Allgemeine Berichte | 06.12.2017

Freiwilliges Soziales Jahr im Hospiz

Wo es um den Menschen geht

Der 18-jährige Alexander Seibert sieht seinen Dienst im Hospiz als etwas Besonderes an

Alexander Seibert serviert Getränke und Speisen im Wohnzimmer des Hospizes.Hospiz im Ahrtal gGmbH

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Aus Unkel jeden Tag nach Bad Neuenahr zu kommen, ist nicht der nächste Weg. Schon gar nicht für Alexander Seibert, der erst kürzlich den Führerschein gemacht hat. Trotzdem legt der mittlerweile 18-Jährige die Strecke gern zurück, seit er Anfang September sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im stationären Hospiz im Ahrtal begonnen hat. Seine Mutter hat ihn auch auf die Stellenanzeige aufmerksam gemacht. „Dann habe ich mal im Hospiz angerufen, meine Unterlagen eingereicht und mich bei einem Gespräch persönlich vorgestellt“, sagt der gebürtige Bad Godesberger. Schließlich habe er nach dem Schulabschluss im vergangenen Jahr an der Berufsschule in Linz noch nicht so recht gewusst, was er machen solle.

Themen wie Tod und Sterben scheute er nicht, auch wenn er sich vorher damit noch nicht allzu sehr beschäftigt habe. „Aber das ist ein spannendes Thema, und die Arbeit im Hospiz ist nichts Alltägliches, sondern etwas Besonderes“, sagt Alexander Seibert. Mit dem Tod ist er vorher nur durch den Tod seiner Großmutter und vor ein paar Jahren auch seines Großvaters in Berührung gekommen. Man dürfe es sich auch nicht so vorstellen, dass es im Hospiz immer nur um den Tod gehe, sagt er. Im Gegenteil: „Es ist nicht negativ hier, sondern sehr positiv.“ Man teile traurige aber auch viele freudige Momente, und gerade das Team stehe sehr zusammen. „In einem Krankenhaus ist alles viel steriler, und alles ist auf die Krankheit bezogen. Hier geht es sehr viel mehr auch um den Menschen.“ Außerdem sei das Haus noch sehr neu und die Einrichtung modern.

Klar, dass seine Freunde oft nicht wissen, was ein Hospiz ist und dass manche viele Fragen haben, was er dort macht. „Morgens gehe ich erst mal in die Küche, koche Kaffee und bringe den Hospizgästen das Frühstück aufs Zimmer. Auch mittags frage ich, ob und was sie gerne essen möchten.“ Manchmal ergebe sich auch ein längeres Gespräch mit den Gästen. Pflegerische Tätigkeiten gehören nicht zu den Aufgaben des FSJlers, aber die Unterstützung des Hausmeisters bei handwerklichen Tätigkeiten, das Verstauen etwa von Wäsche- oder Lebensmittelanlieferungen, Getränkeservice und Aufräumen im zentralen Wohnzimmer des Hospizes, Tätigkeiten in den Außenanlagen oder die Vorbereitung von Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerten, Tagungen oder Feiern im Mehrzweckraum des Hauses. Er ist überall dort zur Stelle, wo er gebraucht wird und ein Gast oder Zugehöriger vielleicht einen Wunsch erfüllt haben möchte.

„Er ist für uns eine tolle Unterstützung und entlastet uns an vielen Stellen“, sagt Hospiz- und Pflegedienstleiterin Yasmin Brost. Das Tätigkeitsgebiet eines FSJlers im stationären Hospiz könne individuell nach Interessenlage der jungen Leute ausgestaltet werden, denn es gebe ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Bei allen Aufgaben werden die FSJler in das Hospizteam eingebunden, angeleitet und unterstützt. Ihr Freiwilligendienst beinhaltet auch mehrere Fortbildungswochen mit FSJlern anderer Einrichtungen innerhalb der Dienstzeit sowie ein monatliches Taschengeld, Sozial- und Krankenversicherung und Anspruch auf Urlaub.

