Der schwäbische Kabarettist Christoph Sieber gastierte in Bad Breisig
Weltaufgang in der Jahnhalle
Bad Breisig. Manchmal hilft nur eins: Weitermachen! So sieht das auch Christoph Sieber, der sein gleichnamiges Programm vergangenen Samstag in der Bad Breisiger Jahnhalle präsentierte. Der Wahlkölner, der 2020 den Platz Jürgen Beckers im WDR Kabarettformat „Mitternachtsspitzen“ übernommen hat, spielte an diesem Abend vor vollen Reihen! Nahezu alle Tickets für die Veranstaltung waren im Vorfeld ausverkauft. Um 20 Uhr betritt Sieber die Bühne, kaum, dass der letzte Gong verhallt ist. Wie von dem Kabarettisten gewohnt, beginnt nun ein Streifzug durch das aktuelle politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen. Das Eis in der Bad Breisiger Jahnhalle ist in Windeseile gebrochen. Obwohl er mit diesem Programm seit Januar des letzten Jahres auftritt, lässt er es sich natürlich nicht nehmen, auch Bezug auf aktuelle Themen zu nehmen. So findet die Wiederwahl Donald Trumps, die Wahl von Friedrich Merz und natürlich die Papstwahl Erwähnung. Neben klassischen Stand-up-Monologen, lockert Sieber den Abend immer wieder auf, indem er in verschiedene Figuren schlüpft, Poetry Slam-Texte und Musikeinlagen vortrug. Letztere gerne mit der Unterstützung des Tontechnikers Manu. Nach guten zwei Stunden geht das Licht an. Die kurzweilige Show und Zugabe sind vorüber, kaum ein Thema, das nicht besprochen wurde. Die Gäste sammeln sich an den Stehtischen am Eingangsbereich der Halle oder machen sich auf den Weg nach Hause. Die Irrungen unserer Zeit wurden von Sieber auf komische Art beleuchtet. So manches, vermeintlich Selbstverständliches, infrage gestellt. Dem einen hat er aus der Seele gesprochen, wieder anderen vielleicht nicht. An einem können die Besucher jedoch keinen Zweifel haben, Christian Sieber macht weiter! Aufgeben ist keine Option, da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt. Der allgemeinen Untergangsstimmung zum Trotz verkündet der Kabarettist seine Vision des Weltaufgangs. Das Leben ist zu ernst, um nicht darüber zu lachen.
