Der Lagerraum der Zeltlagergemeinschaft Ahrbrück wurde von der Flut völlig zerstört -die Hoffnung möchte man dennoch nicht verlieren

„Wir haben einen Totalverlust“

„Wir haben einen Totalverlust“

In Ahrbrück an der Ahr lagerten die Materialien für das Zeltlager. Foto: privat

„Wir haben einen Totalverlust“

Das Zeltlager von oben. Foto: privat

Ahrbrück. Eigentlich wäre der LKW mit den großen Zelten, der mobilen Küche, den Sitzbänken und Tischen am 14. Juli raus aus Ahrbrück in Richtung Eifel gewesen. Doch das traditionsreiche katholische Zeltlager wurde vom Leitungsteam abgesagt – Corona. So befand sich das ganze Hab und Gut in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli an seinem angestammten Platz, dem Keller des Pfarrhauses in Ahrbrück. Keine 50 Meter von der Ahr entfernt. Die Wassermassen haben ganze Teile des Aufbewahrungsraums weggespült, alle darin befindlichen Materialien wurden unbrauchbar. Jetzt fangen die Ehrenamtlichen wieder bei null an. Doch aufgrund vieler Sach- und Geldspenden schauen sie optimistisch in die Zukunft und haben ein klares Ziel: Das Zeltlager, das seit 1972 besteht, soll in diesem Jahr am 22. Juli starten.

„Bereits 2016 waren wir schon mal von einem Hochwasser betroffen. Da lag der Schaden bei etwa 5.000 Euro“, blickt Lagerleiter Stefan Reuter zurück. „Doch als ich die Ausmaße bei mir Zuhause in Hönningen gesehen habe, war mir klar, dass wir dieses Mal vermutlich nichts mehr retten können“, berichtet er von seinen Eindrücken. „Wir haben einen Totalverlust“, stellt er unumwunden klar. Der Schaden beläuft sich nach Schätzungen auf 75.000 bis 100.000 Euro. „Wir konnten immer noch nicht in den Keller, der auch teilweise weggespült wurde.“ Doch die Feuerwehr teilte ihnen mit, dass die Sachen, die nicht weggeschwommen sind, nicht mehr zu nutzen sind. „Das Material ist über Jahrzehnte gewachsen und gekauft worden.“ Darunter auch viele Spezialanfertigungen wie bei den Küchenelementen. „Die kann man nicht einfach so nachkaufen. Die gibt es nicht von der Stange.“ Jeder der selbst mal an einem Zeltlager teilgenommen hat, kennt selbst gebaute Utensilien, die den Camp-Alltag vereinfachen wie zum Beispiel übergroße Pfannen. Finanzielle Unterstützung erfahren sie von ihrem eigenen Förderverein. Zusätzlich können sie auf die Hilfe einer befreundeten Zeltlagergemeinschaft zählen wie auf viele institutionelle und private Spenderinnen und Spender. Auch die Jugendabteilung des Bistums Trier hat sich mit ihrer Fachkenntnis eingebracht. „Wir haben das Team beraten und unterstützt, etwa in den Fragen nach Förderanträgen und Spendenaufrufen“, berichtet Nadine Göttel, Arbeitsbereich Diözesane Maßnahmen und Ministrantenpastoral. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen stehen auch weiterhin in engem Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort. Eine Übergangslösung zum Unterstellen des neuen Equipments haben die Verantwortlichen von einer örtlichen Firma angeboten bekommen, einen Seecontainer von den Maltesern. „Es ist nicht klar, ob wir unseren Keller noch einmal benutzen können.“ Es ist immer noch viel zu tun. Eigentlich wären sie jetzt schon mitten in der inhaltlichen Planung des Camps. „Doch momentan steht das einfach noch nicht an“, sagt der 36-Jährige. Viele Ehrenamtliche seien selbst von der Flut betroffen. Allerdings können sich alle Kinder und deren Eltern darauf verlassen, dass das bewährte Team wieder ein gutes Programm auf die Beine stellen wird.

Weitere Informationen

Weitere Informationen, auch zu Unterstützungsmöglichkeiten, gibt es auf www.zeltlager-ahrbrueck.de oder per E-Mail an info@zeltlager-ahrbrueck.de. Spendenkonto: Förderverein Zeltlager Ahrbrück, Kreissparkasse Ahrweiler, IBAN DE73 5775 1310 0002 5054 10.