Freundeskreis Neuwied-Matara e. V. wieder im Einsatz in Sri Lanka
Zwei neue Klassenräume am Anura College eingeweiht
Neuwied. Vier Jahre ist es her, seit eine Delegation aus Neuwied die Insel im Indischen Ozean das letzte Mal besuchte und die caritative Arbeit, die in Schulen und Patenfamilien geleistet wird, mit eigenen Augen überprüfen konnte. Digitale Kommunikationswege ließen die Kontakte und die Zusammenarbeit trotz Corona nie zum Erliegen kommen, und so konnte auch in diesen Jahren weiter geholfen, betreut, geplant und umgesetzt werden. Die Singhalesin Ridmi H. Samarawickrama, Patentochter der 2. Vorsitzenden Edeltrud Pinger, lebt seit fünf Jahren in deren Familie, hat ein Duales Bachelorstudium erfolgreich absolviert und engagiert sich als Geschäftsführerin des Freundeskreises, was durch ihre Sprachkenntnisse in Singhalesisch, Englisch und mittlerweile auch in hervorragendem Deutsch von großer Bedeutung und großem Nutzen für die Arbeit des Vereins gilt.
So wurde es auch trotz der großen Distanz möglich, in der wirtschaftlich äußerst prekären Lage des Inselstaates über viele Monate in 2022 eine Art Schulspeisung für die Ärmsten zu organisieren, die PSPS-Vorschule (Princess-Sophie-Pre-School) zu unterstützen, über 40 Patenkindern auch bei den coronabedingten Schulschließungen Online-Förderkurse zu ermöglichen und vieles mehr. Seit gut einem Jahr findet der Unterricht wieder regelmäßig in Präsensform statt, und die gute Begleitung durch den deutschen Freundeskreis und seine Patinnen und Paten bewirkte, dass immer mehr bedürftige Familien ihre Kinder am Anura College anmelden, was zur Raumnot führte.
Zwei neue Klassenräume versprach der Neuwieder Verein und die Bautätigkeiten begannen Ende letzten Jahres. Kleine und große Spenden, ein Zuschuss vom Ministerium in Mainz und der stärkere Euro im Vergleich zur inflationären Rupie in Sri Lanka machten die Finanzierung möglich. Doch mit eigenen Augen zu sehen, was entstanden war, wieder Kinder, Eltern und Lehrer persönlich zu treffen, ihnen Geschenke von ihren deutschen Paten zu überbringen, die in den letzten Jahren neu aufgenommenen Kinder und ihre Familien zu Hause besuchen zu können, das fühlte sich für Edeltrud Pinger - für die es die 19. Reise an den Ort ihrer Projektarbeit war - und ihre drei Begleiter, darunter der Pate Jupp Busch aus Neuwied Engers, wieder richtig gut an.
Und so hatte auch die Schulgemeinschaft am Anura College in der Stadt Matara an der Südküste der Insel alles daran gesetzt, den deutschen Besuchern und Helfern einen würdigen Empfang zu bereiten. Lieder, Tänze, Reden und viele Dankesworte beinhaltete das farbenfrohe Programm. Die neuen Räume wurden begutachtet, für gut empfunden und ihrer Nutzung übergeben. Dieser bunte und fröhliche Rahmen verlor allerdings seinen Glanz beim Besuch der ca. 14 Familien zu Hause, aus denen Kinder in den letzten Jahren nicht ohne Grund für das Patenprogramm vorgeschlagen und aufgenommen wurden.
Oft zeichnet sich folgendes Muster ab: Die Mutter stirbt, der Partner sucht eine neue Verbindung und kümmert sich nicht mehr um das Kind bzw. die Kinder, die dann bei Großeltern, Tanten etc. bleiben, ohne dass eine Verpflichtung zum Unterhalt besteht. Oder: der Vater kommt bei einem Unfall ums Leben, und seine Eltern werfen die Schwiegertochter samt Enkeln aus dem Haus. Räumliche Enge, mangelnde Versorgung, fehlende Unterstützung machen es dem zurückgebliebenen Elternteil oder der Großmutter schwer, das Kind gut durch die Schulzeit zu bringen und eine gesicherte Zukunft zu bieten. Hier ist das regelmäßige monatliche Stipendium von 25 Euro durch die deutschen Paten ein Sechser im Lotto und erleichtert das Erreichen eines Schulabschlusses enorm.
Genau solche Patinnen und Paten sucht der Freundeskreis nun wieder verstärkt und hofft auf „Zuwachs“. Eine Mitgliedschaft im Freundeskreis gibt es für zwei Euro monatlich. Kontakt: www.tsunami-kinder-matara.de / Email: sl.matara@gmx.de/ Spenden an IBAN:DE 58 57450120 00 30041800 / Facebook: Freundeskreis Neuwied-Matara e. V.
