Nachruf

Zum Tod von ErichFabritius, alias „Bullewatz“

Zum Tod von Erich
Fabritius, alias „Bullewatz“

Erich Fabritius.†

Bad Breisig. Erich Fabritius ist tot. Wenn es je jemanden gibt, den man als „Urgestein“ der Quellenstadt bezeichnen kann – Erich, genannt „Bullewatz“, ist es. Am 1. März 1929 geboren, wuchs er in der Familie des Lehrers Franz Fabritius, dessen Frau Christine, zusammen mit seinem Bruder „Waldi“ auf. Er wurde Elektromeister und baute mit seiner Ehefrau Anni ein florierendes Unternehmen der Elektro-Installation auf. Mit Sohn Rolf und drei Enkelsöhnen lebte er in seinen besten Jahren in einer glücklichen Familie. Sport war die große Liebe des jungen „Bullewatz“. Er war schon früh begeisterter Torwart der Meister- Jugendmannschaft des Sportvereins, dann über ein Jahrzehnt Stamm – Keeper in dessen erster Mannschaft. Parallel entwickelte er eine große Leidenschaft für den Gesang im Männergesangverein „Liedertafel“. Bald rückte er in dessen Vorstand auf und wurde schließlich Vorsitzender des großen Chors, der unter seiner organisatorischen Leitung über fünf Jahrzehnte zu höchst bemerkenswerter musikalischer Leistung aufstieg. Er war es, der mit persönlichem Engagement stets für besonders renommierte musikalische Leiter der „Liedertafel“ sorgte. Nebenher stand Erich in unterschiedlichen Aufgaben auf der Bühne des Breisiger Karnevals. Er gehörte zu denen, die seinerzeit die zum Abriss bestimmte Jahnhalle durch persönlichen Einsatz sanierten und sie so den Vereinen als Veranstaltungsort erhielten. Ein Jahrzehnt lang musizierte er in der von ihm mit gegründeten Brassband der Bad Breisiger „Musikfreunde“. Er war Ideenträger, Mitgründer und einer der wichtigsten Organisatoren des Luftsportvereins „Mönchsheide“; hier wurde er auch selbst aktiver Segelflieger. „Bullewatz“ war in seinen besten Jahren ein „Hans Dampf in allen Gassen“ der Quellenstadt. Für die CDU war er lange Jahre Mitglied in lokalpolitischen Gremien. Er half mit einer oft überbordenden Großzügigkeit an allen Ecken und Enden und vielen Bürgern seiner Stadt. Wirtschaftlich wurde ihm schließlich vor allem seine Freigiebigkeit, sein großes Herz zum Verhängnis. Seine über Jahrzehnte erfolgreiche Firma erlitt Schiffbruch, und „Bullewatz“, der so gern und oft gegeben hatte, wurde selbst auf Spenden angewiesen. Er wurde in den letzten Jahren ein unsteter, mittelloser Wanderer durch die Straßen seiner geliebten Stadt und war auf das Verständnis seiner Mitbürger angewiesen. Aber - sie achteten ihn und vermissten ihn bald, als er - dem Alter Tribut zollend – aus dem Ortsbild verschwand. Nun ist die Uhr seines 87-jährigen Lebens abgelaufen und er folgte nach kurzem Leiden seiner im Tod vorausgegangenen Anni. Der Abschied war letztlich für ihn eine Erlösung. Wenn man sein Wirken in der Gemeinschaft resümiert: „Bullewatz“ war ein veritables Original, und mit ihm hat die Quellenstadt einen liebenswerten, verdienstvollen Bürger verloren.