baum muss aus Sicherheitsgründen weichen
Weindorf Koblenz: 100-jährige Buche muss gefällt werden
Koblenz. Im Weindorf steht eine gravierende Veränderung bevor: Eine etwa 100 Jahre alte Rotbuche, die den Innenhof des historischen Ensembles beschattet, muss aufgrund eines Pilzbefalls gefällt werden. Der holzzersetzende Lackporling hat den Baum erheblich geschädigt.
Da die Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben ist, haben die Baumexperten der Stadtgärtner entschieden, den Baum in den kommenden Wochen aus Sicherheitsgründen zu entfernen. Ein Abwarten bis zur geplanten Sanierung des Weindorfs im Oktober sei nicht verantwortbar.
Die Rotbuche wurde vermutlich um das Jahr 1925 gepflanzt – im gleichen Zeitraum, in dem das Weindorf zur „Reichsausstellung Deutscher Wein“ im Rahmen der Feiern zur 1000-jährigen Zugehörigkeit des Rheinlands zu Deutschland errichtet wurde. Das Ensemble besteht aus vier Fachwerkhäusern, die sich um einen Innenhof gruppieren, und steht heute unter Denkmalschutz. Mit ihrer Höhe von etwa 17 Metern überragt die Buche die Dächer der Fachwerkhäuser deutlich. Durch den Verlust ihres Schattens verliert der Innenhof eine seiner prägenden Eigenschaften. Stadtbaummanager Stephan Dally kündigte an, dass gemeinsam mit dem Zentralen Gebäudemanagement über den besten Zeitpunkt für eine Nachpflanzung eines ortsbildprägenden Baums entschieden werde.
Der Lackporling (Ganoderma applanatum) gilt als Schwächeparasit, der Weißfäule insbesondere an Laubbäumen wie Buche und Eiche verursacht. Die Fruchtkörper des Pilzes bilden sich meist an bereits vorgeschädigten Bäumen zwischen Sommer und Spätherbst. Im Fall der Rotbuche im Weindorf ist der Pilzbefall deutlich sichtbar am unteren Stamm erkennbar. BA

Der Lackporling ist ein Schwächeparasit und verursacht eine Weißfäule zumeist auf Laubbäumen.