Prinzengarde-Corps Ochtendung von 1953 e.V.

Wenn es zählt, kann manauf die Ochtendunger zählen!

Wenn es zählt, kann man
auf die Ochtendunger zählen!

v.l.n.r.: 2. Vorsitzender Kai Engels, Vorsitzender Wolfgang Schmitz, Kassierer Michael Gries. Fotos: Prinzengarde-Corps Ochtendung

Wenn es zählt, kann man
auf die Ochtendunger zählen!

Eine schier endlose Schlange vor dem Verkaufsstand.

Ochtendung. Eine Naturkatastrophe, die vor wenigen Wochen das nördliche Rheinland-Pfalz – insbesondere das Ahrtal – und Teile des angrenzenden NRW mit unfassbarem Ausmaß heimsuchte, hat die unmittelbar Betroffenen vor schier unlösbare Probleme gestellt und nicht nur sie tief erschüttert. Kannten die meisten doch solche Ereignisse bisher nur aus den Medienberichten, wenn es Gebiete weit weg von der Heimat betraf. Man nahm sie zur Kenntnis, sprach darüber, doch die persönliche Betroffenheit hielt sich in der Regel in Grenzen. Diesmal war es anders; nur wenige Kilometer entfernt, quasi vor der eigenen Haustür, ein Ereignis, mit dem niemand gerechnet hatte und auch niemand rechnen konnte. Die Natur zeigte sich von ihrer hässlichen Seite, eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, mit Tragödien menschlicher und auch existenzieller Art!

Im Rahmen der spontan einsetzenden Welle der Hilfsbereitschaft hat sich auch die Ochtendunger Prinzengarde Gedanken gemacht, wie man auch als Karnevalsverein seiner sozialen Verpflichtung gerecht werden und ein Scherflein für die Menschen im Katastrophengebiet beitragen könnte.

„Wir wollen helfen“ – unter diesem Motto liefen dann die Ideen, die Planungen, die Vorbereitungen, die Werbung und auch die Umsetzung für eine Aktion der Ochtendunger Prinzengarde an, mit der man den Geschädigten der Flutkatastrophe unbürokratisch finanzielle Unterstützung zukommen lassen wollte.

Was lag dabei näher, als die allseits beliebte „Rosenmontags-Erwes-Sopp“ zu einer anderen Jahreszeit als der 5. zu kochen, der Ochtendunger Bevölkerung zum Kauf anzubieten und den Erlös für die Flutopfer zu spenden.

Gesagt, getan, der 11. September wurde als Aktions-Tag festgelegt und die vorbereitenden Maßnahmen zügig in Angriff genommen. Mit Begeisterung und höchstem Engagement waren alle Aktiven mit ihren Familien bei der Sache; dennoch stellte sich eine zunehmende Nervosität ein, denn anders als traditionell zur Winterzeit an einem Rosenmontag kamen die Bedenken und Fragen auf:

- Wird ein Eintopf – eine so genannte „dicke Suppe“ – in der wärmeren Jahreszeit von der Bevölkerung im erforderlichen Umfang angenommen und gekauft?

- Hoffentlich wird die recht empfindliche Erbsensuppe bei evtl. sommerlichen Temperaturen nicht sauer?

Doch der Aktion entsprechend hieß es schlussendlich: „unprobiert schmeckt nichts und jetzt müssen wir da durch“.

Nun war er da, der 11. September; die Werbetrommel war facettenreich gerührt, die Suppe fertig und zum Verkauf bereit. Und dann der Wahnsinn! Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart bildete sich vor dem Verkaufsstand eine schier nicht enden wollende Schlange von Bürger*innen aus Ochtendung und Umgebung, die sich dann mit stoischer Geduld mit Töpfen und sonstigen Behältnissen Schritt für Schritt nach vorne arbeiteten, um dann endlich die Suppe in Empfang nehmen zu können. Binnen kürzester Zeit war die zur Verfügung stehende Menge bis auf einen kleinen überschaubaren Rest verkauft.

Spendenbereitschaft

war enorm hoch

Und kaum jemand, der nur den regulären Kaufpreis zahlte; die Spendenbereitschaft war enorm hoch! Einfach nur fantastisch!

So waren denn die im Vorfeld aufgekeimten Bedenken und Fragen kein Thema mehr, alles hat reibungslos funktioniert, Ochtendung ist einfach klasse!Die ersten vorsichtigen, jedoch unbestätigten Spekulationen hinsichtlich der möglichen Spendensumme machten die Runde und so waren die folgenden Tage natürlich von Spannung geprägt, welche Summe denn nun tatsächlich gespendet werden könnte. Nachdem der Kassierer dem Vorstand dann in einer Sitzung das Zahlenmaterial vorgelegt hatte, konnte letztendlich stolz verkündet werden, dass die unfassbare Summe von 5.555 Euro an den „Fluthilfe Bürgerfonds der Verbandsgemeinde Adenau“ überwiesen werden und von dort unbürokratisch an die Menschen in Not verteilt werden kann! 5.555 Euro, da stellt sich sicherlich so mancher die Frage, wie sich dieser, in den kühnsten Träumen nicht erhoffte und erwartete Betrag zusammensetzt? Gerne möchte die Prinzengarde-Corps Ochtendung auch dies hier mit der gebotenen Transparenz offenlegen: Fest steht, dass der Suppenverkauf alleine diese enorme Summe nicht möglich gemacht hat! Es stand jedoch von vorneherein fest, dass die Prinzengarde sämtliche Kosten für das Kochen der Suppe (alle Zutaten, Gas etc.) und auch die Kosten für die Würstchen aus der Vereinskasse übernimmt, d. h. die Einnahmen fließen 1 : 1 in den Spendentopf. Hinzu kommen Gelder resultierend aus der Spendenbereitschaft der Käufer*innen, da – wie bereits zuvor erwähnt – kaum jemand nur den reinen Kaufpreis bezahlte und zumeist großzügig aufgerundet wurde. Zusätzlich wurde der Gewinn aus dem Getränkeverkauf hinzugerechnet. Letztendlich hat es sich dann der Verein nicht nehmen lassen, die Summe auf die närrische Zahl von 5.555 Euro aufzustocken!

Zum Abschluss der Hilfs- und Spendenaktion ist es der Prinzengarde ein tiefes Bedürfnis, an dieser Stelle noch einmal Danke zu sagen. Dankeschön an alle, die in irgendeiner Form zum Gelingen dieser Hilfsaktion beigetragen haben. Sei es durch den Kauf der Suppe aber auch durch die Arbeitsleistung der vielen Helferinnen und Helfer. Die Prinzengarde-Corps Ochtendung ist einfach nur stolz auf Ochtendung und auch auf den Verein!