Barbara Hendricks versprach bei ihrem Besuch die Förderung der Großfeste Koblenz
Bauministerin sagte 2,4 Millionen Euro zu
Koblenz. Staunen und Freude im Ehrenbreitsteiner Festungspark, denn die Stadt Koblenz bekommt 2,4 Millionen Euro geschenkt.
Das Geld ist zweckgebunden
Die hatte Bundesbauministerin Barbara Hendriks natürlich nicht in bar dabei und auch nicht als Bewilligungsbescheid, aber bei ihrem Besuch in Koblenz als feste Zusage für Oberbürgermeister Dr. Joachim Hofmann-Göttig. Das Geld ist aber nicht für die Minimierung der fast 500 Millionen Schulden der Stadt bestimmt, sondern zweckgebunden für die Großfeste Koblenz. Gemeint ist die preußische Befestigungsanlage, bestehend aus Feste Franz (Lützel), Fort Konstantin (Karthause), Fort Asterstein und die Festung Ehrenbreitstein. Nach Gibraltar ist dies die größte Festungsanlage in Europa und wurde daher formell als Denkmal von besonderer nationaler Bedeutung anerkannt. Das Projekt „Großfestung Koblenz - Chance für den Freiraum“ baut auf der gemeinsam mit Bund, Land und Stadt umgesetzten Förderung der Welterbestätte auf. Die Stadt Koblenz will die Großfestung in ihrer Gesamtheit erhalten, in den öffentlichen Freiraum integrieren und erlebbar machen. So sollen die Festungen untereinander mit der touristisch intensiv genutzten Altstadt und den Flussufern über Wege und einem Leitsystem verknüpft werden.
Freude über die gute Nachricht
Anfang Juni gab der Stadtrat der Verwaltung grünes Licht sich für die Förderung von 2,4 Millionen Euro zu bewerben, obwohl die Stadt noch 265.000 Euro bis 2018 selbst aufbringen muss. Im vergangenen Jahr wurden für das 50 Millionen-Bundesprogramm 270 Projekte gemeldet. In Rheinland-Pfalz bekam lediglich das Projekt Sayner Hütte 2,5 Millionen Euro Förderung. „Danke für die gute Nachricht“, sagte Oberbürgermeister Dr. Joachim Hofmann-Göttig: „Ich wusste es nicht, habe aber gehofft. Da im vorigen Jahr unser Antrag wegen der Sayner Hütte knapp gescheitert war, hatten wir ihn nochmals gestellt und es hat geklappt: Unserem Antrag wurde in vollem Umfang entsprochen. Die zehn Prozent von dem 2,65 Millionen Euro-Projekt haben wir im Haushalt eingestellt, brauchen aber noch die Zustimmung des Stadtrats“, erläuterte der Oberbürgermeister.
Fort Asterstein und Feste Franz
Das Geld wird wohl überwiegend für Fort Asterstein und die Feste Franz verwendet. Feste Franz, wo ist die denn? Oberhalb des Lützeler Güterbahnhofs und im Gegensatz zur gegenüberliegenden Festung Ehrenbreitstein nahezu unbekannt. Kein Wunder, liegt sie doch seit zig Jahren im Dornröschenschlaf und ist wegen Einsturzgefahr abgesperrt. Ähnlich, aber nicht ganz so schlimm, ist es beim Fort Asterstein. Natürlich reichen die 2,65 Millionen Euro bei Weitem nicht aus, um die Feste Franz wieder begehbar zu machen und das Fort Asterstein zu sanieren. Während Fort Asterstein zugänglich und nutzbar wird, kann die Feste Franz lediglich sichtbar und ins Wege- und Leitsystem eingebunden werden. Barbara Hendricks konnte fürs Welterbetal aber noch einen draufsetzen:
Neun Millionen für die Loreley
Fünf Millionen Euro gibt es für das Plateau der Loreley, um beispielsweise die innovative Architektur des Hotels, es soll in die Erde versenkt werden, zu ermöglichen. Natürlich freuten sich der anwesende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley und der rheinland-pfälzische Strukturminister Roger Lewentz und versprach: „Das Land wird weitere vier Millionen Euro drauflegen, so dass für die Loreley neun Millionen Euro zur Verfügung stehen.“
BUGA 2031
Lewentz sprach auch die BUGA 2031 im gesamten oberen Mittelrheintal zwischen Koblenz und Bingen an. „Sie bietet einzigartige Chancen im Mittelrheintal das Wir-Gefühl stärken“, führte Oberbürgermeister Dr. Joachim Hofmann-Göttig aus und weiter: „Als Roger Lewentz die Idee einbrachte war ich begeistert. die ganze Region von Bingen bis Koblenz wird BUGA. Die Seilbahn, mit der wir gleich fahren, verdanken wir der BUGA 2011, 90 Prozent der Koblenzer freuen sich, dass es sie gibt. Sie soll aber 2026 abgebaut werden, aber mit dem neuen BUGA-Projekt schaffen wir es dann wohl noch, sie bis '31 zu erhalten. Warum erst 2031? Weil bis dahin BUGA-mäßig alles belegt ist und es gibt 16 Jahre Vorbereitung. Wir in Koblenz werden alles tun, um unsere Erfahrung mit einzubringen“, versprach Dr. Hofmann-Göttig.
