Vulkan-Ladies Koblenz-Weibern
Auf Schatten folgt Licht
Ladies zeigen ihr Können nur am 2. Tag des Lotto-Cups
Koblenz. „Unter ihren Möglichkeiten gespielt“; so könnte das Fazit der dreitägigen Reise der Vulkan-Ladies aus Koblenz/Weibern in das baden-württembergische Ludwigsburg zum 24. Lotto-Cup lauten. Auf dem national wie international hochkarätig besetzten Turnier zeigten neben neun Konkurrenten aus der 2. Liga, Bundesligist Frisch Auf Göppingen sowie einige Erst- und Zweitligisten aus Island, Holland und der Schweiz ihr Können.
Bereits in der mit zwei ausländischen Erstligisten besetzten Vorrundengruppe E mit Spielen à 30 Minuten zeigte sich das spielerische Niveau des Turniers. Durch eine vermeidbare 12:15-Niederlage gegen den Schweizer Erstligisten Amicia Zürich mussten die Folgepartien bereits gewonnen werden, um den Einzug ins Viertelfinale zu realisieren. Mit einer 13:16-Niederlage gegen den niederländischen Vizemeister VCO Amsterdam sowie einer weiteren 14:15-Pleite gegen den ambitionierten Süd-Drittligisten Gröbenzell konnte dieses Minimalziel leider nicht erreicht werden, was auch Trainer Caslav Dincic so sah: „Gegen Amsterdam kann man verlieren, die anderen Spiele hätten wir gewinnen müssen. Uns fehlt es noch an der Abstimmung zwischen Abwehr und unseren Torleuten. Daran müssen wir arbeiten. Ferner konnte Monika nicht wirklich mitwirken, das macht sich bemerkbar“, gab der Trainer auch zu bedenken, dass mit Rechtshänderin Odrowska, die aufgrund eines Magen-Darm Infekts nur deutlich eingeschränkt mitwirken konnte, eine der wichtigsten Spielsäulen ausfiel.
Als somit Gruppenletzter spielte man in der sogenannten Gruppe C gegen drei weitere Turnierteilnehmer die Rangfolgenplätze des Turnieres aus. Die letzte Partie des Samstages fand gegen den zukünftigen Ligakonkurrenten aus Nürtingen statt. Mit 45-minütiger Verspätung wurde das Spiel angepfiffen. Den Vulkan-Ladies waren die Niederlagen zuvor vor allem mental anzumerken, die hohen Temperaturen in der Halle taten ihr Übriges, sollen jedoch nicht als Ausrede für die durchaus vermeidbare 16:18-Niederlage gegen einen der Lokalmatadoren gelten.
„Man darf die Mannschaft jetzt nicht verteufeln“, war aus dem Trainerlager der Vulkan-Handballerinnen zu vernehmen. „Andere Teams geraten bereits bei zwei oder drei Neuzugängen in die Schwierigkeit, diese in die Spielabläufe zu integrieren. Wir haben derer gleich zehn!“ Diese Sicht ist durchaus realistisch, befindet sich das Team aus Deutschlands Vulkanregion schließlich noch im Aufbauprozess nach gerade einmal fünf Trainingswochen.
„Ich habe viele Fehler gesehen, aber auch einige gute Ansätze. Auf diese werden wir morgen aufbauen und es deutlich besser machen“ war das berechtigte, aber auch bereits den Blick nach vorn richtende Tagesresümee von Caslav Dincic am Abend beim gemeinschaftlichen Essen in einem lokalen Brauhaus, und der erfahrene Trainer sollte recht behalten.
Haspro Bayreuth und Saisoneröffnungsgegner Mainz 05 waren die Namen der Teams, die am Sonntag auf den Spielbögen standen.
Und die Koblenzer machten es besser: Ein 16:9-Erfolg leuchtete nach 30 Minuten auf der Anzeigetafel auf, und endlich sah man die strahlenden Gesichter der Vulkan-Ladies, auf die man samstags vergeblich wartete.
Dieser gab die nötige Motivation für das abschließende Rheinland-Pfalz-Derby gegen Mainz 05. „Hart umkämpft, aber verdient gewonnen“, fasste Co-Trainerin Andrea Marenbach den 13:12-Erfolg gegen die 05er treffend zusammen.
So zeigte das Team aus Koblenz/Weibern am zweiten Turniertag doch noch sein mögliches Können. „Ich habe viel ausprobiert, einige Deckungsvarianten getestet und viele Erkenntnisse gewonnen. Dafür ist dieses Turnier ja auch da“, so Trainer Dincic auf der Heimreise. „Wichtig waren für uns die Erfolgserlebnisse vom Sonntag. Wir werden weiter an uns arbeiten und ich glaube, dass wir in den nächsten Wochen weiter zu einander finden werden“, sieht der Serbe die positive Entwicklung in seinem Team.
Vorschau
Bereits kommenden Freitag besteht Gelegenheit, sich mit den positiven Eindrücken aus den Sonntagspartien weiter auf die bald beginnende Zweitligasaison einzuspielen. Dann gibt der letztjährige Vizemeister der dritten Liga West, die HSG Kleenheim, ihre Visitenkarte im heimischen Raum ab. Anpfiff gegen den Ex-Verein der ehemaligen Nummer 22 Franziska Ringleb ist um 20 Uhr in der Sporthalle Moselweiß.
Pressemitteilung
der Vulkan-Ladies