Was Alexander Seibert nach Abschluss seines Freiwilligen Sozialen Jahres machen möchte, weiß er noch nicht genau, aber „auf jeden Fall was mit Menschen. Das ist einfach abwechslungsreicher, als irgendwo an der Kasse zu stehen oder Regale einzuräumen.“ Er bleibt voraussichtlich bis Ende August 2018 im Hospiz. Bewerbungen für seine Nachfolge nimmt das Hospiz, das entsprechend zertifiziert ist, aber bereits jetzt entgegen.

Interessenten für ein FSJ melden sich beim Hospiz im Ahrtal, Anna Louen, Dorotheenweg 6, Bad Neuenahr-Ahrweiler, E-Mail: anna.louen@hospizimahrtal.de. Infos unter Tel.: (0 26 41) 9 18 75 30, www.hospizimahrtal.de.

Pressemitteilung des

Hospizes im Ahrtal gGmbH

Nach Bedarf rückt er auch die Stühle auf dem Balkon für die Hospiz-Gäste und deren Zugehörige zurecht.

Nach Bedarf rückt er auch die Stühle auf dem Balkon für die Hospiz-Gäste und deren Zugehörige zurecht.

Alexander Seibert serviert Getränke und Speisen im Wohnzimmer des Hospizes.Fotos: Hospiz im Ahrtal gGmbH

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Boomerang : Und nur weil ein paar zu blöd sind sollen alle anderen darunter leiden. Vor allem - die die es treffen soll werden sich mit Sicherheit nicht an das Verbot halten. Die Ossis wussten schon warum sie , vor...
  • StefanBiernot: TOP
  • H. Schüller: Wenn alle o.g. Bäume durch Mistelbefall abgestorben sind, werden Sie merken, dass man Geld nicht essen kann. Und da Mistelbefall von Baum zu Baum springt, geht dieser flächendeckende Verfall schnell.
  • Bertaa: Macht man sich in diesem Land wirklich Sorgen bzw. Gedanken über so etwas? Ich glaube, uns geht es allen viel zu gut.
Dauerauftrag 2025
Stellenanzeige
Anzeige "Null Drama Voll Kasko"
Zintemaat
Weihnachten in der Region
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Empfohlene Artikel

Burgbrohl. An vier Sonntagen im November erhielten Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren wertvolle Einblicke in Selbstschutz und respektvolles Miteinander. Geleitet wurde der Kurs von Murat Aktas vom Reality Fighting System aus Burgbrohl, der den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen die Grundlagen der Selbstbehauptung vermittelte.

Weiterlesen

Bad Breisig. Einstimmig hat der Rat der Verbandsgemeinde Bad Breisig den Haushalt 2026 beschlossen. Hier die nackten Zahlen: Festgesetzt wird im Ergebnishaushalt der Gesamtbetrag der Erträge auf rund 10,7 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen von 11,8 Millionen Euro gegenüber, was zu einem Jahresfehlbetrag von 1,1 Millionen Euro führt. Im Finanzhaushalt beträgt der Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen minus 603000 Euro.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Unbekannte Diebe schlugen auf Friedhof in der VG Wirges zu

Diebstahl auf Friedhof: Grabschmuck von 30 Gräbern entwendet

Helferskirchen. Zwischen Mittwoch, 3. Dezember und Freitag, 5. Dezember, wurden auf dem Friedhof Helferskirchen durch unbekannte Täter insgesamt 30 Gräber angegangen. 24 Bronzelaternen und eine Madonna Figur aus Bronze wurden gewaltsam von den Gräbern entfernt und mitgenommen. Fünf weitere Laternen wurden beim Versuch, diese abzureißen, beschädigt.

Weiterlesen

Beschädigtes Geländer wird instand gesetzt

8.-10.12.: Reparaturarbeiten auf der B 42

Koblenz. Zwischen dem 8. und 10. Dezember 2025 werden auf der B 42 in Höhe Pfaffendorf, in Fahrtrichtung Lahnstein, Reparaturarbeiten an einem beschädigten Geländer durchgeführt.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Daueranzeige
Pelllets
Image
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Kampagne EDL/PV, KW48-50
Weihnachten in der Region / Andernach Mitte Card
Weihnachten in der Region
Weihnachten _Filiale Dernbach
Weihnachten in der Region
Ausstellung
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Altenahrer Sternstunden
Altenahrer Sternstunden